(Paris, 30. Januar 2009) Zehn Finanzinstitute(1) aus der Europa-Mittelmeer-Region haben am 30. Januar in Paris eine Vereinbarung über die Umsetzung von 20 Projekten unterzeichnet. Damit konkretisieren sie die Absichtserklärung zur Gründung einer „Union für das Mittelmeer", auf die sich die EU-Staats- und Regierungschefs am 7. Juli 2008 auf ihrem Gipfeltreffen in Paris geeinigt hatten. In Kürze wird auch die Afrikanische Entwicklungsbank (ADB) der Vereinbarung beitreten. Der strategische Ausschuss der Bankenunion - zur Zeit unter der Leitung von Bernard Comolet, dem Vorstandsvorsitzenden der französischen Caisse Nationale des Caisses d'Epargne, - setzt sich seit Juli des vergangenen Jahres dafür ein, die Arbeiten der Unterzeichnerinstitute zu konsolidieren. Ziel des Ausschusses ist es, die Spartätigkeit von in der EU lebenden Arbeitsmigranten zu erleichtern, die Überweisungskosten zu senken und die Finanzierung von KMU sowie von Infrastruktureinrichtungen zu fördern.  Im Laufe von 2009 wird auch eine Studie durchgeführt werden, die die mögliche Einrichtung einer permanenten Organisation betrifft, die sich an das bestehende Modell der Zusammenarbeit im Luftfahrtsektor anlehnen könnte.

Die Ergebnisse der Arbeiten seit Juli des vergangenen Jahres wurden vom strategischen Ausschuss genehmigt.  Als Vertreter des französisch-ägyptischen Co-Präsidentschaft der Union für das Mittelmeer nahmen Henri Guaino, Sonderberater des französischen Staatspräsidenten und Leiter der Interministeriellen Delegation der Union für das Mittelmeer, und Seine Exzellenz Nassel Kamel, Botschafter der Arabischen Republik in Frankreich, an einem Termin teil, auf dem die Arbeiten der Presse vorgestellt wurden. Sie begrüßten die Initiative der Unterzeichnerinstitute, die dazu beiträgt, die geografische, kulturelle und wirtschaftliche Realität des Mittelmeerraums konkret zu bejahen.

Die beschlossenen zwanzig Projekte betreffen hauptsächlich die folgenden Bereiche:  Geldüberweisungen; Bank-, Versicherungs- und Immobilienprodukte; Unterstützung und Hilfen für KMU; Finanzierung von großen Infrastrukturvorhaben. Die Projekte wurden von insgesamt fünf Arbeitsgruppen vorgeschlagen, die jeweils unter dem Vorsitz einer Bank seit dem Sommer 2008 eingerichtet  worden sind: Attijariwafa bank (Marokko): Kredit-, Immobilien-, Versicherungsprodukte und Finanzdienstleistungen; BIAT (Tunesien): Einlagenkonten und Sparprodukte; CECA (Spanien):  Geldüberweisungen; Groupe Caisse d'Epargne (Frankreich): Finanzierung von Infrastruktureinrichtungen und Projekten; Intesa Sanpaolo (Italien):  Unterstützung und Hilfen für Unternehmen. Die französische Groupe Caisse d'Epargne, die die treibende Kraft bei der Bildung dieser Bankenuion war, hatte auch die Gesamtleitung der Arbeiten.

  • Zwei Projekte mit übergreifendem Charakter:

    • Überlegungen zur Schaffung einer eigenen Identität durch eine dauerhafte juristische Organisation und einen Markennamen (soweit dies möglich ist und sofern es sich als erforderlich erweist);

    • Überlegungen zur Schaffung eines für alle zugänglichen Katalogs der Produkte, die jedes Mitglied den Migranten anbieten wird (soweit dies möglich ist und sofern es sich als erforderlich erweist); der Katalog würde online auf einer gemeinsamen Website zur Verfügung stehen.

  • Projekte zur Erleichterung der Geldüberweisungen:

    • Einrichtung einer leistungsfähigen, offenen und flexiblen Plattform für die Geldüberweisungen von Migranten auf der Grundlage des Modells Bravo des Spanischen Sparkassenverbandes (CECA);

    • Erleichterung der Banküberweisungen von Konto zu Konto, um die zwischen den Partnerinstituten anfallenden Gebühren zu verringern;

    • Einrichtung von Lösungen für den Geldtransfer von Karte zu Karte in verschiedenen Zonen der Region.

