>@La Cub
© La Cub

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, stellt ein Darlehen von 200 Mio EUR für den Ausbau des Straßenbahnnetzes im Kommunalverband Bordeaux bereit.

Alain Rousset, Präsident der Communauté Urbaine de Bordeaux (CUB), und EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive unterzeichneten am 1. Juli 2005 einen ersten Finanzierungsvertrag über 120 Mio EUR in Bordeaux. Weitere Verträge können mit den Bankpartnern des Kommunalverbandes geschlossen werden.

Das Darlehen ist für die Verlängerung von drei bestehenden Straßenbahnlinien bestimmt, die seit den Jahren 2003/2004 in Betrieb sind: Die Linie A, die den Westen des Großraums (Mérignac) mit dem Zentrum von Bordeaux verbindet, wird über die Steinerne Brücke Pont de Pierre bis nach Carbon-Blanc und Floirac auf der rechten Flussseite verlängert; die Linie B im Westen wird ausgebaut, und ihre neue Endstation wird sich in Claveau befinden, wo Anschluss zum Bahnhof Pessac der SNCF besteht; die Linie C, die derzeit den Bahnhof St-Jean mit dem Stadtzentrum verbindet, wird in nördlicher Richtung bis nach Bordeaux-Lac und in südlicher Richtung bis nach Les Bègles verlängert.

Der Ausbau des Straßenbahnnetzes um fast 20 km auf eine Gesamtlänge von 44 km bis zum Jahr 2008 stellt den zweiten Abschnitt des Projekts Straßenbahnen von Bordeaux dar, das das zentrale Element des städtischen Verkehrsleitplans für den Großraum Bordeaux ist. Dieser Verkehrsleitplan wurde im Jahr 2000 verabschiedet und ist darauf ausgerichtet, die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel zu steigern, um die Nutzung des privaten Pkw in der Stadt zu reduzieren und auf diese Weise zur Verbesserung der Lebensqualität im städtischen Umfeld beizutragen.

Die EIB hat bereits früher die Bemühungen des Kommunalverbandes unterstützt, das Verkehrsaufkommen in der Stadt zu verringern, und sich 1983 im Rahmen des Projekts Rocade de Bordeaux an der Finanzierung der Umgehung von Bordeaux beteiligt. Generell unterstützt die Bank schon seit den sechziger Jahren die Investitionsvorhaben, die in der Region Aquitaine durchgeführt werden, und sie hat Darlehen im Gesamtbetrag von fast 1 Mrd EUR für Projekte gewährt, die die verschiedensten Sektoren betrafen. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Bereiche Verkehrs-, Telekommunikations- und Energieinfrastruktur sowie Finanzierungen für im Hochtechnologiebereich tätige Unternehmen.

Die EIB verfolgt mit ihren Finanzierungen zugunsten öffentlicher Nahverkehrsmittel mit eigener Trasse das vorrangige Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Insbesondere soll die Umweltbelastung verringert und die Lebensqualität in den städtischen Gebieten verbessert und dabei gleichzeitig der Wirtschaftsaufschwung der Städte gefördert werden. In diesem Zusammenhang hat die EIB von 2000 bis Ende 2004 den Ausbau des städtischen Nahverkehrs in der gesamten Europäischen Union mit mehr als 10 Mrd EUR unterstützt. Sie beteiligte sich an der Finanzierung von U-Bahnen und Straßenbahnen u.a. in Athen, Alicante, Barcelona, Bilbao, Brüssel, Berlin, Valencia, Lissabon, London, Madrid, München, Düsseldorf, Manchester, Dublin, Budapest und Prag. In Frankreich hat die EIB zahlreiche Projekte im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs unterstützt, insbesondere in Bordeaux, Lyon, Montpellier, Mulhouse, Nancy, Nantes, Orléans, Rennes, St. Etienne, Straßburg, Toulouse und Valenciennes. Hierfür hat sie in den letzten fünf Jahren insgesamt 2,6 Mrd EUR zur Verfügung gestellt.