Das EIB-Darlehen wird für die Planung, den Bau, die Finanzierung und den Betrieb eines neuen 18 km langen Abschnitts der Fernverkehrsstraße E39 zwischen Handeland und Feda im Südwesten Norwegens sowie für den Betrieb und die Instandhaltung eines bestehenden Abschnitts dieser Fernverkehrsstraße zwischen Lyngdal und Flekkefjord gewährt.

Das Vorhaben E39 Lyngdal-Flekkefjord ist eines der drei Pilotprojekte im Straßenbau, die im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor (PPP) durchgeführt werden sollen und in dem vom Storting, dem norwegischen Parlament, genehmigten Nationalen Verkehrsplan (2002-2011) vorgesehen sind. Das Projekt fördert die Entwicklung des internationalen Verkehrs zwischen Norwegen und Schweden auf dem Straßenweg sowie zwischen Norwegen und Dänemark, indem der Zugang zu norwegischen Häfen verbessert wird, die die Verbindung zu einem Ziel-2-Gebiet in Dänemark ermöglichen.

Als Darlehensnehmer fungiert die Allfarveg AS, eine Zweckgesellschaft, die sich zu jeweils 50% im Besitz der Veidekke ASA und der Sundt AS befindet. Die Allfarveg AS wurde einzig und allein für die Durchführung des Projekts erreichtet, die im Rahmen einer Konzession erfolgt, die von der öffentlichen norwegischen Straßenverwaltung (Vegdirektoratet) für einen Zeitraum von 28 Jahren erteilt worden ist. Gemäß den Konzessionsvereinbarungen ist die Allfarveg AS verpflichtet, den neuen Straßenabschnitt bis zu einem bestimmten Termin zu bauen und seinen Betrieb und die Instandhaltung während der Laufzeit der Konzession zu gewährleisten. Dabei sind hohe ökologische, sicherheitstechnische und ästhetische Standards einzuhalten.

Das EIB-Darlehen, das eine Laufzeit von 26 Jahren hat, wird rund 45% der Projektkosten decken. Die darüber hinaus für das Projekt benötigten erstrangigen Fremdmittel werden von der DnB NOR Bank ASA (DnB NOR) und der Nordischen Investitionsbank (NIB) gewährt.

Der für die EFTA-Länder zuständige EIB-Vizepräsident Sauli Niinistö sagte anlässlich der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags: Wir gratulieren Norwegen herzlich zum Abschluss der Finanzierungsverträge für dieses zweite PPP-Projekt im Straßensektor. Es freut uns, dass Norwegen beschlossen hat, die Effizienz von Modellen, die auf öffentlich-privaten Partnerschaften für den Bau, die Finanzierung, den Betrieb und die Instandhaltung von Infrastruktureinrichtungen beruhen, zu erproben, und die EIB hofft wirklich, dass die drei Pilotprojekte, die durchgeführt werden, zu überzeugenden Ergebnissen führen werden. Als eine der führenden Finanzierungsinstitutionen in Europa, die Mittel für PPP-Projekte gewähren, hat die EIB in verschiedenen Teilen Europas die Erfahrung gemacht, dass PPP-Modelle dazu beitragen, verglichen mit vom öffentlichen Sektor durchgeführten Projekten die Bauzeiten zu verkürzen und die Kosten besser zu kontrollieren. Ich hoffe sehr, dass sich diese Erfahrung auch in Norwegen bestätigen wird.

Die EIB, deren Anteilseigner die EU-Mitgliedstaaten sind, hat die Aufgabe, zur Erreichung der grundsatzpolitischen Ziele der EU beizutragen, indem sie wirtschaftlich tragfähige Vorhaben finanziert. Die EIB verfügt über ein AAA-Rating und kann daher auf den internationalen Kapitalmärkten Mittel zu hervorragenden Bedingungen aufnehmen. Da die EIB ohne Erwerbszweck tätig ist, werden diese günstigen Refinanzierungskonditionen an ihre Darlehensnehmer weitergegeben. Die von der Bank in Norwegen gewährten Darlehen werden auf der Grundlage einer Finanzierungsfazilität für die EFTA-Länder bereitgestellt.

Bei dem Projekt, für das heute der Finanzierungsvertrag unterzeichnet wurde, handelt es sich um das fünfte Vorhaben, das die Bank im Rahmen der derzeit geltenden EFTA-Fazilität im norwegischen Straßensektor mitfinanziert: 250 Mio NOK wurden für das Projekt E6 Road, 400 Mio NOK für das Projekt Fjellinjen Oslo Roads, 800 Mio NOK für das Projekt E18 Vestfold Motorway und 600 Mio NOK für das Projekt E6 Oestfold Road TEN gewährt.