Suche starten De menü de ClientConnect
Suche starten
Ergebnisse
Top-5-Suchergebnisse Alle Ergebnisse anzeigen Erweiterte Suche
Häufigste Suchbegriffe
Meistbesuchte Seiten

Gropper ist seit 1929 in Familienbesitz, mittlerweile in der dritten Generation. Ihre Rohmilch bezieht die deutsche Molkerei von 780 Milchbetrieben in einem Umkreis von rund 160 Kilometern rund um Bissingen in Bayern. Dabei setzt das Unternehmen auf Partnerschaft. Die Lieferverträge laufen über zwei bis drei Jahre und bieten faire Preise, die sich am Marktdurchschnitt orientieren.

„Wir pflegen enge Beziehungen zu unseren Lieferanten – mit ständiger Kommunikation und intensivem Austausch. Das fördert Vertrauen und stärkt das Wachstum auf beiden Seiten“, erklärt Eigentümer und Geschäftsführer Heiner Gropper. „So bauen wir eine stabile, nachhaltige Lieferkette für die Zukunft auf.“

Doch der Milchmarkt ist fragmentiert. Es gibt nur wenige große Anbieter, die grenzübergreifend tätig sind. Entsprechend schwierig ist es, Finanzierungen für neue Ideen zu erhalten. Gropper, das mittlerweile auch Smoothies, Säfte und Milchmischgetränke im Angebot hat, wandte sich dafür an die Europäische Investitionsbank.

Die Bank der EU gab dem Unternehmen im September 2024 einen Kredit über 49 Millionen Euro für die Modernisierung seiner Anlagen. Mit dem Geld will Gropper seinen Erdgasverbrauch reduzieren und durch die Automatisierung seiner Lagerung und Logistik auch die Emissionen senken. Auch neue Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien sind geplant.

„Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Gropper, weil es ein Familienunternehmen ist“, sagt Karol Czarnecki, der bei der EIB an dem Projekt mitarbeitet. „Unternehmen wie Gropper sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie beeindrucken mit einer Kombination aus geschäftlicher Stabilität und Managementgeschick. Durch die Zusammenarbeit haben wir wertvolle Einblicke in den Markt erhalten.“



Auf Nachhaltigkeitskurs

Gropper ist der zweitgrößte Biomilchproduzent in Deutschland und gehört dem Volumen nach zu den 15 größten Molkereibetrieben. Im Lauf der Jahre hat das Unternehmen sein Produktangebot ausgeweitet: Säfte und Smoothies kamen hinzu, ein Joint Venture mit Dr. Oetker wurde geschlossen. Heute ist Gropper genauso ein Frischmilchproduzent wie ein Saft- und Smoothie-Hersteller.

2023 verkaufte das Unternehmen 60 Prozent seiner Erzeugnisse in Deutschland. Der Rest ging in andere europäische Länder, allen voran Spanien, gefolgt vom Vereinigten Königreich, Österreich und Polen. Die Hälfte des Milchumsatzes entfällt auf Bio-Rohmilch und Milch mit dem Label „Für mehr Tierschutz“.

Für seine Nachhaltigkeits- und Energieziele stellt das Unternehmen auf eine moderne, energieeffiziente Produktion, Lagerhaltung und Logistik um. So sollen unnötige Transportwege zwischen Lagern vermieden werden.

„Bei unserer Modernisierung geht es nicht nur um neue Tools und Technologien. Unser Ziel ist eine nachhaltige Milchwirtschaft“, erklärt Gropper. „Das ist auch die allgemeine Stoßrichtung am Milchmarkt, der trotz aller Schwierigkeiten weiter Innovationen verfolgt, etwa bei Abfallreduzierung und Automatisierung.“

Konkret ersetzt Gropper seine Produktionslinien durch neuere, automatisierte Anlagen und baut seine Produktionskapazitäten aus.

„Mit der Modernisierung seiner Produktions- und Lagereinrichtungen wird Gropper effizienter und verbessert seine Produkte. Vor allem aber spart das Unternehmen durch die Abkehr vom Erdgas Energie“, so Jean-Francois De Saedeleer, der bei der EIB an dem Projekt mitgearbeitet hat.