Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der Islamischen Republik Pakistan ein Darlehen von 100 Mio EUR zur Teilfinanzierung von Investitionsvorhaben im Bereich erneuerbare Energieträger. Diese Operation wird auf der Grundlage einer innovativen Vereinbarung mit der Asiatischen Entwicklungsbank (AsDB) kofinanziert. Die entsprechenden Unterlagen wurden heute von EIB-Vizepräsident Carlos da Silva Costa, Dr. Syed Rizwan Ahmed namens der pakistanischen Regierung und dem Resident Director General der Asiatischen Entwicklungsbank, Antonio Andrea Monari, in Luxemburg unterzeichnet.

EIB-Vizepräsident Carlos da Costa Silva wies darauf hin, dass diese Operation „eindeutig ein zeitlich gut gewählter und sichtbarer Beitrag zur Strategie der Europäischen Union (EU) ist, die Konsolidierung der Demokratie in Pakistan zu unterstützen und die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu fördern. Sie stellt auch die erste praktische Anerkennung von Projektprüfungsergebnissen zwischen der AsDB und der EIB dar. Es handelt sich hier wirklich um eine bahnbrechende neue Vorgehensweise, und ich hoffe, dass dies die erste von zahlreichen weiteren Operationen dieser Art ist, die ein Beispiel für die hervorragende Zusammenarbeit geben.

Bei Operation handelt es sich um ein Rahmendarlehen, auf dessen Grundlage die EIB Finanzierungsmittel für eine Reihe von Investitionsvorhaben im Bereich erneuerbare Energien in Pakistan bereitstellen und so zum Klimaschutz beitragen wird. Der Klimaschutz zählt zu den Kernzielen des Mandats der Europäischen Union für die Finanzierungstätigkeit der EIB in Asien. Die Investitionsvorhaben fallen unter das Mehrjahresprogramm zum Ausbau der erneuerbaren Energieträger in Pakistan, das die Regierung des Landes beschlossen hat und das sich auf insgesamt 2,2 Mrd USD beläuft. Das Programm wird auch von der AsDB  finanziell unterstützt (510 Mio USD), die darüber hinaus ebenso wie die Weltbank und bilaterale Entwicklungseinrichtungen (USAID und die deutsche GTZ) technische Hilfe dafür gewährt.

Durch die Zusammenarbeit der EIB und der AsDB bei diesem Projekt können Synergien zwischen den beiden Finanzierungsinstitutionen genützt und die Transaktionskosten für den Darlehensnehmer möglichst gering gehalten werden. Im Rahmen der von der EIB und der AsDB unterzeichneten Kofinanzierungsvereinbarung wird die EIB eine Reihe von Aufgaben – wie etwa die Darlehensverwaltung und die Projektüberwachung – an die AsDB delegieren. Dieser innovative Ansatz steht in Einklang mit den Prinzipien der Erklärung von Paris aus dem Jahr 2005 über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit und mit dem Aktionsplan von Accra aus dem Jahr 2008, in denen gefordert wird, die Entwicklungshilfe weniger zu fragmentieren, indem darauf geachtet wird, dass sich die Maßnahmen der Geberländer ergänzen. Außerdem soll die Arbeit der Geberländer durch mehr Arbeitsteilung besser abgestimmt werden.

Es handelt sich hier um die fünfte Darlehensoperation der EIB in Pakistan seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit in diesem Land im Jahr 1993. Es ist auch die dritte Operation mit dem pakistanischen Finanzministerium.

Hintergrundinformationen:

Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen und fördert Projekte, die zur Erreichung der Ziele der EU beitragen. Die 1958 errichtete EIB ist sowohl in den 27 EU-Mitgliedstaaten als auch außerhalb der EU in mehr als 130 Ländern in Asien und Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa, der Balkanregion, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im pazifischen Raum tätig. Die Darlehensoperationen außerhalb der EU sind Teil der Entwicklungszusammenarbeit der EU mit Drittländern.

Seit 1993 hat die Bank vier aufeinanderfolgende Finanzierungsmandate für Asien und Lateinamerika umgesetzt. Im Rahmen des derzeit geltenden Mandats für Asien und Lateinamerika (ALA IV) für den Zeitraum 2007-2013 ist die EIB ermächtigt, Finanzierungen bis zu einer Obergrenze von 3,8 Mrd EUR für Vorhaben bereitzustellen, die zum Klimaschutz beitragen und die Präsenz der EU in diesen Regionen durch ausländische Direktinvestitionen und den Transfer von Technologie und Know-how stärken. Der Betrag von 3,8 Mrd EUR für diese Region umfasst zwei indikative Teilbeträge, und zwar höchstens 1 Mrd EUR für Asien und höchstens 2,8 Mrd EUR für Lateinamerika.