Ziel: Sicherung einer hohen Qualität bei der Trinkwasserversorgung der 540 000 Einwohner der Provinz Lüttich

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der Compagnie Intercommunale Liégeoise des Eaux (CILE) ein Darlehen über 120 Mio EUR für die Gewinnung und Verteilung von qualitativ hochwertigem Trinkwasser für die 540 000 Einwohner der Provinz Lüttich gewährt.

Dieses Darlehen ermöglicht es der CILE, ihr Investitionsprogramm für die nächsten fünf Jahre zu finanzieren, das sich insgesamt auf 240 Mio EUR beläuft.

Die EIB gewährt dieses Darlehen, weil durch die geplanten Arbeiten die Ziele der Europäischen Union hinsichtlich der Versorgung der Bürger mit Trinkwasser von hoher Qualität erfüllt werden sollen. So werden zum Beispiel die alten Bleirohre ersetzt, da eine europäische Richtlinie den Wasserversorgern vorschreibt, bis Ende 2013 Wasser zu verteilen, dessen Bleigehalt unter 10 mg pro Liter liegt.

Außerdem kann aus den Mitteln dieses Darlehens die Hauptkomponente des Investitionsprogramms – der Bau einer zweiten Entnahmerohrleitung aus dem Gebiet des Neblon (55 km zusätzliche Rohrleitungen mit großem Durchmesser) – finanziert werden.

Wie auch andernorts in der Region Wallonien müssen veraltete Wasserrohre ersetzt bzw. saniert werden, um die zum Teil beträchtlichen Wasserverluste zu verringern. Das von der CILE gewonnene Wasser stammt aus Grundwasserfassungen. Aus diesem Grund sind Investitionen für den Schutz der Entnahmestellen und für Denitrifikationsanlagen vorgesehen.

Das von Jean-Géry Godeaux, dem Präsidenten der CILE, André Gilles, Provinzabgeordneter und Vorsitzender des Provinzkollegiums der Provinz Lüttich, sowie dem Präsidenten der EIB Philippe Maystadt unterzeichnete Darlehen über 120 Mio EUR addiert sich zu den in den letzten fünf Jahren von der EIB im belgischen Wassersektor gewährten Darlehen in Gesamthöhe von 1,2 Mrd EUR.

Philippe Maystadt äußerte sich positiv zur Finanzierung eines solchen Investitionsprogramms, das den Prioritäten der EIB im Wassersektor entspricht, da es in den Rahmen der EU-Umweltpolitik passt und somit die Verbesserung eines wesentlichen Elements des täglichen Lesens ermöglicht.

Jean-Géry Godeaux erklärte seinerseits, dass die günstigen Konditionen des EIB-Darlehens es der CILE erlauben, die erforderlichen Arbeiten zu finanzieren, ohne die dem Verbraucher in Rechnung gestellten realen Wasserkosten stark zu belasten.

Hintergrundinformationen:

Diese Finanzierungen stehen in Einklang mit dem auf die Verbesserung und den Schutz der Umwelt ausgerichteten Ziel der EIB. Die EIB trägt zur Umsetzung der politischen Ziele der Europäischen Union bei und nahezu ein Drittel ihrer Darlehen in der EU entfallen auf Umweltvorhaben. Im letzten Jahr waren das etwa 16 Mrd EUR, von denen 3,4 Mrd EUR Vorhaben zur Verbesserung der Wasserqualität in der EU (Wasserfassung,  behandlung und  verteilung) und Abfallbehandlungsvorhaben zugute kamen.

Die EIB wurde 1958 durch den Vertrag von Rom als Finanzierungsinstitution der Europäischen Union errichtet. Ihre Aufgabe besteht in erster Linie darin, mit ihren langfristigen Darlehen tragfähige private und öffentliche Investitionsvorhaben zu unterstützen, die zur Integration, zum Zusammenhalt und zur ausgewogenen Entwicklung der EU beitragen. Dabei verfolgt sie sechs strategische Prioritäten: wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt; Umweltschutz und Förderung nachhaltiger Kommunalentwicklung; Forschung und Innovation; Unterstützung von KMU; Transeuropäische Netze und Förderung einer sicheren, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Energieversorgung. Die EIB nimmt auf den Kapitalmärkten Mittel auf, mit denen sie Darlehen zu den besten Konditionen für Vorhaben bereitstellt, die in Einklang mit den politischen Zielen der EU stehen. Im Jahr 2008 stellte sie innerhalb der Europäischen Union Finanzierungen im Gesamtbetrag von 57 Mrd EUR bereit. 2009 belaufen sich ihre Finanzierungen, mit denen sie zur Bewältigung der Wirtschaftskrise beiträgt, bisher auf insgesamt 55 Mrd EUR.