Vertreter der Europäischen Investitionsbank und der Stadt Prag haben heute einen Vertrag über ein Darlehen von 75 Mio EUR für den Ausbau der Prager U-Bahn-Linie C unterzeichnet.

Die Stadt Prag investiert erhebliche Mittel in ihr öffentliches Verkehrssystem mit dem Ziel, die Verkehrsstauungen und die Umweltbelastung zu verringern und ihr Verkehrsnetz an die europäischen Standards anzupassen. Das Projekt betrifft die Verlängerung der Prager U-Bahn-Linie C von Ladvi bis nach Letnany im Nordosten der Stadt. In diesem Zusammenhang werden die Gleisstrecke um 4,6 km verlängert und drei Bahnhöfe gebaut werden. Der nordöstliche Teil Prags ist von einer bedeutenden demographischen und wirtschaftlichen Entwicklung geprägt. Das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln ist allerdings eingeschränkt und konzentriert sich hauptsächlich auf Busse auf überfüllten und abgasbelasteten Straßen. Der erste Abschnitt der Verlängerung der Linie C bis Ladvi wurde bereits von der EIB mitfinanziert und wird in Kürze fertiggestellt werden.

Die verlängerte U-Bahn-Linie wird voraussichtlich eine Katalysatorwirkung auf die Wirtschaft der Entwicklungsgebiete im nordöstlichen Teil Prags haben und die Attraktivität der Wohngebiete in den von der Linie bedienten Gebieten erhöhen. Das Projekt wird der Tschechischen Republik bei der Anpassung an die EU-Umweltstandards helfen, da die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel eine erhebliche Verringerung der Umweltbelastung bewirkt.

Seit 1990 hat die EIB in Mittel- und Osteuropa mehr als 21 Mrd EUR für die Finanzierung von Projekten zur Förderung der europäischen Integration zur Verfügung gestellt. In der Tschechischen Republik hat sie seit 1993 Darlehen von über 4 Mrd EUR vergeben. Nach den verheerenden Überschwemmungen im August 2002 hat sie beispielsweise 480 Mio EUR für den Wiederaufbau der beschädigten Infrastruktur bereitgestellt. In diesem Jahr hat die Bank ein Darlehen von 9 Mrd CZK (etwa 292 Mio EUR) für den Bau eines neuen Passagierterminals am Internationalen Flughafen Prag-Ruzyne gewährt, das zur Erfüllung der Anforderungen des Abkommens von Schengen beitragen wird.

Die Bank unterhält eine enge Geschäftsbeziehung mit der Stadt Prag. Ihre Finanzierungen umfassen ein Rahmendarlehen zugunsten der städtischen Infrastruktur, ein Darlehen für den Ausbau des U-Bahn-Netzes und ein Darlehen zur Behebung der Hochwasserschäden an U-Bahn-Anlagen.