In diesem Jahr wird der 20. Jahrestag der Vierten Weltfrauenkonferenz begangen, die im September 1995 in Peking stattfand. Auf dieser Konferenz verabschiedeten die UN-Mitgliedstaaten einstimmig eine Aktionsplattform zur Förderung der Geschlechtergleichstellung und zur Stärkung der Rolle der Frauen. In den zwanzig Jahren seit der Konferenz von Peking sind zahlreiche Fortschritte bei der Beseitigung von Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern erzielt worden: Die Müttersterblichkeit ist stetig gesunken, in etlichen Ländern werden mittlerweile ebenso viele Mädchen wie Jungen eingeschult, und Politiker vieler Entwicklungsländer setzen sich mit Nachdruck für die Förderung der Gleichstellung ein – zum einen, weil sie von der Sache selbst überzeugt sind, und zum anderen, weil die Gleichstellung der Geschlechter zu einem schnelleren Wirtschaftswachstum und zur Verringerung der Armut beiträgt.

Allerdings gibt es noch viel zu tun. Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor weit verbreitet, Frauen sind als Beschäftigte und als Unternehmerinnen immer noch mit Schwierigkeiten konfrontiert, und in vielen Ländern verfügen Frauen im Haushalt, in der Gemeinschaft, am Arbeitsplatz oder in den politischen Entscheidungsstrukturen nicht über die gleichen Rechte wie Männer.

Wir, die unterzeichnenden Präsidenten der multilateralen Entwicklungsbanken und des Internationalen Währungsfonds, bekräftigen unsere Entschlossenheit, die Mitgliedstaaten bei der weiteren Umsetzung der Aktionsplattform von Peking im derzeit schwierigen Umfeld nach der Krise zu unterstützen. Uns sind auch die neuen Chancen bewusst, die wir zur Förderung der Geschlechtergleichstellung weltweit nutzen sollten. Dazu gehören etwa die künftigen nachhaltigen Entwicklungsziele, die unter anderem eine Stärkung der Rolle der Frauen vorsehen.

Unsere Institutionen setzen sich in den Ländern, in denen sie tätig sind, für die Förderung der Geschlechtergleichstellung ein. Dabei sehen wir immer mehr Belege dafür, dass Organisationen mit einer vielfältigen Belegschaft bessere Leistungen erzielen. Daher möchten wir uns für die Förderung der Vielfalt und Inklusion in unseren eigenen Einrichtungen engagieren – nicht nur, weil wir damit das Richtige tun, sondern auch, weil wir so die inklusive Entwicklung wirkungsvoller vorantreiben können.

Wir fordern alle anderen internationalen Entwicklungs- und Finanzierungsinstitutionen dazu auf, sich uns anzuschließen und die weltweite Gleichstellung der Geschlechter weiter zu unterstützen.

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