Suche starten DE menü Kundenportal der EIB-Gruppe
Suche starten
Ergebnisse
Top-5-Suchergebnisse Alle Ergebnisse anzeigen Erweiterte Suche
Häufigste Suchbegriffe
Meistbesuchte Seiten
©Thomas Froimovici/ EIB

Anlin Zhou, Celine Ip, Kanchan Kargwal, Marissa Ruiz und Thomas Yue, Studierende der University of British Columbia und der University of Toronto, haben am ersten Hackathon zur EIB-Klimaumfrage teilgenommen. Sie untersuchten, wie die Staatsausgaben für Umweltschutz auf die öffentliche Wahrnehmung von Klimarisiken wirken. In ihrer Studie mit dem Titel Policy feedback in climate governance: Evidence from a cross-country analysis on environmental expenditure and public perceptions in the EU (Folgen aktiver Klimapolitik: Ergebnisse einer länderübergreifenden Analyse zu Umweltausgaben und zur öffentlichen Wahrnehmung in der EU) beleuchten sie, ob höhere Investitionen des Staats als Alarmsignal oder als Beruhigung wahrgenommen werden. Ausgehend von der EIB-Klimaumfrage und von Eurostat-Daten hat das Team herausgefunden, dass höhere Ausgaben die Besorgnis der Öffentlichkeit eher verstärken. Das deutet darauf hin, dass sichtbare Klimainvestitionen ein wirksames Instrument sein können, um für mehr Bewusstsein zu sorgen und Verhaltensänderungen anzustoßen.

Wo liegt der Fokus Ihrer Untersuchung? Welche Fragestellung hat Ihr Team untersucht?

Wir haben den Zusammenhang untersucht zwischen der Höhe der Staatsausgaben für Umweltschutz und dem Ausmaß der öffentlichen Besorgnis in der EU über den Klimawandel. Wir wollten wissen, ob die Menschen denken, das Problem sei gelöst oder unter Kontrolle, wenn der Staat mehr ausgibt (Thermostat-Modell), oder ob solche Ausgaben eher ein ernstes Problem signalisieren und die Besorgnis der Menschen verstärken („Elite Cues“-Modell).

Welche Daten, die nicht von der EIB stammen, haben Sie verwendet? Und welche Fragen der EIB-Klimaumfrage waren für Ihre Ergebnisse am wichtigsten?

Externe Daten: Unsere wichtigsten Indikatoren waren die finanziellen Zusagen des Staats. Ermittelt haben wir diese anhand der nationalen Umweltschutzausgaben (National Expenditure on Environmental Protection, NEEP) von staatlichen Stellen und Non-Profit-Organisationen als Prozentsatz des BIP auf der Basis von Eurostat-Daten (Environmental Protection Expenditure Accounts (EPEA)) von 2022. Um den Einfluss des allgemeinen makroökonomischen Umfelds zu berücksichtigen, haben wir länderspezifische Variablen aufgenommen, etwa den Gini-Index (Maß für Ungleichheit), das Pro-Kopf-BIP von Eurostat und die Klimaschäden pro Kopf der Europäischen Umweltagentur.

Fragen der EIB-Klimaumfrage: Wir haben drei Variablen für die öffentliche Wahrnehmung aus der EIB-Umfrage 2024-2025 analysiert: Emotionale Besorgnis (Frage 7: „Wenn Sie daran denken, welche Folgen der Klimawandel in Zukunft für Ihr Leben haben könnte, wie fühlen Sie sich?“), persönliche Belastung durch Anpassung (Frage 8: „Müssen Sie Ihr Leben Ihrer Meinung nach ändern und anpassen?“), und Risiko für das persönliche Vermögen (Frage 14: „Wie besorgt sind Sie, dass Ihr Heim ... oder Ihr Auto ... beschädigt wird?“). Um Abweichungen auf individueller Ebene zu berücksichtigen, haben wir Variablen wie Bildung, Einkommen und Geschlecht aus der EIB-Umfrage 2024-2025 aufgenommen.

Wenn Sie nur 30 Sekunden Zeit hätten, mit einer Entscheiderin oder einem Journalisten zu sprechen, welche wichtigen Erkenntnisse über die öffentliche Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen würden Sie weitergeben?

1. Staatsausgaben sind ein Signal von oben (Elite Cue) und verschlimmern die Besorgnis der Öffentlichkeit: Unsere Untersuchung spricht deutlich für die These, dass höhere staatliche Umweltausgaben mit einer größeren Besorgnis der Öffentlichkeit und einem höheren wahrgenommenen Risiko einhergehen. Wenn „die da oben“ Geld ausgeben, signalisiert das der Öffentlichkeit: Das Problem ist gravierend und akut.

2. Ausgaben als strategisches Kommunikationstool: Die positive Korrelation zwischen den nationalen Umweltausgaben und den Klimasorgen der Öffentlichkeit bedeutet, dass Staaten hohe, sichtbare Klimainvestitionen als strategisches Mittel einsetzen können, um öffentliches Bewusstsein zu schaffen und bei Menschen und Unternehmen die nötigen Verhaltensänderungen anzustoßen – zum Beispiel über öffentliche Kampagnen und sichtbare Infrastrukturprojekte.