Laurent de Mautort, der bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) für Finanzierungen in Westeuropa zuständige Direktor, und Alain Lemaire, der für das Sparkassengeschäft verantwortliche Generaldirektor der Banque Populaire et Caisse d'Epargne (BPCE), haben am 11. September 2009 eine Vereinbarung über ein Darlehen von 125 Mio EUR an die Caisses d’Epargne für Finanzierungen im sozialen Wohnungsbau unterzeichnet. Diese Vereinbarung steht mit dem 2007 in Frankreich aufgelegten Programm für sozialen Wohnungsbau (France Logement Social) in Verbindung, für das die EIB eine Unterstützung in Höhe von 500 Mio EUR zugesagt hatte. Im Rahmen der ersten Tranche von 250 Mio EUR wurden der Caisses d’Epargne bisher 125 Mio EUR zur Verfügung gestellt.

Die neue Vereinbarung über 125 Mio EUR wurde von der BPCE im Namen der Caisses d’Epargne abgeschlossen. Die Auswahlkriterien für diese Finanzierungsmittel, die an Sozialwohnungsbaugesellschaften ausgezahlt werden sollen, wurden erweitert. Somit können diese Gesellschaften nun auch Finanzierungsmittel für andere Investitionsvorhaben als Bau- und Sanierungsprojekte im sozialen Wohnungsbau erhalten. Das Profil derartiger Finanzierungen wird sich nach den Merkmalen der Vorhaben richten. Die Darlehen werden zu besonders günstigen Bedingungen gewährt.

Die Ausweitung des Sozialwohnungsprogramms trägt zur Umsetzung der staatlichen Politik für die Entwicklung des Bestands an Sozialmietwohnungen bei, die Teil des Konjunkturbelebungsprogramms ist. Durch die Ausweitung wird auch dem Finanzierungsbedarf der Sozialwohnungsgesellschaften entsprochen. Mit der Unterzeichnung dieser Vereinbarung untermauern EIB und Caisses d’Epargne ihre Bereitschaft, langfristige Investitionen in den Bereichen Stadtentwicklung, Wohnungsbau, städtische Umwelt und sozialer Zusammenhalt zu fördern.

Das Programm „France Logement Social“ unterstützt die Politiken des französischen Staates und trägt zur Verbesserung des territorialen Gleichgewichts bei. Es steht in Einklang mit den grundsatzpolitischen Zielsetzungen der EU in den Bereichen städtische Umwelt, nachhaltige Stadtentwicklung und sozialer Zusammenhalt. Auch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Ansiedelung von Dienstleistungs- und anderen Unternehmen in städtischen Problemgebieten mit hoher Arbeits¬losigkeit dürften dazu beitragen, diesen Zusammenhalt zu fördern.

Hintergrundinformationen:

Über die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union. Ihre Aufgabe besteht darin, mit langfristigen Darlehen tragfähige private oder öffentliche Investitionsvorhaben zu unterstützen, die zur Integration, zum Zusammenhalt und zur ausgewogenen Entwicklung der EU beitragen. Dabei verfolgt sie sechs strategische Prioritäten: wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt, Schutz der natürlichen und städtischen Umwelt, Forschung und Innovation, Unterstützung von KMU, Ausbau der Transeuropäischen Verkehrs- und Energienetze sowie Förderung einer sicheren, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Energieversorgung. Im Jahr 2008 hat die EIB Finanzierungen im Gesamtbetrag von 57,6 Mrd EUR bereitgestellt, davon 51,5 Mrd EUR für Vorhaben in der EU.

Über die BPCE

Die BPCE bildet den Kern der neuen Bankengruppe, die aus dem Zusammenschluss der Banque Populaire-Gruppe und der Caisse d’Epargne-Gruppe am 31. Juli 2009 hervorgegangen ist. Alle wichtigen Geschäftsbereiche der ehemaligen Banque Fédérale des Banques Populaires (BFBP) und der Caisse Nationale des Caisses d’Epargne et de Prévoyance (CNCE) wurden in die BPCE eingebracht. Die BPCE ist die zweitgrößte Bankengruppe Frankreichs und hat ihre Geschäftstätigkeit am 3. August 2009 aufgenommen. Sie umfasst zwei autonome Retail-Bankennetze, die sich gegenseitig ergänzen: Zu ihr gehören die 20 Institute der Banques Populaires und die 17 der Caisses d'Epargne. Die neue Gruppe hat rund 37 Mio Kunden und mehr als 7 Mio Gesellschafter. Mit über 8 200 Filialen und 120 000 Mitarbeitern ist sie in weiten Teilen Frankreichs vertreten.