Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, gibt die Gewährung eines Darlehens in Höhe von 120 Mio EUR für den Bau der ersten Straßenbahnlinie im Großraum Le Mans (Region Pays de la Loire) bekannt.

Jean-Claude Boulard, der Vorsitzende des Kommunalverbandes "Le Mans Métropole", und Laurent de Mautort, Direktor der Hauptabteilung Finanzierungen in Westeuropa der EIB, haben am 15. Juni 2006 in Le Mans einen ersten Finanzierungsvertrag in Höhe von 60 Mio EUR unterzeichnet. Weitere Verträge können zusammen mit Partnerinstituten des Verbandes geschlossen werden.

Ziel dieser Partnerschaft zwischen der EIB, der Institution für langfristige Finanzierungen der EU, und der Stadt Le Mans ist es, dem Kommunalverband die Diversifikation seiner Fremdmittel zu ermöglichen.

Das Darlehen wird für den Bau eines 15,4 km umfassenden Straßenbahnnetzes bestimmt sein, mit 23 Triebwagen und 30 Haltestellen für die Linie aus der Innenstadt von Le Mans nach Westen, Osten und Südosten. Die Trasse wird mehrere Buslinien übernehmen (derzeit bestehender Nahverkehr), die anderweitig eingesetzt werden.

Die Inbetriebnahme dieses neuen Verkehrsmittels, die für Ende 2007 vorgesehen ist, zielt darauf ab, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen, den Durchgangsverkehr im Stadtzentrum zu verringern und den Verkehr sicherer zu gestalten, letztlich also die städtische Umwelt und die Lebensqualität in Stadtgebieten zu verbessern.

Dieses Projekt ist Teil des im März 2002 durch Ministerialerlass verabschiedeten Plans für den öffentlichen Nahverkehr (Plan de Transport Urbain) von Le Mans Métropole für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Ebenfalls im Rahmen dieses Plans setzt die Europäische Investitionsbank ihre Finanzierungsbeiträge für den auf eigenen Trassen verlaufenden öffentlichen Nahverkehr fort. Dies ist ein vorrangiges Ziel der EIB, für das sie in den letzten fünf Jahren in der Europäischen Union 28 Mrd EUR zur Verfügung gestellt hat; davon waren 15 Mrd EUR für Investitionen in den städtischen Nahverkehr bestimmt (insbesondere für die U-Bahnen und Straßenbahnen in Athen, Barcelona, Brüssel, Berlin, Lissabon, London, Madrid, Dublin, Budapest und Prag).

In Frankreich hat die Bank für zahlreiche Vorhaben im Bereich des städtischen Nahverkehrs Finanzierungsbeiträge geleistet, in erster Linie für Projekte in Bordeaux, Lyon, Montpellier, Mulhouse, Nancy, Nantes, Orléans, Rennes, St Etienne, Straßburg, Toulouse und Valenciennes, was über einen Zeitraum von fünf Jahren über 2,5 Mrd EUR entspricht.