Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt ein Darlehen von 90 Mio EUR für den Ausbau und die Verstärkung der Stromnetze der EDP-Energias do Brasil S.A. (EDB) in den Bundesstaaten São Paulo und Espírito Santo. EIB-Vizepräsident Carlos da Silva Costa und Miguel Días Amaro, Chief Financial Officer der EDB, haben heute in Lissabon den Finanzierungsvertrag unterzeichnet.

Anlässlich der Unterzeichnung erklärte Vizepräsident da Silva Costa: “Das Projekt ist ein gutes Beispiel für ein Vorhaben von gemeinsamem Interesse für die EU und die Region Lateinamerika. Dieses Darlehen wird zur Entwicklung der betreffenden Gebiete beitragen, da es eine Basisinfrastruktur zur Deckung der wachsenden Stromnachfrage bereitstellt. Da EDB eine Tochtergesellschaft der Energias de Portugal ist, trägt das Vorhaben darüber hinaus zur Förderung der Präsenz von EU-Unternehmen auf dem brasilianischen Markt bei. Beide Ziele entsprechen den Zielen der Finanzierungstätigkeit der EIB in Lateinamerika.“ EIB-Vizepräsident da Silva Costa betonte auch die soziale Dimension der Vorhaben, da sie zur Schaffung von Arbeitsplätzen während der Bauzeit beitragen und die Stromversorgung in Gebieten verbessern, wo sie im Rahmen des nationalen Programms Universalização  der ärmeren Bevölkerung zugute kommen.

Das Projekt betrifft das mehrjährige Investitionsprogramm der EDB für den Zeitraum 2008-2012. Zweck des Programms ist der Ausbau und die Verstärkung der Stromverteilungsnetze im Hinblick auf den Erhalt und die Verbesserung der Qualität der Versorgung sowie die Reduzierung der Netzverluste im Konzessionsgebiet des Versorgungsunternehmens in den Bundesstaaten São Paulo and Espiríto Santo, beide im Südosten Brasiliens. Beide Bundesländer zusammen haben rund 8 Millionen Einwohner und EDB versorgt rund 2,7 Millionen Abnehmer mit Strom. Die Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen betreffen Freileitungen, Erdkabel, Umspannstationen usw.

Die EIB vergibt das Darlehen im Rahmen ihres derzeitigen Mandats für Finanzierungen in Asien und Lateinamerika (ALA IV) für den Zeitraum 2007-2013. Im Rahmen des derzeit geltenden Mandats ist die EIB ermächtigt, Finanzierungen bis zu einer Obergrenze von 3,8 Mrd EUR für Vorhaben bereitzustellen, die zum Klimaschutz beitragen oder die Präsenz der EU in diesen Regionen durch ausländische Direktinvestitionen und den Transfer von Technologie und Know-how stärken.

Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen und fördert Projekte, die zur Erreichung der Ziele der EU beitragen. Die 1958 errichtete EIB ist in den 27 EU-Mitgliedstaaten und außerhalb der EU in mehr als 130 Ländern in Asien und Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa, der Balkanregion, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean tätig. Die Darlehensoperationen außerhalb der EU sind Teil der Zusammenarbeit der EU mit Drittländern.

Seit 1993 hat die Bank vier aufeinanderfolgende Finanzierungsmandate für Asien und Lateinamerika umgesetzt. Die im Rahmen des aktuellen Mandats (ALA IV) geltende Obergrenze von 3,8 Mrd EUR für diese Region ist in zwei indikative Teilbeträge untergliedert, und zwar höchstens 2,8 Mrd EUR für Lateinamerika und höchstens 1 Mrd EUR für Asien.