Lasergerät hilft Parkinsonkranken, sicherer zu gehen und Stürze zu vermeiden

Von Chris Welsch

Lise Pape macht Menschen mobil, die an Parkinson oder anderen Bewegungseinbußen leiden, und verhilft Ihnen so zu mehr Unabhängigkeit.

Die Coronakrise zeigt, warum das so wichtig ist.

„In meinem Bekanntenkreis ist jemand zu Hause gestürzt. Nicht etwa wegen Parkinson, es war einfach das Alter. Im Krankenhaus steckte sich die Person dann mit Covid-19 an – und starb eine Woche später“, erzählt Lise. „Das ging mir sehr nahe.“

Mit ihrem in Großbritannien ansässigen Unternehmen Walk With Path hat Lise ein Gerät entwickelt – den Path Finder. Die kleine Laserlampe wird an den Schuhen befestigt und projiziert beim Gehen eine horizontale Linie auf den Weg. Sie hilft gegen „plötzliches Einfrieren“ – ein typisches Symptom, das sich für Parkinsonpatienten so anfühlt, als klebten ihre Füße am Boden fest und sie daher oft stürzen lässt. Das projizierte Licht dient ihnen als visuelle Hilfslinie.

Ein Schrittmacher für die Füße

Das Unternehmen entwickelt aktuell ein zweites Gerät namens „Path Feel“. Es soll Menschen helfen, die aufgrund einer Nervenerkrankung nicht spüren, wann der Fuß sicher auf dem Boden aufliegt. Dank der vibrierenden Einlagen können sie den Bodenkontakt künftig problemlos erkennen. Studien haben gezeigt, dass das Gerät den Gleichgewichtssinn verbessert. Path Feel wird noch dieses Jahr gemeinsam mit der Manchester Metropolitan University an Diabetespatientinnen und ‑patienten erprobt.

>@Walk with path
© Walk with path

Lise Papes Vater leidet an Parkinson. Das hat sie dazu inspiriert, Mobilitätshilfen zu entwickeln.

Walk With Path gehört zu den Gewinnern des Wettbewerbs für Soziale Innovation, den das EIB-Institut jedes Jahr veranstaltet. Dieser Wettbewerb richtet sich an europäische Unternehmen, die sich für soziale, ethische oder ökologische Belange einsetzen.

Während der Covid-19-Krise hilft Walk With Path seinen Kundinnen und Kunden, sich zu Hause sicher zu bewegen.

„Für viele unserer Nutzer ist es derzeit besser, Krankenhäuser zu meiden und sicher und mobil in den eigenen vier Wänden zu bleiben“, sagt Lise. „Heute mehr als je zuvor.“

Mehr Lebensqualität

Walk With Path hat alle Nutzer eines Path Finder ermuntert, sich bei Problemen mit dem Gerät an das Unternehmen zu wenden. Eine Fachkraft aus dem Bereich der Bewegungstherapie berät Kunden telefonisch, wie sie ihr Gerät optimal nutzen, und gibt generelle Sicherheitstipps.

Lise studierte Innovation Design Engineering am Royal College of Art und am Imperial College. Die Idee zur Entwicklung des Path Finder kam ihr durch ihren an Parkinson erkrankten Vater. Sie wollte ihm helfen, doch Medikamente mit Nebenwirkungen kamen für sie nicht in Frage.

„Wenn jemand, der Dir nahesteht, Unabhängigkeit und Lebensqualität einbüßt, ist das schwer mit anzusehen“, meint sie. „Deswegen wollte ich etwas erschaffen, das ganz ohne Nebenwirkungen auskommt.“