- 85 % der Unternehmen in Luxemburg investierten vergangenes Jahr, aber das Gesamtvolumen liegt noch 15 % unter vorpandemischem Niveau
- Dienstleistungen und Bausektor stehen weiter unter Druck, schlechterer Zugang zu Finanzierungen erwartet
- 43 % der luxemburgischen Unternehmen nutzen bereits generative KI in mindestens einem Geschäftsbereich
Die jährliche Investitionsumfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB) zeigt, dass Luxemburgs Unternehmen aktiv investieren, wobei das Gesamtvolumen noch unter dem vorpandemischen Niveau liegt. Rund 85 % der Befragten bestätigten Investitionen. Aber die Vorsicht mit Blick auf die Zukunft wächst – vor allem bei Dienstleistungen und im Bausektor, wo der Ausblick besonders pessimistisch ist.
EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella: „Das luxemburgische Geschäftsumfeld spiegelt ganz deutlich die geopolitischen Herausforderungen, vor denen die EU steht. Auch wenn der Ausblick nicht so positiv ist wie in den Vorjahren, zeigen sich die Unternehmen in Luxemburg aber weiter resilient. Ihr hoher Anteil bei der Einführung digitaler Technologien ist ein ermutigendes Signal, das zeigt: Luxemburg gehört in der EU weiterhin zu den Innovationsführern.“
Aus der Umfrage, für die zwischen April und Juli 2025 mehr als 12 000 EU-Unternehmen und über 800 US-Firmen befragt wurden, geht auch hervor, dass die Wirtschaft künftig mit einer Verschlechterung des Finanzierungszugangs rechnet. Im Vergleich zur 2024er-Umfrage erwarten mehr Unternehmen eine Verschlechterung, sowohl bei externer Finanzierung (Nettosaldo: -20 % gegenüber -4 %) als auch bei interner Finanzierung (-11 % gegenüber -2 %). Trotz dieser Herausforderungen bleiben 16 % der Unternehmen für die nächsten zwölf Monate optimistisch – und damit deutlich mehr als im EU-Durchschnitt.
Positiv entwickelt sich auch die KI-Nutzung. Rund 43 % der befragten luxemburgischen Unternehmen setzen inzwischen generative KI-Tools in mindestens einem Geschäftsbereich ein, gegenüber 37 % im EU-Durchschnitt. Am häufigsten werden die Tools für interne Prozesse (63 %), Marketing und Vertrieb (56 %) sowie Kundenservice (53 %) genutzt.
Bei den Investitionshindernissen nehmen regulatorische Herausforderungen offenbar zu: 69 % machen sich Sorgen wegen neuer Vorschriften und Standards (gegenüber 47 % im Vorjahr und 59 % im EU-Durchschnitt). Unter den Importeuren und Exporteuren berichten 52 % von Schwierigkeiten mit Zöllen und Zolltarifen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr und in etwa so viele wie im EU-Durchschnitt. 15 % der importierenden Firmen reduzieren tatsächlich ihre Einfuhren, gegenüber 7 % im EU-Durchschnitt.
Die Umfrageergebnisse fließen in den Investitionsbericht der Europäischen Investitionsbank ein. Als wichtigste Publikation ihrer Abteilung Volkswirtschaft beleuchtet er alljährlich den Investitionsausblick für die europäische Wirtschaft. Zum Länderbericht für Luxemburg
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.
Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen.