Die Schiphol-Gruppe unterzeichnet heute mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) den Vertrag für ein Darlehen von 350 Mio EUR zur kontinuierlichen Modernisierung und Erweiterung des Gepäckabfertigungssystems am Amsterdamer Flughafen Schiphol. Dieses Investitionsprogramm der Schiphol-Gruppe wurde 2004 eingeleitet und soll 2013 abgeschlossen sein. Durch das neue Abfertigungssystem wird Amsterdam-Schiphol seine Position als wichtige Drehscheibe für den Flugverkehr sichern und stärken. Fluggesellschaften werden den Flughafen Amsterdam-Schiphol vor allem für Umsteigeverbindungen optimal nutzen können. Das neue System wird dazu beitragen, die Gepäckabfertigungskapazität zu erhöhen und gleichzeitig die Abfertigung schneller und qualitativ besser zu organisieren. Da ein Drehkreuz nur gemeinsam mit den Fluggesellschaften entwickelt werden kann, waren und sind die KLM-Gruppe sowie verschiedene niederländische und internationale Gesellschaften eng in das Investitionsprogramm eingebunden.

Pieter Verboom, Mitglied des Verwaltungsrats und Chief Financial Officer (CFO) der Schiphol-Gruppe, erklärte: „Diese Finanzierungsvereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank ist für die umfangreichen Investitionsprogramme, die derzeit zur Modernisierung der Infrastruktur des Amsterdamer Flughafens Schiphol durchgeführt werden, vorteilhaft und von großer Bedeutung. Wir freuen uns, dass wir unsere ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der EIB, die mit der Polderbaan bereits unsere fünfte große Start- und Landebahn mitfinanziert hat, nun bei den Investitionen in unser Gepäckabfertigungssystem fortsetzen können, das künftig 70 Millionen Gepäckstücke pro Jahr abfertigen soll. Seit 2004 investieren wir umfassend in die Kapazitätserhöhung und qualitative Verbesserung unseres Gepäckabfertigungssystems. Diese Investitionen werden wir auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Dadurch haben wir bereits eines der besten und innovativsten Abfertigungssysteme für Flughäfen entwickelt, das enorm dazu beigetragen hat, die Position von Amsterdam-Schiphol als internationale Drehscheibe zu stärken.“

EIB-Vizepräsident Simon Brooks erläuterte: „Der Europäischen Investitionsbank ist bewusst, wie wichtig diese langfristigen Investitionen sind, um die Effizienz eines der wichtigsten Verkehrsdrehkreuze in Europa zu verbessern. Ein modernes Gepäckabfertigungssystem trägt dazu bei, den Flugpassagieren einen besseren Service bieten zu können, die Umweltverschmutzung zu verringern und den Beitrag von Amsterdam-Schiphol zur niederländischen Wirtschaft zu verstärken.“

Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finan¬zierungen und vergibt Finanzierungsmittel mit langen Laufzeiten für wichtige Vorhaben, die zum Erreichen der Wirtschaftsziele der EU beitragen. Die Bank unterstützt dieses wichtige langfristige Vorhaben mit einem zinsgünstigen Darlehen, das mit einer Laufzeit von 20 Jahren ausgestattet ist. Das Vorhaben ist Teil der Schiphol-Initiative „70 Million Bags“ und umfasst ein modernes elektromechanisches Abfertigungssystem, das in den bestehenden Tunnelanlagen installiert wird. Das neue Bandsystem ersetzt die vorhandenen Diesel-Gepäckfahrzeuge und ist damit wesentlich umweltfreundlicher.

Im Rahmen des Vorhabens werden die drei bestehenden Gepäckhallen D, E und Süd ausgebaut und ein mechanisches Hochgeschwindigkeitssystem für den Gepäcktransport installiert, durch das die Abfertigungskapazität von 6 000 auf 9 000 Gepäckstücke (+50%) pro Stunde steigt. Die Gepäckaufbewahrung wird von 4 000 auf 8 700 Gepäckstücke erweitert. Durch die kürzeren Zeiten zwischen Landung und Gepäckausgabe wird sich der Service für die Fluggäste deutlich verbessern. Darüber hinaus soll im Rahmen des Vorhabens die Abfertigungskapazität in Spitzenzeiten erhöht werden, um das voraussichtlich steigende Passagieraufkommen bewältigen zu können.

Die vorbereitenden Studien für das Programm zur Modernisierung der Gepäckabfertigung begannen im Jahr 2000. Die Arbeiten wurden 2004 aufgenommen und sollen 2013 abgeschlossen sein. Während der Bauarbeiten soll der Flughafenbetrieb – einschließlich der Gepäckabfertigung und minimaler Transferzeiten – uneingeschränkt weiterlaufen.

Seit dem Jahr 2000 hat die Europäische Investitionsbank Vorhaben in den Niederlanden mit 8,4 Mrd EUR unterstützt. Allein 2009 gewährte die Bank 1,8 Mrd EUR für Vorhaben in den Bereichen Energie, Verkehr, Wasserversorgung, Forschung und wirtschaftliche Entwicklung. Sie unterstützte unter anderem ein Projekt der Hafenbehörde von Rotterdam sowie Vorhaben von Philips, Gasunie, Tennet, ING und Rabobank.

Hinweise für die Redaktion
•    Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finan¬zierungen und vergibt Finanzierungsmittel mit langen Laufzeiten für wichtige Vorhaben, die zum Erreichen der Wirtschaftsziele der EU beitragen.
•    2009 beteiligte sich die Europäische Investitionsbank unter anderem mit 300 Mio EUR an der Finanzierung des Projekts Rotterdam Port Second Maasvlakte, mit 200 Mio EUR an einem Projekt von ASML für moderne Lithografie und mit 126 Mio EUR an einem Projekt für Forschung und Entwicklung von Philips in Eindhoven. Ferner gewährte sie zwei Darlehen für KMU, und zwar an ING (200 Mio EUR) und Rabobank (300 Mio EUR), die die Darlehensmittel an kleine und mittlere Unternehmen weiterleiten.
•    Die Schiphol-Gruppe ist ein führender Flughafenbetreiber und Eigentümerin des Flughafens Amsterdam-Schiphol, dem zweitgrößten Flughafen-Drehkreuz in Europa. 2009 wurden in Schiphol 43,6 Mio Passagiere und 1,3 Mio Tonnen Luftfracht abgefertigt.

Ansprechpartner:
Internet: www.schiphol.nl / Schiphol Group