„Ich freue mich sehr, heute in Marseille in der Villa Valmer zu sein, dem künftigen Sitz des Marseiller Zentrums für Integration im Mittelmeerraum (CMI). Das CMI gibt wichtige Impulse für die Modernisierung der öffentlichen Politik im Mittelmeerraum. Es wirkt als Beschleuniger für die Entwicklung und die wirtschaftliche Integration der Mittelmeer-Partnerländer. Das Zentrum hat Innovation zu seinem wichtigsten Fokus gemacht und stellt mit seiner Arbeit seine Fähigkeit zur Partnerschaft und seine Stärke unter Beweis."

Philippe de Fontaine Vive
Co-Präsident des Strategierats für das CMI
Vizepräsident der EIB

Innovation – eine neue Priorität für die wirtschaftliche Entwicklung im Mittelmeerraum. So lautete das Thema der Pressekonferenz, die am 16. April 2010 in Marseille in der Villa Valmer stattfand – dem Sitz des Marseiller Zentrums für Integration im Mittelmeerraum. Die Leitung der Konferenz hatte Philippe de Fontaine Vive, Co-Präsident des Strategierats für das Mittelmeer-Integrationszentrum (CMI) und Vizepräsident der EIB. Ebenfalls anwesend waren das Leitungsteam des CMI mit seinem Direktor Mats Karlsson sowie angeschlossene Mitglieder des Zentrums.

Innovation ist eine absolute Priorität für die Entwicklung der Mittelmeer-Partnerländer, da sie eine stärkere Integration der Volkswirtschaften der einzelnen Länder im Mittelmeerraum ermöglicht und gleichzeitig die Modernisierung der Unternehmen und Ausbildungseinrichtungen beschleunigt und so die internationale Wettbewerbsfähigkeit fördert. Daher hat die EIB Innovation zum Schwerpunkt der Finanzierungstätigkeit der FEMIP gemacht. Sie hat hierfür seit 2002 Darlehen von mehr als 300 Mio EUR bereitgestellt, um große Projekte zu unterstützen. Hierzu gehören zum Beispiel in Tunesien die Einrichtung von fünf spezialisierten Technologieparks und die Schaffung des ersten Netzwerks von „Business-Angels", um innovative Unternehmen zu fördern. Um diese Politik der FEMIP zu unterstützen, hat die EIB die Innovationsförderung zum Schwerpunkt der Tätigkeit des CMI gemacht. Die 7. FEMIP-Konferenz, die am 15. März 2010 in Tunis stattfand, war daher diesem Thema gewidmet. Als eine der Schlussfolgerungen dieser Konferenz wurde dazu aufgerufen, einen EU-Mittelmeerraum für Innovation und für die Bündelung von Erfahrung und Know-how im Bereich der wissensbasierten Wirtschaft zu schaffen.

Auf dieser Konferenz wurde ein Leitfaden für Technologieparks im Mittelmeerraum vorgestellt. Dieses Papier ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der EIB, der Weltbank, Médibtikar und der Stadt Marseille. Der Leitfaden soll die Entscheidungsträger dabei unterstützen, einen Technologiepark so zu planen und zu managen, dass er zu einem wichtigen Anziehungspunkt und einem Faktor der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit des betreffenden Landes wird. Letzteres soll vor allem durch die Minimierung der Kosten erreicht werden, die mit den institutionalisierten Beschränkungen verbunden sind, die bisher die Zusammenarbeit der wirtschaftlichen Akteure behindert haben. Dieser Leitfaden ist ein einzigartiges und innovatives Werkzeug, das wesentlich zur zentralen Rolle der Innovation im Mittelmeerraum beitragen wird. Innovation und Integration gehören dabei zusammen, wie der EIB-Vizepräsident am Ende der Konferenz deutlich machte: „Ich bin davon überzeugt, dass das Marseiller Zentrum durch seine herausragende Rolle in der wirtschaftlichen Integration dazu beitragen wird, unsere gemeinsamen Überlegungen voranzubringen und den Weg für eine echte Innovationsstrategie im Mittelmeerraum zu ebnen. Die EIB wird den Partnerländern auch in Zukunft ihre gesamten Finanzierungsinstrumente zur Verfügung stellen und dabei mit dem Marseiller Zentrum zusammenarbeiten, um die Lebensbedingungen der Bevölkerung in der Mittelmeerregion zu verbessern.“

