Am 17. Juni 2010 um 9.00 Uhr beginnt in der Accademia dei Lincei in Rom die internationale Konferenz „Langfristige Investitionen im Zeitalter der Globalisierung", die zum Programm der Jahrestagung des Long-Term Investors Club (LTIC) gehört. Als Organisator und Gastgeber fungiert die Cassa Depositi e Prestitit (CDP). Der LTIC wurde von der CDP, Caisse des Dépôts (CDC), Europäischen Investitionsbank (EIB) und Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gegründet.

Die Eröffnung findet in Anwesenheit des italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano statt. Zum Abschluss der Veranstaltung wird der italienische Wirtschafts- und Finanzminister Giulio Tremonti das Wort ergreifen.

Die Konferenz in Rom soll im Wesentlichen eine breite Debatte über die wirtschaftlichen, rechtlichen und kulturellen Aspekte langfristiger Investments fördern.

Um einen Weg aus der gegenwärtigen Krise zu finden, muss das Wirtschaftswachstum durch langfristige, der Produktivität förderliche Engagements unterstützt werden, etwa in den Bereichen Infrastruktur, Humankapital, FuE, Energie einschließlich Energieeffizienz und Umwelt. Langfristig orientierte Anleger spielen eine zentrale Rolle bei der Ankurbelung des Wirtschaftswachstums und der Entwicklung. Sie können helfen, das weltweite Finanzsystem zu stabilisieren und somit die kurzfristige Schwankungsanfälligkeit zu mindern.

Im aktuellen makroökonomischen Umfeld reichen die öffentlichen Mittel jedoch nicht aus, um den gesamten Investitionsbedarf zu decken. Deshalb ist es notwendig, sowohl privates Kapital für öffentliche Aufgaben zu mobilisieren als auch neue Finanzinstrumente wie etwa europäische Beteiligungsfonds zu entwickeln.

Die Konferenz bringt einige der maßgeblichsten Vertreter aus der Regierung, den Hochschulen und den Wirtschaftswissenschaften auf internationaler Ebene zusammen.

Nach den Eröffnungsreden des Präsidenten der CDP, Franco Bassanini, und des Präsidenten des LTIC und CEO der Caisse des Dépôts, Augustin de Romanet, werden die Vormittagssitzungen mit Giuliano Amato, dem ehemaligen Premierminister und Präsidenten des Istituto dell'Enciclopedia Italiana, der als Moderator fungiert, beginnen. Zu den Teilnehmern gehören: Pier Carlo Padoan (stellvertretender Generalsekretär und Chefökonom der OECD), Charles Goodhart (London School of Economics), Mark J. Roe (Harvard University), Wolfgang Sachs (Wuppertal Institut), Carlo Cottarelli (Fiskalpolitische Abteilung des IWF), Dario Scannapieco (Vizepräsident der EIB und Gouverneur der EBWE) und Vincenzo La Via (Finanzchef der Weltbank). Folgende Themen werden behandelt: „Langfrist-Investments und die weltweite Krise", „Die langfristige ökologische Zukunft des Planeten", „Langfrist-Investments und die Rolle des öffentlichen Sektors" und „Finanzinstrumente für Langfrist-Investments".

In den Nachmittagssitzungen unter Vorsitz des Generaldirektors des italienischen Finanzministeriums, Vittorio Grilli, geht es um die "Nachfrage nach Langfrist-Investments und Leitlinien". Auch eine Roundtable-Diskussion der Mitbegründer des LTIC ist vorgesehen, an der folgende Diskussionspartner teilnehmen:Frederic Samama (Amundi Hedge), Alberto Quadrio Curzio (Vizepräsident der Accademia dei Lincei und Università Cattolica di Milano) und Jacques de Larosière (Vorsitzender des Strategieausschusses des französischen Finanzministeriums und der hochrangigen Gruppe, die den „De Larosière-Bericht" erstellte). Die Herren Bassanini, de Romanet, Maystadt (Präsident der EIB) und Schröder (Vorstandsvorsitzender der KfW) werden mit den Rednern und den Konferenzteilnehmern am Runden Tisch der LTIC-Gründer diskutieren. An einem zweiten Round Table werden die Club-Mitglieder weltweit teilnehmen: Vladimir Dmitriev (Präsident der Vnesheconombank, Russische Föderation), Houir Anass Alami (CEO der Caisse de Dépôts et de Gestion, Marokko), Jian Gao (Vize-Gouverneur der China Development Bank).

Die Abschlusssitzung findet unter dem Vorsitz von Mario Monti, dem Präsidenten der Università Bocconi di Milano statt. Die Teilnehmer sind Sylvie Goulard (Mitglied des Europäischen Parlaments), Kanayo F. Nwanze (Präsident des IFAD), Dominique Strauss-Kahn (geschäftsführender Direktor des IWF) und Michel Barnier (EU-Binnenmarktkommissar). Die Schlussworte spricht der italienische Wirtschafts- und Finanzminister Giulio Tremonti.

