Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der Volksrepublik China ein Darlehen im Betrag von 500 Mio EUR für den Ausbau des Internationalen Flughafens von Peking.

Der Präsident der Europäischen Investitionsbank, Philippe Maystadt, und der stellvertretende Finanzminister, Li Yong, unterzeichneten den Finanzierungsvertrag während des achten EU-China-Gipfels, der in Peking stattfand.

«Die Partnerschaft zwischen der EU und China beruht auf gegenseitigem Interesse» erklärte Philippe Maystadt. «Dieses Darlehen ist insofern von besonderer Bedeutung für die EIB, als seine Gewährung ausdrücklich durch die einstimmige Entscheidung der 25 Finanzminister der EU gebilligt wurde. Wir hoffen, die Flugsicherheit auf dem gesamten europäisch-asiatischen Kontinent zu erhöhen, und müssen die dafür erforderliche moderne Infrastruktur schaffen. Es ist für die EIB eine besondere Freude, im Hinblick auf die Olympischen Spiele, die 2008 in Peking stattfinden, nicht nur für China, sondern für die gesamte internationale Gemeinschaft einen konkreten europäischen Beitrag zu leisten» fügte er hinzu.

Das Projekt umfasst die Planung, den Bau und die Inbetriebnahme einer dritten Start- und Landebahn, eines neuen Passagier-Terminals und die damit zusammenhängende Infrastruktur. Damit wird die Abfertigungskapazität des Flughafens (derzeit 35 Millionen Passagiere) fast verdoppelt. Der Ausbau des Flughafens ist erforderlich, um auf die zunehmende Überlastung der vorhandenen Infrastruktur zu reagieren und das beträchtliche Wachstum des Verkehrsaufkommens sicher abwickeln zu können. Der Projektabschluss ist für Anfang 2008 vorgesehen.

Das Darlehen der EIB wird rund 20% der gesamten Investitionskosten decken. Es wird eine Laufzeit von 25 Jahren - einschließlich eines tilgungsfreien Zeitraums von 5 Jahren - haben. Die Beijing Capital International Airport Company Ltd. (BCIA) ist eine chinesisch-ausländische Aktiengesellschaft, die Eigentümerin und Betreiberin des Flughafens von Peking (Beijing Capital Airport) ist. Die Gesellschaft Aéroports de Paris betreibt in Frankreich mehrere Flughäfen und hält 7% des Aktienkapitals der BCIA. Seit 2001 fungiert sie als technischer Berater der BCIA. Deren Hauptaktionär ist die Capital Airports Holding Company, ein staatliches Unternehmen, das direkt der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde unterstellt ist.

Es handelt sich hier um das erste Darlehen der EIB, das außerhalb des dritten Finanzierungsmandats für Vorhaben in Asien und Lateinamerika (ALA) in den Jahren 2000-2007 (2,48 Mrd EUR) bereitgestellt wird. Diese Vorgehensweise war wegen der ausgezeichneten Bonität des Darlehensnehmers sowie aufgrund der Tatsache möglich, dass der Darlehensbetrag die im Rahmen des ALA III-Mandats noch verfügbaren Mittel übersteigt.

Außerhalb der EU unterstützt die EIB die europäische Entwicklungszusammenarbeit mit etwa 120 Ländern in Mittel- und Osteuropa, auf dem Balkan, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean sowie in Asien und Lateinamerika.

Seit 1993 hat die EIB drei aufeinanderfolgende Finanzierungsmandate umgesetzt, die im Rahmen der Zusammenarbeit der EU mit Schwellen- und Entwicklungsländern Vorhaben in Asien und Lateinamerika betrafen. Das erste ALA-Mandat (ALA I) belief sich auf 1 025 Mio EUR und deckte den Zeitraum 1993-1996 ab, und das ALA II-Mandat umfasste 900 Mio EUR für den Zeitraum 1997-1999. Auf der Grundlage dieser drei Finanzierungsmandate hat die EIB bis jetzt über 3,5 Mrd EUR in Form von mehr als 80 Darlehen in rund 20 ALA-Ländern bereitgestellt.

In der Volksrepublik China hat sich die EIB an der Finanzierung von drei weiteren Projekten beteiligt:

  • 1995: PING HU (Erschließung des Öl- und Gasvorkommens) 55 Mio EUR
  • 1999: CHENGDU (Bau und Betrieb einer Trankwasseraufbereitungsanlage) 23 Mio EUR
  • 2001: GUANGXI (gebührenpflichtige Schnellstraße zur vietnamesischen Grenze) 56 Mio EUR.