Hintergrundinformationen:

Die EIB – Mitbegründerin des Marseiller Zentrums für Integration im Mittelmeerraum

Das Zentrum für Integration im Mittelmeerraum (CMI) wurde am 9. Oktober 2009 als partnerschaftliche Plattform von der EIB, der Weltbank, den Regierungen Ägyptens, Frankreichs, Jordaniens, Libanons, Marokkos und Tunesiens sowie der Stadt Marseille gemeinsam errichtet. Es soll Akteure unterstützen, die sich auf internationaler Ebene sowie in den Ländern des nördlichen und des südlichen Mittelmeerraums für die Entwicklung in dieser Region einsetzen und gemeinsam mit ihnen an der Modernisierung der öffentlichen Politik in den vorrangigen Entwicklungssektoren der Mittelmeer-Partnerländer mitwirken.

Das CMI ist in fünf Sektoren tätig, die 14 Programme für technische Hilfe mit folgenden Schwerpunkten umfassen: Stadtentwicklung, nachhaltige Entwicklung, Vorbeugung gegen Klimaänderungen, Verkehr und Logistik, Humankapital (Qualifikation, Beschäftigung und Mobilität der Arbeitnehmer – auch junger Menschen), wissensbasierte Wirtschaft und Innovationsförderung.

Als Mitbegründerin des CMI leitet die EIB die drei folgenden Programme: Sanierung historischer Stadtzentren im Mittelmeerraum im Rahmen der Initiative „Medinas 2030“, die von der Bank auf einer internationalen Konferenz mit dem gleichen Thema vorgestellt wurde; Organisation des Verkehrslogistiksystems für den Mittelmeerraum im Rahmen der Initiative „Logismed“ sowie die Finanzierung von Innovation und Unterstützung der Entwicklungsstrategien für Wissenschaftsparks.

Der Strategierat für das CMI wird gemeinsam von Abdelhamid Triki, Staatssekretär im Ministerium für Entwicklung und Internationale Zusammenarbeit der Tunesischen Republik, und Philippe de Fontaine Vive, Vizepräsident der EIB, geleitet.

FEMIP – wichtigstes Finanzierungsinstrument für Entwicklung im Mittelmeerraum mit mehr als 10 Mrd EUR seit 2002

Die Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) bündelt das gesamte Spektrum der von der Europäischen Investitionsbank in den Mittelmeer-Partnerländern angebotenen Instrumente. Seit ihrer Einrichtung im Oktober 2002 hat sie sich zum wichtigsten Instrument der finanziellen und wirtschaftlichen Partnerschaft zwischen Europa und den Mittelmeer-Drittländern entwickelt und mehr als 10 Mrd EUR für die Finanzierung von Vorhaben in den neun Mittelmeer-Partnerländern zur Verfügung gestellt. Vorrangig unterstützt werden Vorhaben des privaten Sektors, der entscheidend zum stetigen Wachstum beiträgt, sowie die Schaffung eines günstigen Investitionsklimas mit leistungsfähigen Infrastrukturen und modernen Bankensystemen.
Die FEMIP engagiert sich für den Dialog zwischen den Institutionen der EU- und der Nicht-EU-Länder des Mittelmeerraums, aber auch für den Dialog mit Vertretern des privaten Sektors und der Zivilgesellschaft.

Tätigkeit der FEMIP im Mittelmeerraum in Zahlen:
Zwischen 2002 und 2009 hat die FEMIP insgesamt 10 Mrd EUR bereitgestellt. Dies bedeutet im Einzelnen:

  • Finanzierung von 143 Projekten
  • Unterstützung von 1 900 KMU
  • Schaffung von 25 000 Arbeitsplätzen
  • 105 Maßnahmen der technischen Hilfe im Gesamtbetrag von fast 100 Mio EUR.

La BEI, membre fondateur du centre de Marseille pour l'intégration en Méditerranée

La FEMIP : des projets concrets pour une ambition commune en Méditerranée