Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit dem tschechischen Finanzministerium ein Darlehen von 8 Mrd CZK (etwa 250 Mio EUR) für einen 23 km langen Abschnitt der Autobahn D8 unterzeichnet, die die Hauptstadt Prag mit der deutschen Grenze im Norden verbindet. Durch das Vorhaben wird das fehlende Teilstück der Autobahnverbindung Prag-Dresden geschlossen. Es ist daher das vorrangigste Projekt auf dem tschechischen und deutschen Teil des Transeuropäischen Verkehrskorridors IV, der Berlin mit Istanbul verbindet. Die neuen Abschnitte werden darüber hinaus mit einem Zuschuss von 62 Mio EUR (etwa 1,9 Mrd CZK) aus dem Regionalfonds der EU (ISPA) gefördert.

Die nahe der deutschen Grenze zu bauenden Abschnitte umfassen grenzüberschreitende Anlagen, die auf der Grundlage eines Regierungsabkommens zwischen Tschechien und Deutschland errichtet werden. Die Planungen für die gesamte Verbindung erstrecken sich auch auf Umweltschutzmaßnahmen zu beiden Seiten der Grenze. Auf der deutschen Seite wird die Autobahn durch die von der Grenze nach Dresden führende A17 vervollständigt. Dieses Projekt wird auch aus den in Deutschland bereitgestellten Mitteln der EU-Strukturfonds unterstützt.

Die Autobahn mit 2x2 Fahrspuren wird für eine Geschwindigkeit von maximal 120 km/h ausgelegt sein. Das Projekt umfasst mehrere Brücken, Anschlussstellen, eine Tankstelle mit Raststätte sowie zwei Tunnel (Libouchec und Panenska), die negative Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt vermeiden helfen.

Ivan Pilip, der für Finanzierungen in Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei zuständige Vizepräsident der EIB, erklärte in diesem Zusammenhang: Seit Aufnahme ihrer Operationen in Mittel- und Osteuropa hat die EIB die Entwicklung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere die Fortführung der Transeuropäischen Verkehrskorridore in diese Region, intensiv gefördert. Ihre Fertigstellung ist für die wirtschaftliche Integration der neuen Mitgliedstaaten in den Binnenmarkt der Union von großer Bedeutung. Dieses Projekt ist ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Transeuropäischen Verkehrskorridore auf dem Gebiet der Tschechischen Republik, und es freut mich festzustellen, dass die tschechische Regierung ihre Prioritäten auf diesem Gebiet gegenüber der Bank unterstrichen hat.

Aufgabe der EIB, der Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten der Union beizutragen. Außerhalb der Europäischen Union setzt die EIB die Finanzprotokolle zu den Abkommen um, die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der Union geschlossen werden. Seit 1990 hat die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, in der Tschechischen Republik Darlehen von mehr als 5,3 Mrd EUR bereitgestellt. Die Hälfte dieser Mittel wurde für die Modernisierung der tschechischen Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastruktur verwendet. In den neuen Mitgliedstaaten Mittel- und Osteuropas hat die EIB seit 1990 insgesamt etwa 27 Mrd EUR für die Finanzierung von Vorhaben, die die europäische Integration fördern, vergeben. Die EIB ist somit die wichtigste ausländische Finanzierungsquelle für Vorhaben in dieser Region.