Die Europäische Investitionsbank wickelt ihre institutionelle Zusammenarbeit mit Universitäten im Wesentlichen im Rahmen ihrer Aktion zur Förderung der Universitätsforschung ab, die drei verschiedene Programme umfasst:

  • EIBURS - das Förderprogramm der EIB für Universitätsforschung;
  • STAREBEI (STAges de REcherche BEI - Forschungspraktika EIB), ein Programm zur finanziellen Unterstützung junger Forscher, die an gemeinsam von der EIB und Universitäten durchgeführten Projekten mitarbeiten;
  • EIB University Networks, ein Kooperationsinstrument für Hochschulnetze, deren Arbeit von besonderer Bedeutung für die Förderung der Ziele der EIB-Gruppe ist.

Im Rahmen von EIBURS erhalten universitäre Forschungszentren, die sich mit Forschungsschwerpunkten und -themen befassen, die für die EIB von besonderem Interesse sind, Zuschüsse. Interessierte Fakultäten oder Universitäten angegliederte Forschungsinstitute in der EU, in den Beitrittsländern oder in den beitretenden Staaten, die über anerkanntes Fachwissen in bestimmten von der EIB ausgewählten Bereichen verfügen, können nach erfolgreicher Teilnahme an einem Wettbewerbsverfahren über einen Zeitraum von drei Jahren Zuschüsse von maximal 100 000 EUR jährlich erhalten, damit sie ihre Aktivitäten in diesen Bereichen ausweiten können. Der erfolgreiche Vorschlag zielt auf eine Reihe konkreter Ergebnisse bzw. Maßnahmen ab (Forschung, Organisation von Kursen und Seminaren, Networking, Weitergabe von Ergebnissen usw.), die Gegenstand einer vertraglichen Vereinbarung mit der Bank sein werden.

Für das akademische Jahr 2009/2010 sieht das EIBURS-Programm einen neuen Forschungsschwerpunkt vor:

  • Stadtentwicklungsfonds in Europa:  Möglichkeiten, Strukturen, Operationen

JESSICA (Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas - Gemeinsame europäische Unterstützung für Investitionen zur nachhaltigen Stadtentwicklung), eine politische Initiative der Europäischen Kommission und der EIB, soll Stadtentwicklungsfonds fördern, d. h. finanztechnische Instrumente zur Unterstützung von Investitionen in eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Initiative JESSICA trägt der Notwendigkeit Rechnung, die Erneuerung und Umgestaltung europäischer Städte zu unterstützen und die Knappheit der Finanzierungsmittel für öffentlich-private Partnerschaften (PPP) und Projekte, die die Kriterien für eine integrierte und nachhaltige Stadtentwicklung erfüllen, zu verringern.   

Mit der Initiative soll das Wachstum eines neuen Segments des europäischen Markts für Investitionsfonds forciert werden. Dieses Marktsegment umfasst Beteiligungsgesellschaften, deren Hauptziel darin besteht, nachhaltige städtische Vermögenswerte zu ermitteln und in sie zu investieren. Diese Gesellschaften unterstützen Spezialisten für die Umgestaltung des städtischen Lebensraums, die in der Lage sind, nachhaltige städtische Entwicklungsprojekte erfolgreich durchzuführen.  Dieses aufstrebende Segment des Fondsmarkts ähnelt in mancher Hinsicht bestehenden Instrumenten wie beispielsweise Infrastruktur-, Immobilien- und Ethikfonds, kombiniert jedoch einige ihrer Elemente in neuen Organisationsstrukturen, die sich auf spezifische Leitungsmethoden, besondere professionelle und analytische Kompetenzen sowie Networking-Fähigkeiten stützen. 

Das vorgeschlagene Forschungsprogramm sollte sich auf dieses aufstrebende Segment konzentrieren und seine Varianten in den verschiedenen europäischen Ländern und Regionen charakterisieren.  Das Programm sollte die heutige Situation von Stadtentwicklungsfonds sowie das Bild, das sie zurzeit vermitteln, prüfen und dazu beitragen, die Lücke zwischen der professionellen und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu schließen.  Es sollte ferner die Stadtentwicklungsprozesse in Europa und ihre mittel- bis langfristigen Auswirkungen auf die Nachfrage nach städtischen Vermögenswerten und Dienstleistungen sowie den damit verbundenen Investitionsbedarf berücksichtigen.  Eines der Hauptziele des Programms ist es, Stadtentwicklungsfonds, die in eine nachhaltige Stadtentwicklung investieren, ein besseres Verständnis für die mit langfristigen Investitionen in europäischen Städten verbundenen Risiken und Chancen zu vermitteln. Vom erfolgreichen Vorschlag wird erwartet, dass er die Fähigkeit verdeutlicht, die Forschungskapazitäten, Erfahrungen und Datenressourcen des Kandidaten mit der umfassenden Dokumentation zu kombinieren, die aus den von der EIB im Rahmen der Initiative JESSICA in Auftrag gegebenen Studien resultiert. 

Vom vorgeschlagenen Forschungsprogramm werden folgende Ergebnisse erwartet:

  • Unterlagen zur Veröffentlichung in akademischen und wissenschaftlichen Fachzeitschriften;
  • organisatorische/operative Modelle für Stadtentwicklungsfonds einschließlich rechtlicher Strukturen, Leistungsgrundsätzen und -kriterien, Methoden und Referenzwerten zur Beurteilung und Verwaltung von Objektportfolios; 
  • Schulungsmodule für langfristige Investoren einschließlich Spezialisten und Fachkräften auf dem Gebiet der von Stadtentwicklungsfonds geförderten Stadtentwicklungsarbeiten und -projekte, Strukturierung von Finanzierungen und Beratung/technische Hilfe.

Vorschläge können bis zum 30. November 2009 eingereicht werden. Später eingereichte Vorschläge können nicht berücksichtigt werden. Vorschläge sind an folgende Anschrift zu richten:

Aktion der EIB zur Förderung der Universitätsforschung
100, boulevard Konrad Adenauer
L-2950 Luxemburg
z. Hd. Frau Luisa Ferreira, Koordinatorin.

Umfassendere Informationen über das EIBURS-Auswahlverfahren sowie über die anderen Programme und Instrumente finden Sie auf der Website institute.eib.org/programmes/knowledge.