Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, gewährt der Bundesrepublik Jugoslawien ein Darlehen von 70 Mio EUR, das für vorrangige Investitionen zur Instandsetzung und Modernisierung der Stromversorgungsinfrastruktur in den Teilrepubliken Serbien und Montenegro verwendet werden soll. Die Mittel werden wie folgt aufgeteilt: Serbien erhält 59 Mio EUR und Montenegro 11 Mio EUR.

Die Finanzierung dieses Projekts, das von der Electric Power Industry of Serbia (EPS) und der Electrical Power Company of Montenegro (EPCG) durchgeführt wird, ist die erste Operation der EIB im jugoslawischen Energiesektor seit mehr als 10 Jahren. Das Vorhaben wird zum einen - durch die Reduzierung von Stromverlusten, die Beseitigung von Engpässen und die bessere Auslastung der vorhandenen Erzeugungskapazität - dazu beitragen, die Kapazität der Stromversorgung zu erhöhen, und wird zum anderen durch die Verbesserung der betrieblichen Effizienz Kosteneinsparungen ermöglichen.

Das Projekt besteht aus zwei Teilen, die von den beiden Projektträgern jeweils getrennt durchgeführt werden, und umfasst Studien, Planungsarbeiten, Ingenieurleistungen, Fertigung, Inbetriebnahme und Betrieb im Zusammenhang mit den folgenden Vorhaben:

  • Serbien: Bau, Erweiterung und Instandsetzung von zehn 400-kV- und 220-kV-Umspannstationen, Austausch von fünfzehn 400-kV-Leistungsschaltern in verschiedenen Umspannstationen und Instandsetzung von zwei 110-kV-Freileitungen (insgesamt 160 km).
  • Montenegro: Austausch von elektromechanischer Ausrüstung in den beiden größten Wasserkraftwerken und von Hochspannungsausrüstung - wie Leistungsschalter, Trennschalter, Mess- und Leistungstransformatoren - in den wichtigsten Umspannstationen an verschiedenen Standorten.

Das EIB-Darlehen wird wesentlich zum Wiederaufbau der jugoslawischen Stromversorgungsinfrastruktur beitragen und damit auf längere Sicht die Zukunftsfähigkeit des Sektors sichern. Auf regionaler Ebene bestehen die potenziellen Nutzenelemente für das Stromversorgungssystem des Balkan u.a. in der Erleichterung des Wiederanschlusses an die Union for Coordination of Transmission of Electricity (UCTE).

Die EIB spielt eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung der vorrangigen Ziele der Europäischen Union. Im Jahr 2001 erreichten ihre Darlehen für Vorhaben, die zur Erreichung der Ziele der Europäischen Union beitragen, 37 Mrd EUR (+13% gegenüber 1999). Davon entfielen 31 Mrd EUR auf Vorhaben in den EU-Mitgliedstaaten und nahezu 3 Mrd EUR auf Vorhaben in den Beitrittsländern, während die Finanzierungen in Drittländern 3 Mrd EUR erreichten. Zur Refinanzierung ihrer Darlehensvergabe nahm die EIB 32 Mrd EUR auf den internationalen Kapitalmärkten auf.

In Südosteuropa ist die EIB auf der Grundlage des EU-Finanzierungsmandats für Mittel- und Osteuropa (2000-2007) tätig, das EIB-Darlehen bis zu einem Höchstbetrag von 9,28 Mrd EUR vorsieht. Um ihr Engagement für den künftigen Wiederaufbau in der Balkanregion nach dem Krieg zu unterstreichen, hat die EIB in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und anderen multilateralen Finanzierungsinstitutionen aktiv an der Vorbereitung des Investitionsprogramms für den Wiederaufbau mitgewirkt. Die Liste der in Betracht kommenden Infrastrukturvorhaben umfasst 85 Projekte im Gesamtumfang von 4 Mrd EUR.

Die EIB hat seit Aufnahme ihrer Finanzierungstätigkeit in der Bundesrepublik Jugoslawien Ende 2001 bereits insgesamt 330 Mio EUR für vier den Verkehrssektor betreffende Instandsetzungsvorhaben sowie für ein KMU-Vorhaben zur Verfügung gestellt.

Für Auskünfte zu den Ausschreibungen wenden Sie sich bitte direkt an den Projektträger.