Projekt

Zwei Autobahn- und zwei Straßenbrücken über die Donau verbinden derzeit das Stadtzentrum von Bratislava (Nordseite) mit Petrzalka (Südseite), einem großen Wohnbezirk mit 130.000 Einwohnern (das entspricht 30% der in Bratislava lebenden Menschen). Da nur etwa 10% der Beschäftigungsmöglichkeiten in der Stadt auf den Bereich Petrzalka entfallen, kommt es zu starkem Pendlerverkehr über den Fluss zu den Arbeitsplätzen im Stadtzentrum. Die vier vorhandenen Brücken können den Verkehrsstrom nicht mehr angemessen bewältigen. Die neue Koaická-Brücke wird etwa 18% des Verkehrs über den Fluss aufnehmen und die Verkehrsstauungen auf der östlichen Pristavny-Brücke durch die Trennung des städtischen vom Transitfernverkehr verringern. Die nahegelegene Stary Most (Alte Brücke), die aus Sicherheitsgründen weniger Fahrzeuge als früher befahren dürfen, soll in naher Zukunft für den Verkehr geschlossen werden. Sie wird eventuell weiterhin als Fußgängerbrücke genutzt werden. Die endgültige Schließung der Stary Most wird zu einer weiteren Verlagerung von Verkehr auf die drei verbleibenden Brücken führen. Somit ist der Bau der Koaická-Brücke von entscheidender Bedeutung

Neben der neuen vierspurigen Koaická-Straßenbrücke über die Donau umfasst das Projekt Anschlüsse an das Autobahnnetz am Südufer sowie den Ausbau von Straßen am Nordufer, die die neue Brücke an das Straßennetz anbinden. Der Bau der Brücke erfolgt im Rahmen eines vom Stadtrat genehmigten, seit langem vorliegenden strategischen Entwicklungsplans für Bratislava.

Finanzierungsbeschluss der EIB

Am 10. September 2001 haben die Europäische Investitionsbank (EIB) und die METRO Bratislava eine Vereinbarung über ein Darlehen von 45 Mio EUR für die neue Brücke unterzeichnet. Die METRO ist eine Zweckgesellschaft, die sich im Besitz der Stadt Bratislava und der Slowakischen Republik befindet.

Die Auszahlung der Mittel wurde unter anderem von folgenden Bedingungen abhängig gemacht: zufriedenstellender Abschluss einer laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung, einschließlich Identifizierung von Maßnahmen zur Minderung der Umweltrisiken, Anhörung der Öffentlichkeit und öffentliche, internationalen Standards entsprechende Ausschreibungen.

Umweltaspekte

Bei der METRO, die für das Projekt zuständig ist, war man sich darüber im Klaren, dass die Durchführung aller für eine vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung gemäß der EU-Richtlinie 97/11 erforderlichen Maßnahmen wesentliche Voraussetzung für die Auszahlung von Mitteln der EIB ist. Dies umfasst eine angemessene öffentliche Anhörung, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen auf der Nordseite des Flusses und am Südufer sowie auf geeignete Maßnahmen zur Minderung der Umweltauswirkungen wie Lärm, Luftverschmutzung und Landschaftszerschneidung an den nördlichen Straßenkorridoren. Andere wichtige Themen waren das Erfordernis einer Umweltverträglichkeitsstudie für den am Südufer betroffenen Bereich und einer Untersuchung der Bodenbelastung am Nordufer. Darüber hinaus war eine nicht-technische Zusammenfassung der Umweltverträglichkeitsstudie zur Information der Öffentlichkeit erforderlich. Um die Anforderungen der EIB zu erfüllen, nahm die METRO 2001 die Dienste internationaler Berater mit Fachkenntnissen im Umweltbereich in Anspruch.

Umweltverträglichkeitsprüfung

Die internationalen Berater erstellten im Februar 2002 einen Bericht, der unter anderem eine Überprüfung des UVP-Verfahrens enthielt und weitere erforderliche Maßnahmen auflistete. Im November wurden in einem zweiten Bericht die Maßnahmen beschrieben, die zum Abschluss der Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt worden waren. Beide Berichte wurden mit der EIB erörtert und vom Referat für Umweltfragen der EIB überprüft. Im Januar 2003 wurde der Bericht vom November formell veröffentlicht. Er enthielt unter anderem Informationen über die mit der Leitung der METRO vereinbarten laufenden Umweltschutzmaßnahmen und die Überwachung der Umweltauswirkungen.

Im Anschluss an diesen Bericht und nach einer schriftlichen Bestätigung durch die Umweltexperten der Beratungsgesellschaft, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen war und dass die Umweltschutzmaßnahmen entweder bereits in das Projekt integriert wurden oder im Laufe der noch anstehenden Arbeiten von der METRO berücksichtigt würden, hat die EIB der METRO die Vollständigkeit der Umweltverträglichkeitsprüfung bestätigt.

Die in den Abschlussberichten der Berater vom Februar und November 2002 enthaltenen Abschnitte zum Umweltschutz können von der Öffentlichkeit im Informationszentrum der METRO eingesehen werden. Frau Zuzana Tothova, bei der METRO für Informationen zum Umweltschutz zuständig, erteilt weitere Auskünfte zu den im Rahmen des Projekts erstellten Umweltverträglichkeitsstudien und zur laufenden Überwachung der Umweltauswirkungen des Projekts (Tel. +421 2 6720 1132; E-mail: tothova@metroba.sk).

Ausschreibungsverfahren

Das Ausschreibungsverfahren für die Arbeiten an der Brücke wurde im Laufe des Jahres 2002 abgeschlossen, der Auftrag für die Bauarbeiten wurde im Dezember 2002 vergeben und die Arbeiten begannen am 3. Februar 2003.