Ausbau eines hocheffizienten gasbefeuerten Kraftwerks bei Damaskus
Die Europäische Investitionsbank hat der Arabischen Republik Syrien im Rahmen der FEMIP - der Investitionsfazilität für den Mittelmeerraum - ein Darlehen von 275 Mio EUR für den Ausbau eines der wichtigsten Kraftwerke des Landes gewährt.

Die Darlehensmittel werden für den Bau eines erdgasbefeuerten 750-MW-Kombikraftwerks rund 25 km südlich von Damaskus eingesetzt. Das Projekt ist eine Erweiterung des Kraftwerks Deir Ali I, das derzeit in Betrieb genommen wird und ebenfalls von der Bank mitfinanziert wurde. Das Vorhaben wird von der Public Establishment for Electricity Generation and Transmission Company (PEEGT) durchgeführt.

Das Projekt trägt der rasch steigenden Stromnachfrage in Syrien Rechnung, für deren Deckung im Zeitraum 2008-2012 zusätzliche Kraftwerkskapazitäten von schätzungsweise 5 500 MW erforderlich werden. Das Kraftwerk Deir Ali II wird Strom zu wettbewerbsfähigen Kosten und mit relativ geringen Auswirkungen auf die Umwelt erzeugen. Da die Stromerzeugung mit höherer Energieeffizienz als bei anderen syrischen Kraftwerken erfolgt und als Brennstoff Erdgas verwendet wird, werden deutlich weniger CO2 und sonstige Luftschadstoffe ausgestoßen als bei anderen Anlagen, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten. Damit wird das Projekt zur Umsetzung der Politik Syriens und der EU in den Bereichen Energieeffizienz und Klimawandel beitragen.

Bei dem Vorhaben handelt es sich um die dritte Operation der EIB im syrischen Stromsektor. Damit unterstreicht die Bank ihre langfristige Unterstützung für diesen wichtigen syrischen Wirtschaftsbereich durch die FEMIP. Seit dem Jahr 2000 hat die EIB Darlehen von insgesamt fast 1,3 Mrd EUR für private und öffentliche Vorhaben in Syrien gewährt.

Allgemeine Informationen

GuD-Kraftwerkstechnologie: Das Kraftwerk in Deir Ali wird mit modernster Technik ausgestattet sein, die auf einer Kombination aus einer gasbefeuerten Turbine und einer Dampfturbine beruht. Bei dieser Kombikraftwerkstechnologie wird aus der Abluft der Gasturbine Wärme rückgewonnen und in der Dampfturbine zur Erzeugung von zusätzlichem Strom wiederverwendet. Dadurch wird die Anlage wesentlich energieeffizienter und umweltfreundlicher.

FEMIP (Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer) ist die Fazilität der Europäischen Investitionsbank für die Partnerländer des Mittelmeerraums. Sie ist auf die Förderung der Entwicklung in neun Ländern ausgerichtet: Algerien, Ägypten, Gazastreifen und Westjordanland, Israel, Jordanien, Libanon, Marokko, Syrien und Tunesien. Vorrangig unterstützt werden Vorhaben zur Förderung des privaten Sektors, der einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Wachstum leistet, und zur Schaffung eines günstigen Investitionsklimas durch Einrichtung effizienter Infrastrukturen und eines leistungsfähigen Bankensektors. Mit einem Finanzierungsvolumen von mehr als 7 Mrd EUR seit 2002 hat sich die FEMIP zum wichtigsten Finanzpartner für den Mittelmeerraum entwickelt. Sie fördert den Dialog zwischen den EU- und den Nicht-EU-Ländern des Mittelmeerraums auf institutioneller Ebene sowie mit den Vertretern der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft. Ferner führt sie Feldstudien durch, die vom FEMIP-Treuhandfonds finanziert werden, der von mehreren EU-Mitgliedstaaten Unterstützung erhält. Diese Studien sind darauf ausgerichtet, ein immer besseres Verständnis der Herausforderungen zu entwickeln, vor denen die EU-Länder im Mittelmeerraum stehen.