Das Projekt

Das Projekt umfasst den Bau eines neuen Passagierterminals, einer neuen Start- und Landebahn sowie zugehöriger Anlagen (wie Zufahrtstraßen, Parkplätze und Rollbahnen) auf dem Flughafen Sofia. Die Investitionen tragen zur Modernisierung und zum Ausbau des wichtigsten Flughafens Bulgariens bei, der sich in der Nähe der Hauptstadt Sofia befindet. Der neue Terminal soll das bestehende veraltete Gebäude ersetzen und die Servicequalität für die Fluggäste verbessern. Die neue Start- und Landebahn wird einige hundert Meter weiter von Wohngebieten entfernt gebaut werden und so die Lärmbelästigung der Anwohner verringern. Durch ihren Bau erhöht sich die betriebliche Flexibilität des Flughafens. So wird die Start- und Landebahn zum Beispiel den Betrieb bei den unterschiedlichsten Wetterbedingungen erleichtern und es startenden Flugzeugen ermöglichen, das Überfliegen von Sofia bei bestimmten Wetterlagen zu vermeiden. Des weiteren wird der Einsatz größerer Flugzeuge ermöglicht. Die bestehende Start- und Landebahn wird künftig als Rollbahn dienen. Die Planungsphase ist abgeschlossen und mit den Bauarbeiten soll bald begonnen werden. Die neuen Einrichtungen dürften Anfang 2005 voll betriebsbereit sein.

Finanzierungsbeschluss der EIB

Am 9. September 1997 unterzeichneten die EIB und die Republik Bulgarien einen Finanzierungsvertrag über 60 Mio EUR ( mit einer 20-jährigen Laufzeit). Die Endbegünstigte des Darlehens ist die Sofia Airport EAD, ein Staatsunternehmen, das den Flughafen betreibt. Neben dem Darlehen der Bank werden zur Finanzierung des Projekts 50 Mio bzw. 7,6 Mio EUR als nicht rückzahlbare Hilfe aus dem Vor-Beitritts-Instrument ISPA und dem PHARE-Programm der Europäischen Union gewährt. Außerdem wird das Vorhaben vom Kuwaiti Fund for Arab Economic Development kofinanziert. Das Projekt wird dazu beitragen, dass der Flughafen seine Servicequalität an internationale Standards anpassen kann. Der Flughafen wird ein höheres Verkehrsaufkommen bewältigen und die betriebliche Effizienz der Fluggesellschaften verbessern können, wodurch Handel und Fremdenverkehr zwischen Bulgarien und der Europäischen Union erleichtert werden. Die Bank überwacht das Projekt genau, um sicherzustellen, dass die Arbeiten dem geltenden Recht der Europäischen Union und internationalen Standards, insbesondere denen der ICAO, entsprechen. Die Auszahlung des Darlehens ist von der Erfüllung der Darlehensbedingungen der EIB durch den Projektträger abhängig.

Umweltaspekte

Der neue Passagierterminal, die neue Start- und Landebahn und die zugehörigen Einrichtungen waren gemäß bulgarischem Recht, das der UVP-Richtlinie 85/337/EWG - abgeändert durch die Richtlinie 97/11/EG - entspricht, Gegenstand einer vollständigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Geprüft wurden die vom Projekt ausgehende Lärmbelästigung und Luftverschmutzung sowie Auswirkungen auf Oberflächenwasser und Grundwasser, Böden, Flora und Fauna, Landschaft, Abfallaufkommen, städtische Umwelt und Kulturerbe. Eine Anhörung der Öffentlichkeit war Teil des UVP-Verfahrens. Die UVP wurde im Jahr 2001 abgeschlossen. Die Empfehlungen und Bedingungen des Ministeriums für Umwelt und Gewässer wurden veröffentlicht und werden zusammen mit den Bauarbeiten ausgeführt. Das Ministerium traf eine schriftliche Vereinbarung mit dem "Initiativausschuss für den Schutz der Bürger vor den Aktivitäten des Flughafens Sofia" über Maßnahmen zur Minderung der Umweltbeeinträchtigung und den Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen während der Projektdurchführung. Die EIB hat das für das Projekt durchgeführte UVP-Verfahren sorgfältig geprüft. Die erforderlichen UVP-Unterlagen, einschließlich der nichttechnischen Zusammenfassung, der oben genannten Vereinbarung über Umweltschutzmaßnahmen zwischen dem Ministerium für Umwelt und Gewässer und dem "Initiativausschuss für den Schutz der Bürger vor den Aktivitäten des Flughafens Sofia" sowie aller diesbezüglichen amtlichen Entscheidungen wurden der Bank von den bulgarischen Behörden übermittelt.