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Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit der belgischen NV Bekaert SA einen Finanzierungsvertrag abgeschlossen. Mit insgesamt 75 Millionen Euro für ein dreijähriges Innovationsprogramm unterstützt sie Bekaert dabei, seine Wettbewerbsposition global zu stärken und auszubauen. Die Mittelvergabe erfolgt im Rahmen des InnovFin-Programms, das die EIB zusammen mit der EU initiiert hat. Durch die Ankurbelung von Investitionen in Forschungs- und Innovationsprojekte soll die wirtschaftliche Zukunft Europas gesichert werden.

Dies ist die erste Mittelvergabe der EIB an die NV Bekaert SA. Die EIB erkennt damit die Bedeutung dieses etablierten und gleichzeitig äußerst innovativen Unternehmens für die wirtschaftliche Erholung in der EU an. Das belgische Unternehmen nimmt in der Technologieentwicklung eine Pionierrolle ein und bietet seine Produkte weltweit an. Diese kommen in vielen verschiedenen Sektoren zum Einsatz, darunter in der Automobil-, Bau-, Energie- und Konsumgüterbranche.

Bekaert wurde 1880 in Zwevegem gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in Belgien ist weltweit Technologieführer auf dem Gebiet der Stahldrahtverarbeitung und der Beschichtung. Bekaert beschäftigt 30 000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt und hat Kunden in 120 Ländern. Das Unternehmen engagiert sich intensiv im Bereich Forschung und Entwicklung, in dem 400 Mitarbeiter tätig sind. 2014 gab es 59 Millionen Euro für Forschung, Entwicklung und Innovation aus und trug so zur Wettbewerbsfähigkeit der EU bei. Insgesamt hält Bekaert mehr als 1 500 Patente in verschiedenen Bereichen und baut sein Portfolio kontinuierlich aus, oft in Kooperation mit Kunden und Zulieferern.

„Angesichts seines Wachstums und seiner weltweiten Expansion ist Bekaert ein echtes Vorzeigeunternehmen. Für die Europäische Investitionsbank hat es Priorität, Forschungs- und Entwicklungsvorhaben fortschrittlicher Industrieunternehmen zu fördern. Innovative Unternehmen wie Bekaert, die im internationalen Wettbewerb eine Spitzenposition einnehmen, sind für Europa von entscheidender Bedeutung“, erklärte EIB-Vizepräsident Van Ballekom anlässlich der Unterzeichnung.

Durch das Vorhaben kann Bekaert seine Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten ausbauen. Es will sich auf die Entwicklung neuer Werkstoffe für die Automobilindustrie und die Verbesserung der Fertigungsprozesse konzentrieren. Eine Projektkomponente befasst sich mit energieintensiven Fertigungsprozessen und mit umweltfreundlicheren Anwendungen. Dazu zählen z. B. spezielle Drahtbeschichtungen, die in der gesamten Wertschöpfungskette ohne toxische Materialien auskommen. Durch diese Verbesserungen können die Umweltziele der EU-2020-Strategie leichter erreicht werden. Gleichzeitig kann Bekaert seinen Kunden einen Mehrwert bieten und seine Wettbewerbsposition stärken.

Die EIB hat in den vergangenen Jahren viele innovative Unternehmen in ähnlicher Weise wie Bekaert unterstützt. Insgesamt hat sie 2014 Darlehen und Garantien in Höhe von 14,7 Milliarden Euro für innovative Projekte in verschiedenen Sektoren in der EU bereitgestellt. Das Vorhaben von Bekaert wird mit dem Produkt für Großprojekte der Initiative „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ gefördert, die für das europäische Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 eingerichtet wurde.

Hintergrundinformationen zur EIB und zu InnovFin:

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Finanzierungsmittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Die EIB-Mittel für Bekaert werden insbesondere durch das Instrument InnovFin - Großprojekte bereitgestellt, durch das FuI-Projekte besser mit Risikokapital versorgt werden sollen.

Im Rahmen von Horizont 2020, dem neuen EU-Forschungsprogramm für den Zeitraum 2014-2020, haben die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) eine neue Generation von Finanzierungsinstrumenten und Beratungsdiensten initiiert, die innovativen Unternehmen den Zugang zu Finanzierungsmitteln erleichtern sollen. Die Initiative InnovFin – EU-Mittel für Innovationen dürfte in den nächsten sieben Jahren durch maßgeschneiderte Produkte Finanzierungsmittel von über 24 Milliarden Euro für Forschung und Innovation bereitstellen. Die Finanzierungen sind für kleine, mittlere und große Unternehmen sowie für Projektträger, die in Forschungsinfrastruktur investieren, bestimmt. Die Mittel dürften dazu beitragen, FuI-Investitionen von bis zu 48 Milliarden Euro anzustoßen.

Für die InnovFin-Finanzprodukte stehen Mittel der Initiative Horizont 2020 und der EIB-Gruppe zur Verfügung. Damit werden FuI-Aktivitäten unterstützt, die von Natur aus riskanter und schwieriger zu beurteilen sind als herkömmliche Investitionsvorhaben. Für solche Projekte ist die Kapitalbeschaffung oft besonders schwierig. Alle InnovFin-Instrumente werden sich an der Nachfrage orientieren. Es erfolgt keine vorherige Verteilung nach Sektoren, Ländern oder Regionen. Die Endkreditnehmer können Unternehmen und andere Organisationen mit Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder einem mit Horizont 2020 assoziierten Staat sein. Die Fremdkapitalprodukte werden in naher Zukunft durch Eigenkapitalinstrumente ergänzt, die der EIF verwalten wird.

Das Produkt InnovFin – Großprojekte erleichtert den Zugang zu Risikokapital für größere Unternehmen, Hochschulen und öffentliche Forschungsinstitute, FuI-Infrastruktureinrichtungen (einschließlich innovationsfördernder Organisationen), öffentlich-private Partnerschaften und Zweckgesellschaften, die FuI-Projekte durchführen. In die Förderung eingeschlossen sind auch Projektträger, die neuartige kommerzielle Demonstrationsprojekte durchführen. Darlehen und Garantien von 25 Millionen Euro bis 300 Millionen Euro werden direkt von der EIB vergeben.