Das Globaldarlehen an die Bank Polska Kasa Opieki S.A (Bank Pekao) und seinen Filialen dient hauptsächlich der Finanzierung kleiner und mittlerer Vorhaben in den Bereichen Umweltschutz, Energieeinsparung, Infrastruktur (einschließlich Gesundheits- und Bildungswesen), Industrie, Dienstleistungen und Fremdenverkehr in Polen. Bei den Endbegünstigten handelt es sich normalerweise um KMU sowie um private oder öffentliche Projektträger jeglicher Größe und Eigentumsverhältnisse, die Energie-, Umweltschutz- oder Infrastrukturvorhaben durchführen.

Globaldarlehen sind Kreditlinien, die zwischengeschalteten Instituten (Partnerbanken) zur Verfügung gestellt werden. Diese leiten die Mittel für mit der EIB vereinbarte Zwecke auf ihr eigenes Risiko an Endbegünstigte weiter, wobei Letztere von besseren Konditionen und Dienstleistungen sowie von niedrigeren Finanzierungskosten profitieren.

Die Unterstützung von KMU stellt in der verbleibenden Vor-Beitritts-Phase eine wichtige Priorität dar und wird auch nach der EU-Erweiterung weiterhin von großer Bedeutung sein.

Das Globaldarlehen wird die Unterstützung der Bank zugunsten des KMU-Sektors verstärken, eine Katalysatorwirkung für weitere ausländische Direktinvestitionen in Polen haben und die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Integration der Industrie des Landes verbessern. Es wird ferner zum Umweltschutz und zur Verringerung der Umweltverschmutzung beitragen, eine rationelle Energienutzung und die Diversifizierung der Energiequellen fördern sowie die Infrastruktur verbessern. Gleichzeitig wird es zur Entwicklung längerfristiger Finanzierungen in Polen beitragen, die für die Finanzierung von Investitionsvorhaben und für den wirtschaftlichen Aufholprozess des Landes von entscheidender Bedeutung sind.

Das Darlehen wird es der Pekao-Gruppe ermöglichen, ihre langfristigen Finanzierungsquellen zu erweitern und zu diversifizieren und ihre langfristigen Finanzierungen für förderungswürdige Vorhaben auszuweiten. Des Weiteren wird das Globaldarlehen an die Pekao, die über das zweitgrößte Geschäftsstellennetz des Landes verfügt, die Fortsetzung des Wettbewerbs unter den zwischengeschalteten Instituten in Polen gewährleisten, was zu besseren Dienstleistungen für die Endbegünstigen und niedrigeren Finanzierungskosten führen wird.

Bei dem Darlehen handelt es sich um die erste Operation der EIB mit der Bank Pekao, die gemessen an ihrer Bilanzsumme die zweitgrößte Bank in ganz Mittel- und Osteuropa ist. Wichtigster strategischer Aktionär der Pekao ist der UniCredito Italiano.

Seit 1990 hat die EIB Darlehen von insgesamt mehr als 5,5 Mrd EUR für Vorhaben in Polen vergeben. Dies ist mehr als in jedem anderen Beitrittsland. Über 1 Mrd EUR waren für die Finanzierung von transeuropäischen Straßen- und Eisenbahnnetzen (TEN) bestimmt, wobei der Schwerpunkt auf dem Ausbau wichtiger internationaler Straßen- und Eisenbahnverbindungen lag. Für die Telekommunikation, die Gasversorgung und größere industrielle Vorhaben wurden von der EIB ebenfalls umfangreiche Darlehen bereitgestellt. Kleine und mittlere Investitionen in der Industrie sowie kleinere Energie- und Infrastrukturvorhaben werden im Rahmen von Kreditlinien (Globaldarlehen) an in Polen niedergelassene Geschäftsbanken mitfinanziert. Die EIB hat ebenfalls zum Wiederaufbau der durch das Hochwasser der Oder (1997) und der Weichsel (2001) beschädigten Infrastruktur beigetragen.

In den letzten Jahren hat die EIB Anstrengungen unternommen, um den Einsatz von Globaldarlehen in Polen auszuweiten. Globaldarlehen haben nunmehr einen Anteil von 15% am Gesamtbetrag der Darlehensvergabe der EIB in Höhe von mehr als 5,5 Mrd EUR in Polen. Dies liegt zwar über dem Durchschnitt der Beitrittsländer von 13%, andererseits aber deutlich unter dem EU-Durchschnitt, worin sich das noch immer schwierigere Umfeld für die Tätigkeit der Bank und der niedrigere Entwicklungsstand längerfristiger Finanzierungen für KMU und kleine Kommunen im Vergleich zur EU widerspiegeln.