- Emerging Markets Climate Action Fund wächst nach abschließender Investition von Deutschland auf 450 Mio. Euro
- Fonds will für Klimaprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern bis zu 7,5 Mrd. Euro mobilisieren
- Gegründet wurde der Fonds 2021 von EIB und Allianz Global Investors
Ein von der Europäischen Investitionsbank (EIB) und Allianz Global Investors gegründeter Fonds für Klimafinanzierung in Schwellenländern hat nach der abschließenden Investition des deutschen Staats ein Volumen von 450 Millionen Euro erreicht. Dabei hat das Auswärtige Amt über die staatliche Förderbank KfW dem Emerging Markets Climate Action Fund einen zusätzlichen Betrag von 20 Millionen Euro bereitgestellt.
Der 2021 gegründete Emerging Markets Climate Action Fund (EMCAF) ist einer der weltgrößten Blended-Finance-Dachfonds für Eigenkapitalfinanzierungen. Er dürfte bis zu 7,5 Milliarden Euro an Klimafinanzierungen in Schwellen- und Entwicklungsländern mobilisieren. Der Großteil der bisherigen Investitionen ist in erneuerbare Energien und Energieeffizienz geflossen.
Außerdem unterstützt werden Bereiche wie nachhaltiger Verkehr, Forstwirtschaft sowie Wasser und Abwasser.
Als Dachfonds wird der EMCAF in rund 15 Fonds investieren, die ihrerseits ungefähr 150 Klima- und Umweltprojekte unterstützen – für weniger Treibhausgasemissionen, eine bessere Klimaanpassung und mehr ökologische Nachhaltigkeit.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Der EMCAF zeigt, wie sich die Lücke bei Klimafinanzierungen weltweit durch eine Partnerschaft von öffentlichen und privaten Geldgebern schließen lässt. Als Klimabank setzt die EIB weiter auf innovative Finanzierungsinstrumente, um Entwicklungsländern zu helfen, bei der grünen Wende und auf dem Weg zu mehr Klimaresilienz Tempo zu machen.“
Die G7 sprach sich 2022 für den EMCAF aus und lobte ihn als konkreten, marktbasierten Ansatz, um private Investitionen in Klimainfrastruktur zu mobilisieren und multilaterale Finanzierungen und Kooperationen auszuweiten.
Tobias Pross, CEO von Allianz Global Investors: „Mit diesem jetzt geschlossenen Dachfonds für Klimaschutz und -anpassung in Schwellenländern investieren wir nicht einfach nur in nachhaltige Lösungen, sondern in die Zukunft unseres Planeten. Dieser Meilenstein bietet die Chance, in den am stärksten betroffenen Regionen einen echten Wandel voranzubringen. Darin spiegeln sich das Vertrauen unserer Partner, der Einsatz unseres Teams und unsere gemeinsame Vision für die Zukunft.“
Angekündigt wurde der EMCAF erstmals im November 2021 bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Vergangenes Jahr investierte der Dachfonds 100 Millionen US-Dollar in folgende vier Fonds für erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und grüne Infrastruktur in Afrika, Asien und Lateinamerika: Helios CLEAR Fund, AIIF4 Climate Investment Fund, Southeast Asia Clean Energy Fund II und Exagon Latin America Fund I.
Für Deutschland investiert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Auftrag des Umweltministeriums, des Wirtschaftsministeriums und des Außenministeriums.
Stephanie Lindemann-Kohrs, Director Global Equity and Funds bei der KfW: „Der EMCAF zeigt, dass Eigenkapitalinvestitionen in Klimaschutz und -anpassung ein guter Impact-Investing-Schwerpunkt sind. Durch unsere Beteiligung an der letzten Zeichnung des Fonds konnten wir erneut wichtiges privates Kapital mobilisieren. So können wir die Zielregionen mit diesem notwendigen Finanzinstrument unterstützen und Akteuren aus dem privaten Sektor ermöglichen, einen bedeutenden Beitrag zu globalen Klimaprojekten mit großer Wirkung vor Ort zu leisten.“
Unter den anderen EMCAF-Investoren sind die EIB im Auftrag der Regierung von Luxemburg, der Nordische Entwicklungsfonds, das britische Außenministerium, Versicherer der Allianz-Gruppe, Versicherer der schwedischen Folksam-Gruppe sowie die EIB Global, der auf Entwicklungsfinanzierung spezialisierte Bereich der Europäischen Investitionsbank.
