Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, stellt dem Königreich Marokko 14 Mio EUR (1) für die Sanierung und technische Moderni­sierung der Wellenbrecher und Kais in fünf Häfen des Landes (Tanger, Larache, El Jadida, Essaouira und Sidi Ifni) und die Erhöhung ihrer Betriebssicherheit zur Verfügung. Die Arbei­ten werden von der Direk­tion des Ports et du Domaine Public Maritime durchgeführt, die Teil des Ministère de l’Equipement de l’Habitat et de l’Aménagement du Territoire ist. Das Projekt fällt in den Rahmen des Nationalen Plans für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (Plan National de Déve­loppement Economique et Social) des Königreichs Marokko, der den Zeitraum 2000-2004 abdeckt.

EIB-Vizepräsident de Fontaine Vive bemerkte hierzu insbesondere: „Dieses Darlehen stellt die fünfte Einschaltung der EIB zugunsten des marokkanischen Hafensek­tors dar. Die Entwicklung der Hafenaktivitäten ist für die wirtschaftliche Entwicklung des Königreichs von entscheidender Bedeu­tung. Dies gilt sowohl im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf den internationalen Handelsverkehr des Landes (98% des Außenhandels werden über die Häfen Marokkos abgewickelt) als auch in Bezug auf die Förderung privater, im Fischerei- und im Logistiksektor tätiger Unternehmen. Deshalb bin ich der Ansicht, dass die Finanzierung dieses Projekts uneingeschränkt in Einklang mit den Zielen der neuen Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) steht, die die EIB im Oktober letzten Jahres eingerichtet hat. Eines der vorrangigen Ziele der FEMIP ist die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für die Entwicklung privater Aktivitäten.“ 

Die Schwerpunkte der neuen „In­vestitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer“ (FEMIP), die die EIB im Anschluss an den Europäischen Rat Barcelona (15. und 16. März 2002) einrichtete und die im Oktober 2002 in Kraft trat, liegen vor allem auf der Entwicklung privater wirtschaftlicher Aktivi­täten (insbesondere von KMU) sowie auf Initiativen, die zur Schaffung eines günstigen Um­felds für private Investitionen beitragen (wirtschaftliche Infrastrukturen, Projekte im Gesund­heits- und im Bildungswesen). Im Rah­men der FEMIP sollen bis Ende 2006 8-10 Mrd EUR zur Verfü­gung gestellt werden. Mit ihr sollen letztendlich die Mittelmeerpartnerländer bei der Bewälti­gung der Her­ausforderungen, die die wirt­schaftliche und soziale Erneuerung sowie die verstärkte regionale In­tegration darstellen, unterstützt und damit ein Beitrag zur geplanten Schaffung einer Freihandels­zone zwischen der EU und den Partnerländern des Mittelmeerraums bis 2010 geleistet werden. Zwischen Oktober 2002 und Mai 2003 sind aus der FEMIP bereits neue Operationen im Ge­samt­betrag von mehr als 1,5 Mrd EUR genehmigt worden, von denen über 35% der Entwicklung des privaten Sektors zugute kommen.

Die Tätigkeit der EIB in Marokko erfolgt im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit zwischen der Union und diesem Land (seit 1978). Die Bank hat sich mit rund 2,5 Mio EUR an der Finanzierung größerer und für die Entwicklung der marokkanischen Volkswirtschaft wichtiger Projekte beteiligt. Sie unterstützte insbesondere die Modernisierung der wichtigsten Häfen des Landes (Agadir, Ca­sablanca, Jorf-Lasfar, Kenitra, Mehdia-Kenitra, Mohammedia, Nador, Safi und Tanger) mit insge­samt 126,5 Mio EUR. Darüber hinaus förderte sie die Schaffung eines Stromverbunds zwischen der EU und Marokko über die Straße von Gibraltar, Hochspannungs-Stromübertragungsleitungen und die Stromverteilung in länd­­lichen Gebieten, den Ausbau der in­terregionalen und internationalen Telefonverbindungen und die Durch­führung wichtiger Vor­ha­ben im Wasserwirtschaftssektor (Ab­wasserbeseitigung in mehre­ren Küstenstädten, Bewässerung der landwirtschaftlichen Gebiete von Doukkala u.a.). Weiterhin hat die EIB mit ihren Glo­baldarlehen zur Finanzierung  kleiner und mittle­rer Unter­nehmen des produktiven und des genossenschaftlichen Sek­tors beigetragen, was insbe­sondere im Hinblick auf die Entwicklung von Joint Ventures zwischen marok­ka­ni­schen und europäi­schen Un­ternehmen erfolgte. Marokko ist das dritte Land, dem die Finanzierungen der EIB in den Partnerlän­dern des Mittelmeerraums zugute kommen.