EIB-Präsident Philippe Maystadt unterzeichnete heute in Budapest zwei innovative Operationen mit ungarischen Partnern. Anlässlich der Unterzeichnung bemerkte er: „Der heutige Tag bedeutet für die Zusammenarbeit zwischen Ungarn und der EIB eine doppelte Premiere. Ungarn ist der erste der neuen Mitgliedstaaten, in dem die EIB ihre Fazilität für Strukturierte Finanzierungen einsetzt, um höhere Risiken übernehmen zu können. Parallel dazu gewährt die Bank das erste Darlehen zur Unterstützung von Vorhaben in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Verbreitung von Innovationen zur Förderung des Lissabon-Prozesses mit dem Ziel der Errichtung einer wissensbasierten Gesellschaft in Europa. Darüber hinaus ist das Darlehen von 50 Mio EUR an die CIB-Bank, die die EIB-Mittel für die Finanzierung der von Kommunen und KMU durchgeführten Vorhaben weiterleiten wird, ein gutes Beispiel für die fruchtbare Zusammenarbeit der EIB mit dem ungarischen Bankensektor.”

Die Operation mit Rückgarantie von 13 Mrd HUF (etwa 52 Mio EUR) an Hitelgarancia wird den Zugang ungarischer Kommunen und Gemeindeverbände zu langfristigen Finanzierungen verbessern. Sie wird im Rahmen der Bemühungen der EIB zur Übernahme höherer Kreditrisiken für die Finanzierung vorrangiger Vorhaben durchgeführt, wobei die Bank auf ihre Fazilität für Strukturierte Finanzierungen (FSF) zurückgreift.

Diese Fazilität wird erstmals in einem neuen Mitgliedstaat eingesetzt. Sie wird das Angebot an Finanzierungsprodukten der Bank ausweiten und auch Operationen mit einem höheren als bisher bei Standarddarlehen der EIB üblichen Risikoprofil umfassen. Sie wird zur Finanzierung kleinerer Vorhaben beitragen, die in den Bereichen Verkehr, Umweltinfrastruktur, Dienstleistungen und Fremdenverkehr für die Regionalentwicklung von Bedeutung sind und in der Regel von Gebietskörperschaften durchgeführt werden.

Das Darlehen über 165 Mio EUR wird einen Beitrag zur Durchführung des Investitionsprogramms 2005-2007 des ungarischen Fonds für Forschung und technologische Innovationen leisten, der vom Nationalen Amt für Forschung und Technologie (NKTH) verwaltet wird. Das Darlehen wird dazu beitragen, die vom ungarischen Staat im Rahmen des Lissabon-Prozesses eingegangene Verpflichtung zur Erhöhung von Investitionen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Verbreitung von Innovationen zu erfüllen. In dieser Hinsicht werden die EIB-Mittel Vorhaben unterstützen, die zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in Ungarn und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der ungarischen Wirtschaft beitragen, was sich auf die Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze positiv auswirkt.

Es handelt sich um das erste Darlehen der EIB in Ungarn, das für die Unterstützung von Investitionen bestimmt ist, die gemäß den Schlussfolgerungen des Europäischen Rates Lissabon im Jahr 2000 zur Errichtung einer wissensbasierten Gesellschaft in Europa führen. Der Ansatz der EIB hinsichtlich der Umsetzung der Lissabon-Strategie konzentriert sich auf die Verbindungen zwischen der Generierung von Wissen und dem Markt und umfasst sowohl sämtliche Phasen des Bildungszyklus als auch Forschung und Entwicklung, die Umsetzung von Innovation in Investitionen, Produktivitätszuwächse und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft.

Hinweis an die Redaktion

Das vorrangige Ziel der EIB, der EU-Institution für langfristige Finanzierungen, besteht darin, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten beizutragen.

Die Europäische Investitionsbank unterstützt in Ungarn wie auch in anderen EU-Mitgliedstaaten Investitionsvorhaben mit dem Ziel, regionale Ungleichgewichte zu beseitigen, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken, den Lebensstandard zu erhöhen und die Lebensqualität zu verbessern. Seit 1990 hat die Bank Mittel im Gesamtbetrag von fast 7 Mrd EUR für Vorhaben bereitgestellt, die die Ziele der EU-Politik in Ungarn fördern.