  • Projekte, die sich auf Bank-, Versicherungs- und Immobilienprodukte beziehen:

    • größtmögliche Verknüpfung eines Sparprodukts in den nördlichen Ländern der Mittelmeerregion mit einem Sparprodukt im südlichen Teil, mit denselben Vorteilen in konvertierbarer Landeswährung;

    • Festlegung gemeinsamer Strategien, um neue Kunden durch die Definition von Prozessen zu gewinnen;

    • Möglichkeit, kombinierte Produkte anzubieten: zunächst werden dies Immobilienprodukte sein, die einen ad hoc-Sparplan und Lösungen für grenzüberschreitende Kredite beinhalten;

    • Ausweitung des Kundenbindungsprogramms S'Miles - französisches Programm mehrerer Marken, darunter die Caisse d'Epargne -, auf die Länder im südlichen Mittelmeerraum sowie Entwicklung weiterer Kundenbindungsformen;

    • Vertrieb eines Pakets für Studierende aus dem südlichen Mittelmeerraum, die sich in einem EU-Land aufhalten.

  • Projekte zur Förderung der Finanzierung von KMU:

    • Vereinfachung der Kontakte zwischen zentralen Beratungsstellen (Desks), die sich am Beispiel einer entsprechenden Stelle der Intesa Sanpaolo (Zentrum für Beratung bei der internationalen Expansion) orientieren. Aufgaben der Desks: Unterstützung der internationalen Entwicklung der KMU, Betreuung von Migranten, die in ihren Herkunftsländern ein eigenes Unternehmen gründen oder in ein Mikro-Unternehmen investieren wollen;

    • Nutzung von Spezialkreditmodellen mit Garantie verschiedener Akteure (EIB, AFD, Confidi usw.), um die KMU besser finanzieren zu können;

    • Erleichterung des Informationsaustauschs über Geschäftsmöglichkeiten sowie längerfristig Einrichtung einer gemeinsamen Plattform;

    • Unterzeichnung eines multilateralen Abkommens, um die Entwicklung von KMU-Kunden durch folgende Instrumente zu erleichtern: Überkreuz-Kontoeröffnungen und erweiterte Finanzierungsmöglichkeiten; Inanspruchnahme von Garantien; Entwicklung internationaler Zahlungsströme der Unternehmenskunden der Partnerinstitute.

  • Projekte, die sich auf die Finanzierung von Infrastruktureinrichtungen und großen Projekten beziehen

Um solche Finanzierungen zu erleichtern und die dabei entstehenden Risiken zu teilen, wurde eine spezielle Vereinbarung(2)  unterzeichnet,  die Folgendes vorsieht:

o        Zunächst die Institutionalisierung eines Informationsaustauschs zwischen den Partnern, zu denen auch die EIB und die AFD gehören;

o        Wenn einer der Partner einen Antrag abwickelt, konsultiert er die anderen Unterzeichner, damit sie sich an der Finanzierung beteiligen;

o        Wenn einer der Partner Finanzberater einer öffentlichen oder privaten Einrichtung ist, die sich um eine Finanzierung bemüht, verpflichtet er sich, die übrigen Parteien davon zu unterrichten und ihnen die Beteiligung an einem Bankenkonsortium vorzuschlagen;

o        Wenn einer der Partner sich direkt oder indirekt (durch einen von ihm verwalteten Fonds) an einem Projekt beteiligt, das umfangreiche Finanzierungen erfordert, verpflichtet er sich dazu, alles ihm Mögliche zu unternehmen, um die anderen Unterzeichner am Projekt zu beteiligen;

o        Die Partner setzen sich dafür ein, die Investitionen oder Co-Investitionen in Investmentfonds weiterzuentwickeln.

Die Unterzeichnerinstitute haben für 2009 ein Arbeitsprogramm vereinbart, das die Umsetzung der von ihnen beschlossenen 20 Projekte umfasst. Außerdem wird in einer Studie untersucht werden, welche Form dieser Zusammenschluss möglicherweise annehmen könnte. Ein strategischer Ausschuss, dem alle Vorstandsvorsitzenden oder Generaldirektoren angehören, ist bereits eingerichtet worden. Seine Aufgabe ist es, die Bankenunion voranzubringen und sämtliche Programme und Projekte zu bestätigen. Der Vorsitz, den derzeit Bernard Comolet, Vorstandsvorsitzender der CNCE, innehat, wird rotierend von der Bank des Landes wahrgenommen, das zur Jahressitzung des Ausschusses einlädt. Ein leitender Ausschuss lenkt und betreut die Teams, die für das Arbeitsprogramm zuständig sind.  An seiner Spitze steht ein Präsident, der in jedem Jahr vom strategischen Ausschuss ernannt wird:  Für das erste Jahr fiel die Wahl auf Michel Gonnet, den Vorstandsvorsitzenden von Océor (Groupe Caisse d'Epargne). Er wird von einem Projektleiter unterstützt, der ebenfalls vom strategischen Ausschuss benannt wird: Diese Aufgabe wurde Erik Pointillart übertragen, dem Direktor für internationale Projekte bei Océor.

