Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, stellt ein Darlehen von 250 Mio EUR für den privaten Sektor in der Türkei bereit.

Die in Form von Globaldarlehen zur Verfügung gestellten EIB-Mittel werden über fünf türkische Partnerbanken zur Finanzierung kleiner und mittlerer Vorhaben des privaten Sektors in den Bereichen Industrie, Dienstleistungen und Fremdenverkehr ausgereicht. Zu den fünf Partnerbanken gehören die zwei langjährigen Partnerinstitute der EIB - die Industrial Development Bank of Turkey (TSKB) und die Turkiye Vakiflar Bankasi (Vakifbank) - sowie drei neue Partnerbanken - die Development Bank of Turkey (TKB), die Turkiye Halk Bankasi und die TC Ziraat Bankasi.

Das Globaldarlehen schließt an die vorangegangenen, äußerst erfolgreichen Globaldarlehen für Industrievorhaben in Höhe von 200 Mio EUR und 125 Mio EUR an, die im April 2003 bzw. Juli 2001 unterzeichnet wurden und zur Finanzierung privatwirtschaftlicher Investitionen von mehr als 1 Mrd EUR sowie zur Schaffung von rund 10 000 neuen Arbeitsplätzen in der Türkei beigetragen haben.

Die EIB wird durch dieses Globaldarlehen weiterhin die langfristigen Finanzierungen des Bankensektors unterstützen und hofft nunmehr, durch eine weitere Diversifizierung ihrer Partnerbanken eine noch größere Zahl von KMU im ganzen Land zu erreichen.

Den neuen Partnerbanken wird außerdem langfristige technische Unterstützung gewährt, durch die ihr Entwicklungspotenzial im Bereich der Finanzierung langfristiger Vorhaben verbessert und gestärkt werden soll. Dafür wird die EIB der Türkei erstmals Zuschüsse aus dem kürzlich von der Bank und der Kommission eingerichteten FEMIP-Fonds für Technische Hilfe bereitstellen.

Mit der neuen Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) hat die EIB ihre Zusammenarbeit mit den Partnerländern des Mittelmeerraums intensiviert. Nachdem die FEMIP mit umfangreicheren Mitteln ausgestattet worden ist, kann die EIB ihre jährliche Darlehensvergabe in der Region jetzt schrittweise von 1,5 Mrd EUR auf 2 Mrd EUR erhöhen.

Im Rahmen der FEMIP werden vorrangig Projekte des privaten Sektors finanziert, um einerseits die Mittelmeerdrittländer bei der Liberalisierung ihrer Wirtschaft zu unterstützen und andererseits das Potenzial dieser Länder im Hinblick auf die für 2010 geplante Zollunion zwischen der EU und den Mittelmeerdrittländern zu stärken. Dabei ist es das Ziel der EIB, den Anteil ihrer Finanzierungen für Vorhaben des privaten Sektors auf 33% zu erhöhen. Aus Mitteln dieser Fazilität werden schwerpunktmäßig ausländische Direktinvestitionen und privatwirtschaftliche Vorhaben sowie Projekte im sozialen Bereich - insbesondere Gesundheitswesen, Bildung und Umwelt - unterstützt, um so einen Beitrag zur sozialen Stabilität zu leisten und produktive Investitionen zu fördern.

Bisher hat die EIB in der Türkei rund 2,5 Mrd EUR für Vorhaben bereitgestellt, die für die Wirtschaft des Landes von größter Bedeutung sind. Hierzu zählen unter anderem zwei für die Förderung ausländischer Direktinvestitionen wichtige Projekte in der Automobilindustrie.

Die für Infrastrukturvorhaben bereitgestellten Mittel wurden hauptsächlich für Umweltprojekte und für den Wiederaufbau nach den Erdbeben des Jahres 1999 eingesetzt. Zu den in der Türkei finanzierten Projekten gehören: Kanalisationsnetze und Kläranlagen in Bursa, Adana, Mersin, Diyarbakir, Izmit und Tarsus; das Stadtentwicklungsvorhaben für Eskisehir, die Entschwefelungsanlage im Kraftwerk Yeniköy an der ägäischen Küste und der Bau umweltfreundlicherer Heizkraftwerke. Die EIB hat im Rahmen mehrerer Globaldarlehen an türkische Geschäftsbanken auch die Entwicklung von KMU gefördert.