Nach einer Provenienzforschung gibt die Europäische Investitionsbank (EIB) ein im Zweiten Weltkrieg geraubtes flämisches Gemälde des alten Meisters Frans de Momper an die rechtmäßigen Eigentümer zurück.
Das Gemälde A Winterscene by a Village with Travellers fiel, wie viele wertvolle Kunstwerke, den Folgen von Krieg und Plünderung in einer der dunkelsten Perioden der europäischen Geschichte zum Opfer.
Es war Teil der EIB-Kunstsammlung und ist ein Beispiel für Europas reiches kulturelles Erbe, das die EIB fördert und schützt. Die Bank erwarb es 1993 in gutem Glauben von einer deutschen Galerie.
2020 begann die EIB, die Herkunft aller vor 1945 datierten Kunstwerke in ihrer Sammlung zu erforschen. Aus der Expertise von Fachleuten sowie dem Art Loss Register in London ergaben sich Belege dafür, dass die Beschlagnahme des Gemäldes von Frans de Momper während des Zweiten Weltkriegs fragwürdig war. Nachdem die rechtmäßigen Besitzer des Werkes identifiziert worden waren, gab die EIB das Gemälde an deren Nachkommen zurück.
„Die EIB bekennt sich zum Grundsatz der Rückgabe, um historisches Unrecht wiedergutzumachen“, so Monique Koning, Mitglied des Kunstausschusses der EIB.
Lauren Gladstone äußerte sich im Namen der Erbinnen und Erben des Gemäldes: „Die Rückgabe von A Winterscene by a Village with Travellers bedeutet sehr viel für meine Familie und für unsere Geschichte. Wir sind der EIB dankbar, dass sie meine Familie nach so vielen Jahren wieder mit diesem Kunstwerk zusammenführt.“
Die Rückgabe des flämischen Gemäldes erinnert eindringlich daran, dass in Kriegs- und Konfliktperioden geraubte Kunst immer noch ein aktuelles Thema ist. Sie unterstreicht unsere kollektive Verantwortung, kulturelles Erbe zu schützen und die Erinnerung an die Opfer historischen Unrechts zu ehren.