Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, gewährt dem Wasserwirtschaftsunternehmen Canal de Isabel II ein Darlehen in Höhe von 91 Mio EUR für den Bau von Abwasseranlagen in der Region Madrid sowie für die Sanierung des Wasserspeichers an der Plaza de Castilla im Norden der spanischen Hauptstadt.

Der Finanzierungsvertrag über die erste Tranche des Projekts (66 Mio EUR) wurde in Madrid von EIB-Vizepräsidentin Isabel Martín Castellá und dem Präsidenten der Canal de Isabel II und Minister für Umweltschutz der Comunidad de Madrid Pedro Calvo unterzeichnet.

Die Canal de Isabel II ist das für die Wasserwirtschaft in der Region Madrid für die zuständige öffentliche Unternehmen. Das mitfinanzierte Projekt umfasst den Bau von 73 Kläranlagen, den Ausbau und die Sanierung von zwei bestehenden Anlagen, den Bau von Abwasserkanälen mit einer Länge von 172 km und die Errichtung von zehn Pumpwerken. Diese Arbeiten sind Teil des Madrider Abwasserplans, dessen Ziel es ist, bis 2003 eine 100%ige Behandlung der Abwässer im Raum Madrid zu erreichen. Das Projekt umfasst auch die Sanierung des unterirdischen Trinkwasserspeichers an der Plaza de Castilla von Madrid.

Mit diesem Vorhaben ist die Comunidad de Madrid, die mit über 5 Mio Einwohnern eine der am dichtesten besiedelten Regionen Spaniens und gleichzeitig eines der wichtigsten Wirtschaftszentren des Landes darstellt, dem Zeitplan der europäischen Abwasserrichtlinie um zwei Jahre voraus. Die für die Abwasserbehandlungsanlagen vorgesehenen Investitionen tragen zu einer Verbesserung der Trinkwasserqualität in der Region bei, fördern den Umweltschutz und erhöhen die Lebensqualität der Einwohner Madrids.

Seit dem Beitritt Spaniens zur EU im Jahre 1986 hat die EIB für Vorhaben in der Region Madrid mehr als 5,3 Mrd EUR bereitgestellt. In der jüngeren Vergangenheit zählten hierzu insbesondere die Finanzierungsbeiträge für Metrosur und den Ausbau des Madrider U­Bahnnetzes sowie des Flughafens Barajas.

Die EIB wurde 1958 durch den Vertrag von Rom zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) errichtet. Ihre Aufgabe besteht darin, Darlehen für die Finanzierung von Investitionsvorhaben zu gewähren, die die europäische Integration und eine ausgewogene Entwicklung in der Europäischen Union fördern sowie zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten und somit zur Verwirklichung der Ziele der Union beitragen.

Im Einzelnen unterstützt die EIB tragfähige Vorhaben mit folgenden Zielsetzungen: Entwicklung der benachteiligten Regionen in der Europäischen Union, Bau von transeuropäischen Verkehrs-, Telekommunikations- und Energienetzen, Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und Integration der europäischen Industrie und hier vor allem der KMU, Umweltschutz und Verbesserung der Lebensqualität, Sicherung der Energieversorgung der Union sowie Gesundheit und Bildung. In bestimmten Fällen gewährt die EIB auch Darlehen außerhalb der Europäischen Union im Rahmen der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit der EU mit Drittländern.

Die EIB, deren Eigentümer die Mitgliedstaaten der EU sind, beschafft sich die für ihre Darlehensvergabe erforderlichen Mittel auf den Kapitalmärkten, wo ihre Anleihen stets ein ausgezeichnetes Rating (AAA) erhalten.

2001 gewährte die EIB in Spanien Darlehen in Höhe von 4 559 Mio EUR, wovon rund 1 Mrd EUR auf Projekte zur Förderung des Umweltschutzes und zur Verbesserung der Lebensqualität entfielen.