Die Europäische Investitionsbank (EIB) - die Finanzierungsinstitution der EU - und die Société Publique de Gestion de l'Eau (SPGE - öffentliche Gesellschaft für die Wasserbewirtschaftung) haben zum dritten Mal einen Finanzierungsvertrag unterzeichnet. Die EIB stellt der SPGE ein langfristiges Darlehen von 400 Mio EUR zur Finanzierung von Abwasservorhaben, Projekten zum Schutz der Wassergewinnung sowie vorrangigen Entwässerungsvorhaben zur Verfügung.

Die Notwendigkeit des Schutzes ihrer natürlichen Ressourcen bewog die Region Wallonien 1999 dazu, die Société Publique de Gestion de l’Eau (SPGE) zu errichten, deren Aufgaben im Wesentlichen die öffentliche Abwasserbeseitigung und den Schutz der Wassergewinnung umfassen.

Im Hinblick auf die Einhaltung der EU-Richtlinie von 1991 über die Behandlung von kommunalem Abwasser weisen Belgien insgesamt und die Region Wallonien im Besonderen einen deutlichen Rückstand auf. Die SPGE nahm daher ein ehrgeiziges Investitionsprogramm in Angriff, das bis 2010 Investitionsausgaben von rund 2,5 Mrd EUR vorsieht.

Die SPGE deckt diese Investitionskosten konsequent aber gut kontrolliert durch Außenfinanzierungsmittel, während sie gleichzeitig die Erhöhung der Wassertarife im Laufe der Zeit abschwächt.

Vor diesem Hintergrund haben nun EIB-Präsident Philippe MAYSTADT und Jean-Luc MARTIN, Präsident des Verwaltungsrats der SPGE, in Gegenwart von Benoit LUTGEN, dem Minister für Landwirtschaft, ländliche Angelegenheiten, Umwelt und Fremdenverkehr einen dritten Darlehensvertrag über eine Tranche von 400 Mio EUR unterzeichnet. Mit diesem dritten Darlehen erhöht sich der Gesamtbetrag, mit dem die EIB das Investitionsprogramm der SPGE unterstützt hat, auf 800 Mio EUR.

Jean-Luc Martin, Präsident des Verwaltungsrats der SPGE, erklärte dazu: „Dieses neue Engagement der EIB stärkt das Modell, das für die Bewirtschaftung des Abwassersektors und den Wasserschutz gewählt wurde. Die Zusammenarbeit mit der EIB ist ein wichtiges Zeichen nicht nur dafür, dass die eingerichteten Strukturen angemessen sind, sondern auch für den Wunsch, die Europäischen Richtlinien so rasch wie möglich einzuhalten. Die Ergebnisse sind äußerst ermutigend, denn die Abwasserbehandlungsrate liegt heute bereits bei über 60% und mit der Inbetriebnahme der Kläranlage Liège-Oupeye, die heute offiziell eingeweiht wird, sogar bei über 73%.“

EIB-Präsident Philippe Maystadt betonte: „Diese Finanzierung trägt zur Erreichung eines vorrangigen Ziels der EIB – Schutz und Verbesserung der Umwelt – bei. Mehr als ein Drittel ihrer Darlehen in der EU27 widmet die EIB der Umsetzung dieses Ziels: In den vergangenen fünf Jahren entsprach dies über 55 Mrd EUR, wovon 9,6 Mrd Vorhaben zugute kamen, die auf die Verbesserung der Wasserqualität (Wassergewinnung, -behandlung und -verteilung) sowie die Beseitigung und Behandlung von Abfällen ausgerichtet waren.“

Philippe Maystadt fügte hinzu: „In Belgien hat die EIB seit 1994, als die ersten Vorhaben zur Abwasserbeseitigung und zur Modernisierung des Wasserverteilungsnetzes finanziert wurden, 2,024 Mrd EUR für wasserwirtschaftliche Vorhaben zur Verfügung gestellt". (Siehe Tabelle in der Anlage).