Wie eine Mutter von drei Kindern die Menschen mit nachhaltigen Supermärkten begeistert – dank eines Nachhaltigkeitsdarlehens

Monique Ravenstijn stammt aus einer Familie, die schon seit fünf Generationen Unternehmerinnen und Unternehmer hervorbringt. Ihre Vorfahren besaßen ein kleines Geschäft, in dem sie selbst gemachten Käse und Milchprodukte verkauften. Begonnen hatte alles 1875 mit einem Leiterwagen zum Milchverkauf.

Die 46-jährige Mutter von drei Kindern betreibt für die niederländische Kette Jumbo zwei Supermärkte und will damit die Welt zum Positiven verändern. Am Anfang standen ihr Unternehmergeist und ihre Entschlossenheit, die Gesellschaft grüner und offener für alle zu machen. Heute tragen die beiden Supermärkte in Zwaagdijk und Heerhugowaard nördlich von Amsterdam zu Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft bei, aber auch die soziale Komponente kommt nicht zu kurz.

„Jahrelang machte ich tagtäglich meinen Job, bis mir klar wurde, dass mir das nicht genügte“, sagt Ravenstijn. „Wenn wir den Menschen mehr Perspektiven geben und ihnen zeigen, dass es neben den ausgetretenen Wegen auch noch etwas anderes gibt, können wir etwas ändern – im Kleinen wie im Großen.“

Ein nachhaltiger Supermarkt, die Kreislaufwirtschaft und das Wachstum von KMU

Diese Kombination aus unternehmerischer Initiative und Tatkraft öffnete Ravenstijn die Tür zu einem „Nachhaltigkeitsdarlehen“ der Rabobank. Damit konnte sie ihren zweiten Supermarkt in Heerhugowaard aufbauen.

Fons van Workum, Kundenberater der Rabobank für Nachhaltigkeitsdarlehen, erklärt das Produkt. Es ist für Unternehmen gedacht, die Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sind und darüber eine Bestätigung eines externen Prüfers vorlegen können. Auf die Jumbo-Supermärkte trifft dies zu, weil sie über eine Lean & Green-Zertifizierung von Connekt verfügen, einem niederländischen öffentlich-privaten Netzwerk für nachhaltige Mobilität. Die Unternehmen verpflichten sich, ihre CO2-Emissionen um mindestens 20 Prozent zu senken.

„Durch Nachhaltigkeitsdarlehen können unsere Kunden, die einen Beitrag zur Umwelt und zur Gesellschaft leisten wollen, ihre Pläne umsetzen“, freut sich van Workum. „Monique macht es richtig! Nachhaltigkeit, gesunde Lebensweise und Kreislaufwirtschaft – alles ist da.“

Hinter den Nachhaltigkeitsdarlehen der Rabobank steht die Europäische Investitionsbank. Die Bank der EU arbeitet mit der Rabobank bei diesem Programm seit fünf Jahren zusammen. Das Darlehen über 250 Millionen Euro wurde im Juni 2018 unterzeichnet; 10 Prozent der Mittel sind für den Klimaschutz bestimmt.

Die Rabobank fungiert als zwischengeschaltetes Institut und leitet die Mittel der Europäischen Investitionsbank an die Endbegünstigen weiter. Eine davon ist Monique.

2020 stehen weitere 250 Millionen Euro bereit.

„Durch einen Finanzierungspartner wie die Rabobank können wir KMU bei ihren soliden und nachhaltigen Projekten helfen“, erklärt Alexander Smits, Kreditreferent bei der Europäischen Investitionsbank. „Der Kredit für Moniques Jumbo-Supermarkt zeigt sehr gut, wie wir gemeinsam mit der Rabobank Investitionen in Nachhaltigkeit fördern, die sozial etwas zum Besseren verändern.“

Eine Bank und ein nachhaltiger Supermarkt – zwei Partner, ein Ziel

Raymond Greuter ist bei der Rabobank für Supermärkte zuständig und beschreibt das Nachhaltigkeitsdarlehen folgendermaßen: „Wir helfen den Unternehmen dabei, etwas für die Gesellschaft zu erreichen und ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.“

In Ravenstijns Jumbo-Supermärkten arbeiten 250 Personen, die jede Woche 40 000 Kundinnen und Kunden betreuen. Hier haben schon mehrere Initiativen ihren Anfang gefunden:

  • Im Supermarkt Zwaagdijk gibt es eine Kompostiermaschine. Alle organischen Abfälle werden kompostiert, und die Kunden können den Kompost gratis mitnehmen.
  • Der Supermarkt Heerhugowaard liefert die organischen Abfälle in eine Fabrik, die daraus Produkte für den Verkauf im Supermarkt herstellt.
  • Die Kunden helfen beim Reinigen der Umgebung und bringen die Abfälle in ein Recyclingcenter.
  • In den Supermärkten gibt es nur vollständig abbaubare Tüten.
  • Zahlreiche Produkte stammen von Herstellern aus der näheren und weiteren Umgebung.

Ein nachhaltiger Supermarkt mit sozialen Aufgaben

Auch auf der sozialen Seite tut sich einiges: Fünf Prozent der Beschäftigten sind geistig oder körperlich beeinträchtigt und finden daher nur schwer einen Job.

Im Supermarkt treffen sich zudem einsame Leute aus der Gemeinde zweimal pro Woche auf einen Kaffee. Ravenstijn organisiert regelmäßig Bastel-Workshops für Gruppen oder Kinder, sogenannte No-Waste-Dinner oder Fortbildungsveranstaltungen für die Angestellten.

Sie gründete eine nicht gewinnorientierte Organisation namens Jeelink, an der neben Einzelpersonen auch Landwirte, Unternehmen und KMU beteiligt sind. Jeelink will Abfälle vermeiden und die Kreislaufwirtschaft fördern.

„Wenn wir immer im alten Trott weitermachen, ändert sich nie etwas“, ereifert sich Ravenstijn. „Genau das ist der Fehler. Nur glückliche Menschen sind gesunde Menschen, die die richtigen Entscheidungen für sich und ihre Umwelt treffen. Davon bin ich fest überzeugt.“