Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert in Estland Windkraftvorhaben und Projekte, die auf eine Energierückgewinnung aus Abfällen abzielen. Sie trägt damit in diesem Land zu einem umweltfreundlicheren Energiemix und einer höheren Versorgungssicherheit bei. Auf der Grundlage des heute in Tallinn unterzeichneten Vertrags mit dem Energieunternehmen Eesti Energia wird die EIB ein Darlehen von 50 Mio EUR für ein Müllheizkraftwerk in Iru - unweit der estnischen Hauptstadt - bereitstellen. Die Bank wird dem Unternehmen außerdem ein zweites Darlehen über 45 Mio EUR für zwei Onshore-Windparks zur Verfügung stellen. Bei dem Windparkvorhaben handelt sich um eines von mehreren Projekten dieser Art, die die EIB im Ostseeraum unterstützt. Die Windparks mit einer Leistung von 39 MW und 22 MW werden in Narva und Paldiski errichtet und sollen Estland dabei helfen, bis 2020 die EU-Ziele für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu erfüllen.

Das neue Müllheizkraftwerk wird am Standort einer bereits bestehenden Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung errichtet, was die Investitionskosten reduzieren wird. Es soll zum Teil bestehende erdgasbefeuerte Einheiten des 1980 in Iru errichteten Kraftwerks ersetzen, um die Abhängigkeit von Erdgasimporten zu verringern und künftig höhere Umweltstandards anwenden zu können. Zudem wird das Vorhaben die Ablagerung von Abfällen auf Deponien erheblich reduzieren.

Diese Darlehen sind zwei von zahlreichen Finanzierungen, mit denen die Bank die EU-Strategie für den Ostseeraum und deren vier vorrangige Ziele unterstützt: Nachhaltiger Umweltschutz, regionaler Wohlstand, verbesserte Erreichbarkeit und Attraktivität sowie Erhöhung der Sicherheit.

Matthias Kollatz-Ahnen, der für Estland zuständige Vizepräsident der EIB, sagte anlässlich der Unterzeichnung der Verträge: „Wir freuen uns, diese beiden wichtigen Projekte zu unterstützen, die es Estland gestatten werden, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auszuweiten, Schadstoffemissionen einzudämmen und die Sicherheit der Energieversorgung zu erhöhen.“

Raine Pajo, für die Strom- und Wärmeerzeugung zuständiges Mitglied der Geschäftsleitung der Eesti Energia, erklärte in diesem Zusammenhang: „Die Eesti Energia möchte auf dem sich öffnenden regionalen Strommarkt ein wettbewerbsfähiger Energieerzeuger sein. Unser Ziel ist es, unser Erzeugungsportfolio durch den Einsatz ökologisch nachhaltigerer Methoden der Energieerzeugung zu diversifizieren.  Um dieses Ziel zu erreichen, tätigen wir eine Reihe von Investitionen und wir freuen uns, dass uns die EIB dabei unterstützt.“