Die ursprünglich aus neun Unterzeichnern und zwei Beobachtern zusammengesetzte Gruppe der Banken ist größer geworden, so wie es in der ersten Absichtserklärung im Juli vorgesehen war. So ist die Fransabank SAL (Libanon) im Oktober Mitglied geworden, und die BAD hat erklärt, sie wolle sich ebenfalls der Gruppe anschließen. Außerdem werden die EIB und die AFD, die bis dahin Beobachterstatus hatten, Vollmitglieder.

Mit der Unterstützung von Henri Guaino haben die Mitglieder des Zusammenschlusses erklärt, dass sie sich nach Kräften dafür einsetzen wollen, dass ihre Projekte im Rahmen der Union für das Mittelmeer ebensolche Anerkennung finden wie die Projekte für ein saubereres Mittelmeer, für den Ausbau der Meeresautobahnen oder für den Mittelmeer-Solarplan. Dieser Bankenzusammenschluss trägt dazu bei, die Union für das Mittelmeer für große Bevölkerungsgruppen dieser Region konkreter zu machen, mit dem Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung der südlichen Mittelmeer-Anrainerstaaten zu unterstützen.

Al Amana ist ein marokkanisches Mikrofinanzinstitut.  Das 1997 gegründete Institut hat bisher Darlehen an mehr als 500 000 Menschen vergeben, die zuvor von den Finanzsystemen ausgeschlossen waren. Die Gruppe der Darlehensnehmer setzt sich zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern sowie Land- und Stadtbewohnern zusammen. Neben Wohnungsbaukrediten werden Finanzierungen in den Sektoren Handel, Landwirtschaft und Viehhaltung, Handwerk und Dienstleistungen vergeben. 70% der Darlehen der Al Amana werden auf der Basis von Solidarhaftung in Gruppen bereitgestellt, die übrigen werden auf Einzelbasis vergeben. Bei einem gesamten Darlehensbestand von 245 Mio EUR liegt der durchschnittliche Darlehensbetrag bei rund 811 EUR, wobei sich der ausstehende Betrag im Durchschnitt auf 495 EUR beläuft.   Die Rückzahlungsquote ist ausgezeichnet, und Al Amana ist dabei, neue Dienstleistungen aufzubauen, zu denen Überweisungen, Einlagen, Online- und Telefon-Banking sowie das Versicherungsgeschäft gehören werden.

Die Attijariwafa-Bank

Die Attijariwafa-Bank ist die größte Bankengruppe in Marokko. Das in allen Bereichen des Bank- und Finanzgeschäfts vertretene Institut hat je nach Sparte Marktanteile von 25 bis 45%.Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent nimmt die Gruppe inzwischen, gemessen an ihrer Bilanzsumme, den siebten Platz ein. Die Gruppe Attijariwafa-Bank hat eine Börsenkapitalisierung von nahezu fünf Milliarden Euro; sie  ist in 22 Ländern vertreten, beschäftigt mehr als 8 860 Mitarbeiter und bedient mehr als drei Millionen Kunden durch ein Netz von mehr als 1 300 Zweig- und Vertriebsstellen.

Der Spanische Sparkassenverband (CECA)

Der Spanische Sparkassenverband (CECA) ist der landesweite Zusammenschluss von 45 spanischen Sparkassen.  Als Kreditinstitut ohne spezifische Einschränkungen bietet der CECA außerdem den Sparkassen und allen anderen Akteuren auf dem Markt sehr wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen im technischen und finanziellen Bereich an. In allen Bereichen seiner Tätigkeit respektiert der Verband stets den Charakter und die Eigenständigkeit der ihm angeschlossenen Sparkassen, und zwar sowohl in Bezug  auf ihre Struktur als auch auf die Organisation ihrer Tätiigkeit. Sein Ziel ist es, die Position der spanischen Sparkassen als wesentliche und angesehene Einrichtungen des spanischen sowie des internationalen Finanzsystems zu stärken.  Als Dachorganisation hat der CECA die Rolle eines Forums für die strategische Planung sämtlicher Sparkassen. Er verbreitet, schützt und vertritt  ihre  Interessen. Gleichzeitig hat er die Aufgabe, Beratung sowie wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen anzubieten.

