Rigas Wasserversorger modernisiert die Wasserinfrastruktur, für eine bessere Lebensqualität und nachhaltigen Fortschritt

Das Pumpwerk an der Daugavgrīvas-Straße 101 in Riga ist ein Leuchtturm des Fortschritts. Mit seiner hochmodernen Technik bringt es die lettische Hauptstadt in Sachen Wassermanagement und Nachhaltigkeit weit nach vorne.

Allein 2023 pumpte das Werk fast 25 Millionen Kubikmeter Abwasser durch. Das entspricht der Ladung von 413 796 Tanklastern, die aufgereiht einen Zug von Norwegen bis Gibraltar bilden würden. Für Menschen wie Inese Neļķe, die im Vorstand des Stadtteilvereins von Berģinieki sitzt, bringt das Pumpwerk spürbare Verbesserungen. „Mir ist wichtig, was für eine Umwelt ich hinterlasse – unabhängig davon, ob ich hier bleibe oder meine Kinder künftig hier leben“, sagt sie. „Es geht darum, was ich hinterlasse.“

>@SIA Rīgas ūdens
© SIA Rīgas ūdens

Das neue Pumpwerk ist nur eines von vielen transformativen Wasserprojekten in Riga. Die treibende Kraft dahinter ist SIA Rīgas ūdens, der größte Wasserversorger im Baltikum. Das Unternehmen will die Wasserinfrastruktur in Riga auf Vordermann bringen und dazu das Wasser- und Abwassernetz ausbauen, die Wasserproduktion erhöhen und das bestehende Leitungsnetz sanieren. Die Europäische Investitionsbank unterstützt diese Investitionen mit 60 Millionen Euro. Der Kredit wurde im Juni 2022 unterzeichnet.



Besseres Wassermanagement in Riga

In Riga lebt ein Drittel der lettischen Bevölkerung. Die Stadt boomt, und die wachsende Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung bringen das Wassernetz unter Druck.

Deshalb will SIA Rīgas ūdens mit einem ehrgeizigen Plan die Wasserinfrastruktur verbessern. Konkret heißt das:

  • Großflächige Verlegung neuer Wasser- und Abwasserleitungen
  • Anschluss von Abwasser-Pumpwerken u. a. in den Stadtteilen Berģi, Imanta, Beberbeķi
  • Sanierung der Brunnen im Grundwasserleiter Remberģi, um die Leistung des Pumpwerks auf 700 Kubikmeter pro Stunde zu erhöhen
  • Instandsetzung von Abwasserkanälen und Wasserleitungen für ein verlässlich funktionierendes Netz
  • Fertigstellung eines neuen Abwasserpumpwerks, erhaltende Sanierung von Abwasserkanälen und Erneuerung von Versorgungsleitungen in kritischen Gebieten
  • Sanierung und Erweiterung der Kläranlage Daugavgrīva

„Wir haben hier heute eines der modernsten und leistungsfähigsten Kanalnetze im Baltikum“, sagt Agnese Ozolkāja, Vorstandsmitglied bei SIA Rīgas ūdens. „Dadurch haben 98 Prozent der Menschen in Riga Zugang zur zentralen Entsorgung, und wir sammeln das Abwasser für rund 96,5 Prozent der Bevölkerung im Versorgungsgebiet Riga und Umgebung.“

Derzeit erneuert das Unternehmen die Wasserentnahmestelle am Mazais-Baltezers-See, von dem der dortige Grundwasserleiter über eine Kaskade von Versickerungsteichen wiederaufgefüllt wird. Gut voran geht es auch in den Stadtteilen Teika und Ziepniekkalns, wo neue Abwasserkanäle und Wasserleitungen gelegt werden.

Unterstützung für Lettland

Das Wassermanagement-System der Stadt zu modernisieren, ist eine große Aufgabe. Die Infrastruktur ist komplex und das Leitungsnetz alt. Gleichzeitig sollen die Arbeiten den Alltag nicht beeinträchtigen. Aber es braucht auch finanzielle Unterstützung, damit SIA Rīgas das Projekt erfolgreich abschließen kann.

>@SIA Rīgas ūdens
© SIA Rīgas ūdens

SIA Rīgas ūdens verlängerte die Kanalleitungen um über 41 Kilometer und erweiterte das Kanalnetz um 7,7 Kilometer.

Mit dem Kredit der Europäischen Investitionsbank kann SIA Rīgas ūdens die Wasserinfrastruktur erneuern und ausbauen.

„Der Kredit deckt 50 Prozent der gesamten Projektkosten und ermöglicht, die Arbeiten schneller und effizienter abzuschließen“, sagt Marina Ismaila, die als Kreditreferentin für den öffentlichen Sektor bei der EIB an der Finanzierung arbeitete.

Sauberes Wasser für ein besseres Leben

Stadtteile, die an das städtische Versorgungsnetz angeschlossen sind, haben eine bessere Wasserqualität und Abwasserentsorgung. Das bedeutet auch eine sicherere und sauberere Umwelt für alle, die dort leben. Der Wasserverbrauch sinkt, und es gibt weniger Sickerverluste.

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© SIA Rīgas ūdens

Das neue Pumpwerk soll auch helfen, jährlich 300 000 Kubikmeter Wasser einzusparen – das ist die Hälfte des Ķīšezers-Sees, eines der größten Seen Rigas.

„Wasser- und Abwassernetze bringen unsichtbare Vorteile, die gar nicht so ganz wahrgenommen werden“, sagt Wasseringenieurin Daphne Voss von der EIB. „Dazu zählen Einsparungen bei den Gesundheitskosten, eine sauberere Umwelt und weniger Treibhausgase durch eine bessere Abwasserbehandlung.“