E-Tickets machen Bahn fahren in Rumänien bequemer
Alle Augen auf die Bahn
2021 ist das Europäische Jahr der Schiene – eine Initiative der Europäischen Kommission im Rahmen des europäischen Grünen Deals. Sie soll die Bahn als besonders nachhaltiges, innovatives und sicheres Verkehrsmittel ins Blickfeld rücken.
2021 ist auch das Jahr, in dem Rumänien im Bahnverkehr den Umstieg auf E-Tickets angeht.
Die Züge auf den 10 628 Schienenkilometern des Landes werden derzeit von mehreren öffentlichen und privaten Bahngesellschaften betrieben, unter öffentlichen Dienstleistungsaufträgen, die mit der rumänischen Bahnreformbehörde abgeschlossen wurden. Bislang hat jede Gesellschaft ihr eigenes Fahrkartensystem. Für die Fahrgäste ist das ziemlich umständlich.
Wer beispielsweise von Bukarest nach Slănic im Kreis Prahova reisen will, um das größte Salzbergwerk Europas zu besichtigen, muss zwei Züge verschiedener Bahngesellschaften nehmen. Das heißt zweimal anstehen für zwei Fahrkarten, die zusammen dann auch noch teurer sind als ein Ticket für die Gesamtstrecke.
Um das zu vereinfachen, mehr Fahrgäste zu gewinnen und den Wettbewerb zwischen den Bahngesellschaften zu fördern, arbeitet die Bahnbehörde an einem integrierten elektronischen Fahrkartensystem. Es soll die verschiedenen Systeme zusammenführen und wichtige Daten liefern, um den Bahnverkehr in Rumänien zu verbessern.
PASU-Unterstützung für eine zukunftsfähige Bahn in Rumänien
Mithilfe eines EIB-Teams, das im Rahmen des Projektberatungsvertrags PASSA aktiv wurde, stellte die Behörde einen Antrag auf EU-Förderung für die Entwicklung einer interoperablen E-Ticket-Datenbank, auf die alle sechs rumänischen Bahngesellschaften zugreifen können. Die Fachleute der EIB unterstützten bei der Kosten-Nutzen-Analyse, damit das Projekt solide und langfristig tragfähig ist. Und das hat sich gelohnt: Der Antrag wurde genehmigt und der Finanzierungsvertrag Anfang des Jahres unterzeichnet.
Eine echte Win-win-Situation
Mit dem elektronischen System sparen die Fahrgäste Zeit und Geld. Sie können darüber ein Ticket für alle Züge auf ihrer gesamten Strecke kaufen, auch wenn die Teilstrecken von verschiedenen Bahngesellschaften bedient werden. So können sie das beste Angebot wählen und Streckenrabatte nutzen. Solche Rabatte gibt es für rund 60 Prozent aller Zugtickets, weil die Vorschriften vielfältige Anreize im Bahnverkehr zulassen. Für die Bahngesellschaften bringt das System ebenfalls Vorteile: gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle und eine sichere Plattform, über die sie den gesamten Fahrkartenverkauf elektronisch abwickeln können. Damit sparen sie Geld, Personal und die technische Infrastruktur für ein eigenes System.
Die Zukunft des Bahnreisens ist digital
Über das neue System erhält zudem die Bahnbehörde aktuelle, zuverlässige Daten zu Fahrgastaufkommen und Streckenauslastung. Auf dieser Grundlage kann sie die Dienstleistungsaufträge anpassen, um die Mobilität zu sichern und die Auslastung des Schienennetzes zu erhöhen. Zudem erlaubt die integrierte Plattform eine korrekte und vollautomatische Berechnung der Zuschüsse, die den Bahngesellschaften laut Vertrag gewährt werden. Und schließlich können die rumänischen Behörden mit diesen Daten die Modernisierung und den Ausbau des Schienennetzes besser planen und das Streckenangebot an den Bedarf anpassen, damit mehr Menschen auf die Bahn umsteigen.
Denn die Bahn bleibt das umweltfreundlichste motorisierte Verkehrsmittel in Europa, mit dem wir CO2-ärmer unterwegs sind als mit dem Auto oder Flugzeug.