Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Cassa Depositi e Prestiti Spa (CDP) haben einen Vertrag für die Finanzierung eines Vorhabens von Autostrade per l’Italia für den Ausbau der Autobahn A1 von Florenz nach Bologna unterzeichnet. Im Rahmen der Vereinbarung stellt die EIB der CDP bis zu 500 Mio EUR für den Bau dieses neuen Autobahnabschnitts zur Verfügung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3 Mrd EUR.

Die A1 ist die größte Autobahn Italiens und gehört zum Korridor I der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V), Europas supranationalem Autobahnnetz. Bei dem Vorhaben von Autostrade per l’Italia geht es konkret um zwei Abschnitte der A1 in den Apenninen, und zwar um einen Abschnitt im Norden von Florenz (La Quercia-Barberino del Mugello) und um einen Abschnitt im Großraum der Hauptstadt der Toskana (Florenz Nord-Florenz Süd).

Durch das Projekt sollen die Verkehrsstaus um Florenz verringert und der Verkehrsfluss auf dem Apenninen-Abschnitt der A1 beschleunigt werden. Aufgrund dieser Verbesserungen sowie der positiven Umweltauswirkungen und der erwarteten Schaffung von Arbeitsplätzen steht diese Operation mit der Politik der Europäischen Kommission zur Finanzierung von Infrastrukturvorhaben in Einklang.

Das Darlehen an die Autostrade per l’Italia (Atlantia-Gruppe, an der Börse Mailand notiert) ist die erste Operation der EIB mit der CDP seit der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung am 6. Juli 2009 in Luxemburg, die darauf ausgerichtet ist, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen in Italien zu entwickeln und zu konsolidieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Finanzierung größerer Bauvorhaben und kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), um die Konjunkturerholung zu fördern.  Die Vereinbarung betrifft eine Vielzahl von Bereichen. Bei Infrastrukturvorhaben ist ein gemeinsames Vorgehen bei der Projektermittlung, der Projektprüfung, der Untersuchung von Finanzierungsoptionen und der Mittelaufnahme an den Kapitalmärkten geplant.

Hintergrundinformation:

EIB

Die Europäische Investitionsbank trägt mit langfristigen Darlehen für wirtschaftlich tragfähige Investitionsvorhaben zur Umsetzung der politischen und strategischen Ziele der Europäischen Union bei. Die Anteilseigner der EIB sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Italien gehört neben Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich zu den vier größten Anteilseignern, von denen jeder 16,2% des Kapitals gezeichnet hat. Ende 2008 beliefen sich die Finanzierungen der EIB auf insgesamt 355 Mrd EUR, davon 45 Mrd für Projekte in Italien.

CDP

Die Cassa Depositi e Prestiti Spa ist eine vor 160 Jahren gegründete Aktiengesellschaft, die vom italienischen Staat kontrolliert wird (70%). Die übrigen Aktien (30%) befinden sich im Besitz einer Gruppe von Bankinstituten. Die CDP hat die Aufgabe, die Entwicklung Italiens zu fördern. Sie finanziert öffentliche Investitionen, Infrastrukturvorhaben für den öffentlichen Dienstleistungsbereich und größere Vorhaben von nationaler Bedeutung.