Die Konferenz von Rom ist die zweite vom LTIC organisierte Tagung. Die erste Tagung wurde im vergangenen Jahr von CDC zum Thema  „Der Nutzen langfristiger Investitionen und wirtschaftliche Stabilität" in Paris organisiert. Der Club (www.ltic.org) wurde 2009 von der EIB, CDC, CDP und KfW mit dem Ziel gegründet, die führenden langfristig orientierten institutionellen Anleger zusammenzubringen und ihr Vorgehen zu koordinieren, um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern.

Das Konferenzprogramm ist unter www.cassaddpp.it oder www.ltic.org abrufbar.

Hintergrundinformationen:

Europäische Investitionsbank (EIB)

Die Europäische Investitionsbank wurde 1958 durch den Vertrag von Rom gegründet und ist die Institution der EU für langfristige Finanzierungen. Aufgabe der Bank ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in den EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Neben der Unterstützung von Projekten in den Mitgliedstaaten finanziert die Bank auch Investitionsvorhaben in künftigen Mitgliedstaaten und in Partnerländern der EU. Die EIB nimmt (bei einem kontinuierlichen AAA-Rating) umfangreiche Beträge an den Kapitalmärkten auf und vergibt daraus zu günstigen Bedingungen Darlehen für Projekte, die zum Erreichen der Ziele der EU-Politik beitragen. Die EIB befindet sich vollständig im Eigentum der 27 EU-Mitgliedstaaten und passt ihre Tätigkeit laufend an die Entwicklungen der EU-Politik an. 2009 gewährte die EIB Darlehen in Höhe von über 79 Mrd EUR (davon 8,6 Mrd EUR außerhalb der Union) und nahm mittels 262 Mittelbeschaffungsoperationen 79,4 Mrd EUR an den Kapitalmärkten auf.

Caisse des Dépôts Group (CDC) - Frankreich

Die 1816 gegründete Caisse des Dépôts ist eine staatliche Bankengruppe mit 71 000 Beschäftigten (einschließlich ihrer Finanz- und Dienstleistungstöchter). Als langfristig orientierter Investor dient sie dem Gemeinwohl und orientiert sich an den Vorgaben, die auch die französische Zentralregierung und die Gebietskörperschaften verfolgen.

Im Strategieplan Elan 2020 der Caisse des Dépôts wurden vier Bereiche festgelegt, die für Frankreich von vorrangiger Bedeutung sind: Wohnungsbau und Stadtentwicklung, Hochschulwesen, KMU und nachhaltige Entwicklung.

Die CDC in Zahlen (2009): Jahresüberschuss: 1,98 Mrd EUR, Bilanzsumme: 255,6 Mrd EUR, von der Caisse des Dépôts verwaltete Spareinlagen: 224 Mrd EUR, Eigenmittel: 19,2 Mrd EUR.

www.caissedesdepots.fr

Cassa Depositi e Prestiti (CDP) - Italien

Die 1850 gegründete Cassa Depositi e Prestiti (CDP) ist eine Aktiengesellschaft unter staatlicher Kontrolle. 70% der Unternehmensanteile werden vom Wirtschafts- und Finanzministerium und die übrigen 30% von verschiedenen Banken gehalten. Die CDP erfüllt seit 160 Jahren einen Auftrag im öffentlichen Interesse, nämlich die Finanzierung der Entwicklung des Landes. Aus ihren Mitteln aus Postsparprodukten finanziert sie Investitionen auf Ebene des Staats, der Regionen und anderer Gebietskörperschaften sowie öffentlicher Einrichtungen. Aus den Mitteln institutioneller Anleger finanziert sie zu marktüblichen Bedingungen und Modalitäten Projekte, Anlagen, Netzwerke und sonstige Infrastruktureinrichtungen, die zur Erbringung öffentlicher Dienstleistungen erforderlich sind. Die CDP in Zahlen (2009): Jahresüberschuss: 1,7 Mrd EUR, Bilanzsumme: 227 Mrd EUR, Mittel aus Postsparprodukten 190,7 Mrd EUR, Beteiligungen und sonstige Anteile: 18,3 Mrd EUR.

www.cassaddpp.it

KfW Bankengruppe (KfW) - Deutschland

Die KfW ist eine deutsche Bankengruppe mit dem Auftrag, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung weltweit zu fördern.

Als staatliche Förderbank im Eigentum von Bund und Ländern unterstützt sie die nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bedingungen, die für die Lebensqualität und das Geschäftsumfeld wichtig sind. Sie fördert unter anderem kleine und mittlere Unternehmen, unternehmerische Initiativen sowie Vorhaben in den Bereichen Umweltschutz, Wohnungsbau, Infrastruktur und Bildung, bietet Projekt- und Exportfinanzierungen an und engagiert sich in der Entwicklungszusammenarbeit.
www.kfw.de