Der Crédit Immobilier et Hôtelier (CIH)

CIH ist eine marokkanische Bank, die traditionell auf das Finanzierungsgeschäft im Immobilien- und Hotelgewerbe spezialisiert ist (wichtiger Partner der Behörden bei der Wohnungsbaufinanzierung und Bank der Bauträger in Marokko). Zusammen mit ihren Anteilseignern - Caisse de Dépôt et de Gestion du Maroc und Groupe Caisse d'Epargne (Frankreich) - will sich die CIH als eine der wichtigsten Universalbanken für Privatkunden etablieren. Die CIH hat 136 Zweigstellen, mehr als 1 550 Mitarbeiter und mehr als 300 000 Kunden

Fransabank

Die Fransabank SAL gehört sowohl aufgrund der Zahl ihrer Niederlassungen als auch gemessen an ihren  Marktanteilen bzw. Ergebnissen zu den größten Banken im Libanon. Die Gruppe hat ihre internationale Expansion im Jahr 1985 durch die Eröffnung einer Tochtergesellschaft, Fransabank S.A., in Frankreich eingeleitet. Ende Oktober 2006 hat sie die erste Niederlassung ihrer in Algerien gegründeten Tochtergesellschaft Fransabank El Djazaïr SPA eingeweiht.  Die Gruppe ist auch in Syrien präsent, wo ihre Tochterbank im Januar 2009 die Arbeit aufgenommen hat, sowie auch in Weißrussland (Belarus) und im Sudan.  Auf die internationalen Gesellschaften der Fransabank dürften im Zeitraum bis 2010 rund 20% des Reingewinns der Gruppe entfallen.

Die Groupe Caisse d'Epargne

Die Groupe Caisse d'Epargne gehört zur Spitzengruppe der Retailbanken in Frankreich.  Die Gruppe hat ihre internationale Entwicklung insbesondere in den Maghreb-Staaten durch Océor, ihren Geschäftsbankenbereich für internationale und Überseegeschäfte, eingeleitet.  Océor, die bereits Anteile an der CIH (Marokko) hält, übernahm 2007 60 % des Kapitals der BTK, die in Tunesien als Universalbank zugelassen ist und mehrere Tochtergesellschaften hat, die insbesondere auf die Finanzierung von Unternehmen und Infrastruktureinrichtungen spezialisiert sind.  Das Angebot der BTK deckt den vorrangigen Bedarf von Unternehmen, Freiberuflern und Privatkunden. Die Bank verfolgt einen ehrgeizigen Entwicklungsplan, der die Gewinnung von Marktanteilen, die Eröffnung neuer Zweigstellen und die Personalbeschaffung im Zeitraum bis 2012 beinhaltet.

Intesa Sanpaolo und ihre Tochtergesellschaft Bank of Alexandria

Die Gruppe Intesa Sanpaolo gehört zu den größten Bankengruppen in Europa und ist in Italien im Privat- und Unternehmenskundengeschäft führend.  Die Gruppe hat ihre Aktivitäten in Mittel- und Osteuropa ausgeweitet, wo sie in mehreren Ländern zu den wichtigsten Akteuren gehört. Gleichzeitig hat sie ihre Präsenz in neuen Regionen wie im Mittelmeerraum verstärkt, wo sie die Bank of Alexandria, die sechstgrößte Bank Ägyptens, kontrolliert.  Die Aktivitäten der Gruppe sind nach Geschäftsfeldern organisiert:Geschäftsbankenaktivitäten (Privatkunden, Freiberufler, KMU und Verbände); Firmenkundengeschäft und Investmentbanking; internationale Tochtergesellschaften (Retail- und Geschäftsbanken); Banca Infrastrutture Innovazione e Sviluppo (Finanzierungen im öffentlichen Sektor); Eurizon Capital (eine der wichtigsten Vermögensverwaltungsgesellschaften in Italien); Banca Fideuram (führende Privatbank in Italien).

