Die Europäische Investitionsbank gewährt dem kroatischen Gastransportnetzbetreiber Plinacro ein Darlehen von 190 Mio EUR. Die Finanzierung ist für den Ausbau und die Modernisierung des kroatischen Erdgasnetzes im Investitionszeitraum 2007-2011 bestimmt. Dieses strategisch wichtige Projekt ermöglicht den Ausbau des Gasverbunds zwischen Kroatien und den benachbarten EU-Mitgliedstaaten und Bewerberländern und trägt somit zur besseren Versorgungssicherheit und zur Integration des europäischen Gasnetzes bei.

Bei der heutigen Vertragsunterzeichnung in Split (Kroatien) waren anwesend: Matthias Kollatz-Ahnen, der für Finanzierungen in Kroatien zuständige Vizepräsident der EIB, Ivo Sanader, Premierminister der Republik Kroatien, Ivan Šuker, Finanzminister, Branko Vukelić, Minister für Wirtschaft, Beschäftigung und unternehmerische Initiative, Marina Matulović–Dropulić, Ministerin für Umweltschutz, Planung und Bau, sowie die Leiter der Regionalverwaltungen Split-Dalmatien, Zadar, Šibenik–Knin und Lika–Senj und die Bürgermeister von Split, Zadar, Šibenik und Gospić.

Das Projekt betrifft den Bau und den Betrieb von neuen Hochdruckgasleitungen mit einer Gesamtlänge von 930 km in ganz Kroatien sowie die fortlaufende Modernisierung des vorhandenen Gasübertragungsnetzes. Mit dem zweiten Darlehen dieser Art an Plinacro trägt die EIB zur laufenden Modernisierung des kroatischen Energiesektors bei und beweist ihr Vertrauen in die Fähigkeit des Staatsunternehmens, komplexe Investitionsvorhaben durchzuführen. Darüber hinaus setzt sie sich mit dieser Operation für die weitere Integration Kroatiens in die EU ein und zeigt, dass sie auf die Fortschritte des Landes in diesem Prozess vertraut.

Das Darlehen an Plinacro trägt zur Förderung einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und sicheren Energieversorgung bei und entspricht damit einem der vorrangigen Ziele der EIB. Der erfolgreiche Abschluss des Projekts wird sich sowohl unter ökologischen als auch unter volkswirtschaftlichen Aspekten positiv auswirken. Zu den vielen erwarteten Vorteilen gehören die Ausweitung der Erdgasversorgung auf neue Regionen in Kroatien, niedrigere Kosten der Energieversorgung, ein besserer Wirkungsgrad und größere Umweltfreundlichkeit.

Die EIB als Partner bei der Vorbereitung Kroatiens auf die EU-Mitgliedschaft

Seit 2001 hat die EIB in Kroatien mehr als 970 Mio EUR für Projekte bereitgestellt, die das Land bei der raschen Integration in die EU unterstützen. Nahezu 10% dieses Betrags entfielen dabei auf den Bau und die Sanierung der Energieinfrastruktur des Landes.

Darüber hinaus finanziert die Bank Vorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen in Kroatien und unterstützt Projekte in der Industrie und im Dienstleistungssektor. Künftig will die EIB in Kroatien verstärkt Operationen im Umweltschutzbereich sowie im Gesundheits- und im Bildungssektor finanzieren und mehr Darlehen im Privatsektor und an Kommunen vergeben.

Hintergrundinformationen:

Als Finanzierungsinstitution der Europäischen Union unterstützt die EIB Projekte von europäischem Interesse. In den vergangenen fünf Jahren stellte sie Darlehen von 218 Mrd EUR für große Investitionsvorhaben bereit. Die wichtigsten Bereiche ihrer Finanzierungstätigkeit sind der wirtschaftliche und soziale Zusammenhalt, die Umsetzung der Lissabon-Agenda, der Ausbau der Transeuropäischen Verkehrsnetze, die Sicherheit und Diversifizierung der Energieversorgung, der Umweltschutz sowie die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen. Außerhalb der Europäischen Union unterstützt die EIB die Entwicklungs- und Kooperationspolitik der EU in den südlichen und östlichen Nachbarstaaten, in den AKP-Staaten (Afrika, karibischer Raum, Pazifischer Ozean), in Asien und in Lateinamerika. Die EIB nimmt die von ihr benötigten Mittel auf den Kapitalmärkten auf und arbeitet eng mit den anderen EU-Institutionen zusammen.