Die Europäische Investitionsbank und die Europäische Kommission haben zwei neue Energieeffizienz-Vorhaben im Rahmen des Programms ELENA genehmigt. ELENA (European Local Energy Assistance) ist ein Finanzierungsinstrument, das Städte und Regionen dabei unterstützen soll, die klimapolitischen Ziele der EU zu erreichen. Das erste der unterzeichneten Vorhaben betrifft die Umstellung eines Fernwärmenetzes, an das 25 000 Privathaushalte und Unternehmen in den Niederlanden angeschlossen sind, auf den Einsatz erneuerbarer Energieträger. Die Unterzeichnung wurde am Rande des „Tags der Offenen Tür“ des Ausschusses der Regionen in Brüssel bekanntgegeben. An dieser Veranstaltung beteiligte sich die EIB mit einem Workshop zu den Themen der Europa 2020-Strategie: intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum.

Das Projekt, das von der Stadsverwarming Purmerend BV durchgeführt wird, dürfte eine Verbesserung der Energieeffizienz des Fernwärmenetzes von Purmerend um 30 Prozent ermöglichen.  Die Wärme wird künftig durch die kombinierte Nutzung von geothermischer Energie und Biomasse erzeugt.  Es wird erwartet, dass das Projekt jährlich CO2-Emissionen in der Größenordnung von 100 000 Tonnen einsparen wird.  Aus der ELENA-Fazilität wird ein Zuschuss von 1,8 Mio EUR bereitgestellt. Mit diesen Mitteln wird das Projekt, dessen Investitionskosten sich auf etwa das 45fache dieses Betrags belaufen, in der Ausschreibungsphase und während der Durchführung unterstützt. 

Simon Brooks, der für Finanzierungen in den Niederlanden und auch für die Umweltaktivitäten der Bank zuständige Vizepräsident der EIB, sagte anlässlich der Unterzeichnung: „Fernwärmeanlagen in Nordeuropa haben ein enormes Potenzial, was Energieeinsparungen und die Verringerung der CO2-Emissionen betrifft. Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie Städte dazu beitragen können, die Klimaschutzziele der Europäischen Union zu erreichen, und wir hoffen, dass andere seinem Beispiel folgen werden."

Peter Odermatt, geschäftsführender Direktor der Stadsverwarming Purmerend äußerte sich wie folgt:  „Wir sind sehr stolz darauf, dass unser Projekt Fernwärme 2.0 von der EIB und der Europäischen Kommission genehmigt wurde. Fernwärme bietet eine flexible Infrastruktur, die eine breite Palette von erneuerbaren Energiequellen integrieren kann. Wärme aus regenerativen Energiequellen ist sehr wichtig für eine nachhaltige Zukunft."

Die ELENA-Fazilität wurde eingerichtet, um Städte und Regionen bei der Umsetzung tragfähiger Investitionsvorhaben zu unterstützen, die als Modelle für ähnliche Projekte in anderen Teilen Europas dienen können. Gefördert werden Vorhaben, die die Verbesserung der Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energieträger oder den nachhaltigen Nahverkehr betreffen. Die Projekte werden von Ingenieuren und Volkswirten der EIB geprüft. Die technische Hilfe wird aus Mitteln des Programms Intelligente Energie Europa II (IEE) finanziert. Einzelheiten zu den Bedingungen für den Erhalt einer Zuschussfinanzierung und eine erläuternde Broschüre können unter www.eib.org/elena abgerufen werden.

Das erste Projekt, das eine Unterstützung aus dem ELENA-Programm erhalten hat, wird zurzeit in Spanien in der Provinz Barcelona umgesetzt. Projekte in Italien und Frankreich sind in der letzten Phase vor der Unterzeichnung.