Die 1957 gegründete Bank of Alexandria wurde im Oktober 2006 durch den Abtritt von 80% ihres Kapitals an die italienische Gruppe Intesa Sanpaolo privatisiert, die eine Umstrukturierung und Modernisierung vollzog.  Die Strategie der Bank ist vorrangig auf den KMU-Markt ausgerichtet, wo sie sich auf das Fachwissen ihrer Muttergesellschaft stützt, sowie auf das Retailgeschäft.Die Bank of Alexandria ist auch im Unternehmenskundengeschäft aktiv: Ihre Kunden in diesem Segment sind die großen ägyptischen Unternehmen und die im Land tätigen internationalen Gesellschaften.  Sie vergibt ferner Mikrokredite an kleine Unternehmen, für die der Zugang zum Bankensektor schwierig sein kann.  Die Bank hat 185 Zweigstellen, die 1,3 Mio Kunden betreuen.

Die Agence Française de Développement (AFD)

Als öffentliche Einrichtung engagiert sich die Agence Française de Développement (AFD) seit mehr als sechzig Jahren im Rahmen der französischen Kooperationspolitik im Kampf gegen die Armut und für die Entwicklung der südlichen Länder.  Die in mehr als 70 Ländern und in den französischen Überseeischen Ländern und Gebieten präsente AFD finanziert und betreut Projekte, die die Lebensbedingungen der Bevölkerungen verbessern, das Wirtschaftswachstum fördern und die natürliche Umwelt schützen.  Die afrikanischen Länder südlich der Sahara haben für die AFD Priorität; in dieser Region stellt sie mehr als 70% ihrer Zuschussfinanzierungen bereit.  Im Jahr 2007 haben die AFD und Proparco, ihre auf die Unterstützung des Privatsektors spezialisierte Tochtergesellschaft, 3,5 Mrd EUR für die Finanzierung von Maßnahmen in den Ländern des Südens und in den französischen Überseegebieten vergeben.  Unterstützt wurden insbesondere die Schulbildung für 5,8 Mio Kinder und die Bereitstellung von Trinkwasser für 4 Mio Menschen.  Im selben Jahr wurden Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz unterstützt, durch die pro Jahr 2,7 Mio Tonnen CO2 eingespart werden können.

Die Europäische Investitionsbank und die FEMIP, ihre Tochtergesellschaft für Finanzierungen in nicht-europäischen Mittelmeerländern

Die Europäische Investitionsbank, die Bank der Europäischen Union, ist in der Mittelmeer-Region über ihre Tochtergesellschaft, die Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) tätig.Aufgabe der FEMIP ist es, die Entwicklung von neun Ländern - Algerien, Ägypten, Gazastreifen/Westjordanland, Israel, Jordanien, Libanon, Marokko, Syrien und Tunesien - zu fördern.Sie hat zwei Schwerpunkte: Zum einen unterstützt sie den privaten Sektor als Träger des  nachhaltigen Wachstums, und zum anderen will sie ein günstiges Investitionsklima mit leistungsfähigen Infrastrukturen und modernen Bankensystemen schaffen. Die FEMIP hat seit 2002 im Mittelmeerraum 8,5 Mrd EUR bereitgestellt und ist damit zum wichtigsten Partner in der Region geworden.   Auf der institutionellen Ebene fördert sie auch den Dialog zwischen den EU- und den Nicht-EU-Ländern des Mittelmeerraums sowie darüber hinaus auch den Dialog mit Vertretern des privaten Sektors und der Zivilgesellschaft. 2006 veröffentlichte die FEMIP die erste Studie über Geldüberweisungen von in Europa lebenden, aus Mittelmeer-Drittländern stammenden Arbeitsmigranten in ihre Heimatländer.

(1) Al Amana (Vorstandsvorsitzender: Ahmed Ghazali); Attijariwafa bank (Vorstandsvorsitzender: Mohamed El Kettani); Bank of Alexandria (Vorstandsvorsitzender: Mahmoud Abdel Latif) ; CECA (Generaldirektor: José Antonio Olavarrieta); CIH (Vorstandsvorsitzender: Khalid Alioua); Fransabank (Vorstandsvorsitzender: Adnan Kassar); Groupe Caisse d'Epargne (Vorstandsvorsitzender: Bernard Comolet); Intesa Sanpaolo (Vorstandsvorsitzender : Enrico Salza); EIB (Vizepräsident: Philippe de Fontaine Vive); AFD (Generaldirektor: Jean-Michel Severino)

(2) Attijariwafa bank; Banca Infrastrutture Innovazione e Sviluppo; Bank of Alexandria; Caisse Nationale des Caisses d'Epargne; Spanischer Sparkassenverband; Fransabank; Financière Océor; Intesa Sanpaolo, Natixis, AFD und in Kürze die EIB.