Satu Santala, Managing Director des Nordischen Entwicklungsfonds: „Der Nordische Entwicklungsfonds ist stolz, zu den ersten EMCAF-Investoren zu gehören und diesen transformativen Dachfonds gemeinsam mit Gleichgesinnten zu unterstützen. Mit seiner innovativen Struktur hat der EMCAF eine bemerkenswerte Schlagkraft erreicht. Damit treibt er Investitionen in Projekte voran, die sowohl den Klimaschutz als auch die Resilienz stärken und gleichzeitig das Leben in den am stärksten gefährdeten Regionen der Erde verbessern. Die Partnerschaft zwischen der Allianz und der EIB ist effektiv und kooperativ. Sie zeigt, was Teamwork bewirken kann, wenn es darum geht, kritische Aktiva aufzubauen, private Markt-Ökosysteme zu mobilisieren und Partnerschaften zwischen staatlichen und privaten Akteuren voranzubringen. Gemeinsam erzielen wir eine dauerhafte, greifbare Wirkung, wo sie am dringendsten gebraucht wird.“
Mit dem Impact-Report 2023 hat der EMCAF vor Kurzem den zweiten Bericht dieser Art veröffentlicht. Obwohl der Fonds noch am Anfang seines Portfolioaufbaus steht, kann er bereits Erfolge vorweisen – beim Mobilisieren von Kapital und bei den ersten Klimaschutz-Kennzahlen; dazu gehört zum Beispiel eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um rund 800 000 Tonnen. Hier geht’s zum Bericht.
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen sind für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
Allianz Global Investors:
Allianz Global Investors ist ein führender aktiver Vermögensverwalter. Mit über 600 Investmentfachleuten in mehr als 20 Büros weltweit verwaltet er Vermögenswerte von insgesamt 560 Milliarden Euro. Wir investieren langfristig und sind bestrebt, für unsere Kunden in allen Phasen des Prozesses einen Mehrwert zu schaffen. Wir tun dies, indem wir aktiv mit unseren Kunden zusammenarbeiten und ihre sich ändernden Bedürfnisse antizipieren. Dabei entwickeln wir Lösungen, die sich auf die Kapazitäten in den öffentlichen und privaten Märkten stützen. Durch unsere Fokussierung auf den Schutz und die Wertsteigerung der Vermögenswerte unserer Kunden engagieren wir uns für Nachhaltigkeit, um positive Veränderungen voranzutreiben. Wir wollen unseren Kunden eine erstklassige Anlageerfahrung bieten, unabhängig von ihrem Standort oder ihren Zielen.
Stand der Daten: 30. September 2024. Das verwaltete Gesamtvermögen sind zum aktuellen Marktwert bewertete Vermögenswerte oder Wertpapierportfolios, für die Unternehmen der Allianz Global Investors-Gruppe Kunden gegenüber verantwortlich sind hinsichtlich diskretionärer Anlageentscheidungen und Portfoliomanagement. Dabei können diese Leistungen direkt oder über Beauftragte erbracht werden. Das betrifft etwa Vermögenswerte von Allianz Global Investors, für die seit dem 25. Juli 2022 Voya IM als Beauftragter zuständig ist. Nicht enthalten im verwalteten Gesamtvermögen sind Vermögenswerte, für die Allianz Global Investors-Gesellschaften in erster Linie nur administrative Leistungen übernehmen. Das verwaltete Vermögen wird sowohl im Auftrag Dritter als auch im Auftrag der Allianz-Gruppe verwaltet.