Die Europäische Investitionsbank wird die Gemeinde eThekwini in der Provinz KwaZulu-Natal (Südafrika) bei der Modernisierung und beim Ausbau der Wasserinfrastruktur finanziell unterstützen. Die Gemeinde stellt im Großraum Durban die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung für fast vier Millionen Menschen sicher. Die EIB wird der Rand Merchant Bank (RMB), der im Bereich Investment Banking tätigen Tochtergesellschaft der FirstRand Bank Limited in Südafrika, ein langfristiges Darlehen von 50 Mio EUR gewähren, das 15% der Gesamtkosten des Investitionsprogramms decken wird. Auf diese Weise kann das Institut das Vorhaben zu einem günstigen Zinssatz finanzieren.

Im Rahmen des Investitionsprogramms von eThekwini ist geplant, 1 600 km alte Asbest-Wasserleitungen zu ersetzen sowie im Westen eine Wasserleitung von 60 km Länge und im Norden eine Leitung von 57 km zu bauen. Die Arbeiten werden von der Abteilung Wasserwirtschaft der Gemeinde eThekwini durchgeführt.

Der für Finanzierungen in Afrika zuständige EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris erklärte zu dem Projekt: „Die Europäische Investitionsbank unterstützt gemeinsam mit wichtigen Partnern in ganz Südafrika den Ausbau der Wasserinfrastruktur. Damit leistet die Bank einen Beitrag zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele.“

Laurent Scholtz, der Leiter der Abteilung Kommunalfinanzierungen der Rand Merchant Bank, stellte fest: „Der Ausbau der Wasserinfrastruktur in dieser Region wird die Gemeinde eThekwini in die Lage versetzen, den Zugang zu Wasser in diesem Gebiet zu verbessern. Die RMB hat sich an diesem Programm mit einer innovativen langfristigen Finanzierungskonstruktion beteiligt.“

Durch das Projekt soll das Wasserversorgungssystem effizienter werden, indem Sickerverluste vermindert werden. Gleichzeitig werden die Netze untereinander verbunden, und die Versorgung wird insgesamt widerstandsfähiger, so dass das Leistungsangebot verbessert, die bestehende Wasserversorgung ergänzt und Klimaschwankungen besser abgefangen werden können. Das Investitionsprogramm ist ein Beitrag Südafrikas zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele. Regionen, die bisher ohne Zugang zum Trinkwassernetz waren, werden an die Wasserversorgung angebunden und haben gemäß einer von der Gemeinde verabschiedeten Politik, die mit den Zielen Südafrikas für den Wassersektor in Einklang steht, Anrecht auf eine bestimmte Menge kostenloses Wasser. Der öffentliche Sektor des Landes will die Kapazität der Trinkwassernetze erhöhen, um den Bedarf decken zu können, der durch den Anschluss weiterer Regionen sowie infolge der wirtschaftlichen Entwicklung und des Bevölkerungswachstums landesweit zugenommen hat.

Das Projekt steht mit der Finanzierungspolitik der EIB im Wassersektor in Einklang, die darauf ausgerichtet ist, ein solides Wassermanagement zu fördern, die Nutzung und die Effizienz der bestehenden Netze zu optimieren und die Wasserversorgung widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. Das auf südafrikanische Rand lautende langfristige Darlehen dient dem Ausbau der Hauptwasserleitungen und des Versorgungsnetzes und wird dazu beitragen, die Wassertarife für die Endverbraucher zu senken.

Das Wasserprojekt von eThekwini steht mit der Strategie der EIB in Einklang, die Wasserversorgung in der Provinz KwaZulu-Natal zu fördern. Dazu gehören auch die vorgelagerten Hauptleitungen, das Wasserleitungsnetz sowie die Kläranlagen des Versorgers Umgeni Water. Die Europäische Investitionsbank prüft derzeit die Möglichkeit, der Trans Caledon Tunnel Authority ein Darlehen für das Staudammprojekt Mooi-Mgeni (Phase 2) zu gewähren, das für den Ausbau der Wasserversorgung in der Region von erheblicher Bedeutung ist.

Hinweis für die Redaktion:

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist seit über 40 Jahren in ganz Afrika aktiv. Bei ihrer Tätigkeit orientiert sich die Bank an der Politik und den Zielen, die von ihren Anteilseignern – den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union – vorgeben sind. Die Finanzminister dieser Länder gehören dem Rat der Gouverneure der Europäischen Investitionsbank an. Im Jahr 2009 hat die EIB in afrikanischen Ländern südlich der Sahara Finanzierungsmittel von mehr als 1,1 Mrd EUR bereitgestellt. Die Bank unterstützt Vorhaben des öffentlichen Sektors, die zur Entwicklung der Privatwirtschaft und zur Schaffung eines wettbewerbsorientierten Unternehmensumfelds beitragen. Die Bank bietet in Afrika ein breite Palette von Finanzierungsinstrumenten an, darunter Darlehen, Garantien und Risikokapital. Darüber hinaus unterstützt sie Vorhaben, mit denen ein nachhaltiger wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nutzen bewirkt werden kann.

Bei ihrer Finanzierungstätigkeit in Südafrika konzentriert sich die EIB auf Infrastrukturprojekte von öffentlichem Interesse – einschließlich kommunale Infrastruktur, Strom- und Wasserversorgung sowie Unterstützung des privaten Sektors – und trägt damit zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele in Südafrika bei.

In Südafrika hat die Bank bereits mehrere Projekte im Wassersektor mitfinanziert: so das Projekt Berg Water (100 Mio EUR), das Pipeline-Projekt Vaal Water (85 Mio EUR) und den Südafrika betreffenden Abschnitt des Projekts Lesotho Highlands Water (45 Mio EUR).

Seit dem Jahr 2000 hat die Europäische Investitionsbank Wasservorhaben in ganz Afrika mit mehr als 531 Mio EUR unterstützt. Im südlichen Afrika hat sie Vorhaben in Lesotho, Mosambik, Tansania, Swasiland, Botsuana und Südafrika mitfinanziert.