- EIB und ORLEN unterzeichnen zweiten 900-Mio.-Zloty-Kredit in diesem Jahr für Modernisierung des Stromnetzes von ORLEN-Tochter Energa
- EIB-Finanzierungen für Energa-Netz erhöhen sich auf 1,8 Mrd. Zloty (ca. 423 Mio. Euro) im Jahr 2024; insgesamt sind 3,5 Mrd. Zloty für 2024–2025 genehmigt
- Energa will mehr Stromleitungen verlegen, mehr Haushalte versorgen und mehr Erneuerbare integrieren
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Polens größter Energiekonzern ORLEN haben den zweiten Kredit in diesem Jahr über 900 Millionen Zloty für Energiewendeprojekte unterzeichnet. Die insgesamt 1,8 Milliarden Zloty der EIB fließen in die Stärkung und den Ausbau des Stromverteilnetzes des Systembetreibers Energa, der sich mehrheitlich im Eigentum von ORLEN befindet.
EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Die EIB verdoppelt ihre Finanzierung für die ORLEN-Gruppe in diesem Jahr, weil die Modernisierung und der Ausbau des polnischen Stromverteilnetzes entscheidend für die Energiewende in Polen sind. Damit hat die EIB als Klima- und Entwicklungsbank der EU bislang rund 1,8 Milliarden Zloty für diesen Zweck vergeben – von insgesamt mehr als 3,5 Milliarden Zloty, die für die ORLEN-Tochter Energa vorgesehen sind. Die Mittel fließen in den Netzausbau zur Anbindung weiterer Kunden sowie in Modernisierungsmaßnahmen, um mehr erneuerbare Energiequellen zu integrieren. Zudem erhöhen die geplanten Investitionen die Versorgungssicherheit, weil sie das Netz resilienter machen gegenüber extremen Wetterereignissen wie Stürmen oder starken Niederschlägen, die durch den Klimawandel noch verschärft werden. Die Partnerschaft zwischen der EIB und der ORLEN-Gruppe zahlt auf die strategischen Ziele für Sicherheit und nachhaltige Entwicklung in Polen ein.“
Mithilfe des EIB-Kredits an Energa entstehen zusätzliche Stromleitungen von rund 830 Kilometern Länge und Anschlussleitungen von 320 Kilometern Länge für 25 000 Neukunden. Das Unternehmen will außerdem 170 000 intelligente Zähler und 1 000 Ladestationen für Elektrofahrzeuge installieren und die Anschlusskapazitäten für erneuerbare Energiequellen um 1,4 Gigawatt steigern. So können rund 900 000 weitere Haushalte mit sauberer Energie versorgt werden.
Magdalena Bartoś, CFO und Vizepräsidentin von ORLEN: „Die Energiewende der ORLEN-Gruppe hängt stark davon ab, ob wir uns günstige Finanzierungen für unsere Projekte sichern können. Durch unsere Partnerschaft mit der Europäischen Investitionsbank haben wir Zugang zu den notwendigen Mitteln zu weitaus günstigeren Konditionen als sie Geschäftsbanken anbieten. Die Kosten für unsere Wachstumsprogramme zu optimieren hat für uns Priorität und wirkt sich positiv auf den Shareholder Value aus.“
Die Vereinbarung zwischen der EIB und der ORLEN-Gruppe läuft unter dem REPowerEU-Plan, mit dem die EU durch die Diversifizierung der Energieversorgung und die Beschleunigung der grünen Wende ihre strategische Autonomie stärken will. Bis 2027 will die EIB 45 Milliarden Euro vergeben, um die REPowerEU-Ziele voranzubringen. Letztes Jahr stellte die EIB in Polen unter REPowerEU insgesamt 1,78 Milliarden Euro bereit und damit 80 Prozent mehr als 2022.
Die ORLEN-Gruppe hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als 8,3 Milliarden Zloty in die Stromverteilung investiert. Die derzeit an das Netz von Energa angeschlossenen Erneuerbaren-Energie-Anlagen haben eine Leistung von rund 9,2 Gigawatt. Bis zum vierten Quartal schloss das Unternehmen dieses Jahr fast 21 500 neue EE-Anlagen (einschließlich kleiner Anlagen von Prosumenten) mit einer Gesamtleistung von 801 Megawatt an.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist eine Einrichtung der Europäischen Union, die langfristige Finanzierungen für Projekte bereitstellt, die den Zielen der EU entsprechen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten. Mit Finanzierungen und Beratung stärkt die Bank die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördert Innovationen und beschleunigt den Übergang zur Klimaneutralität.
2023 unterzeichnete die EIB-Gruppe neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Davon flossen 49 Milliarden Euro in grüne Investitionen. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern. So will die EIB-Gruppe bis Ende dieses Jahrzehnts ca. 1 Billion Euro für Klimainvestitionen mobilisieren, und sie ist auf gutem Weg dorthin.
Die EIB-Gruppe vergab 2023 in Polen fast 5,1 Milliarden Euro, über die Hälfte davon für klimafreundliche Projekte.
Die ORLEN-Gruppe ist ein integrierter Multi-Energiekonzern, der unter den „Fortune Global 500“ gelistet ist. ORLEN war das erste Unternehmen in der Region, das erklärte, bis 2050 vollständig klimaneutral zu werden. Nach den jüngsten Fusionen und Übernahmen gehört ORLEN heute zu den 150 größten Unternehmen der Welt. Der Konzern hat zehn Heimatmärkte: Polen, Tschechische Republik, Deutschland, Litauen, Slowakei, Ungarn, Österreich, Kanada, Norwegen und Pakistan. Das Unternehmen betreibt mit 3 500 Tankstellen das größte Tankstellennetz in der Region. Die ORLEN-Gruppe bietet ihre Produkte in über 100 Ländern auf sechs Kontinenten an.
Bis Ende dieses Jahrzehnts will ORLEN über 320 Milliarden Zloty in strategische Projekte investieren. Davon fließen etwa 40 Prozent in grüne Projekte wie Offshore- und Onshore-Windkraft, Photovoltaik, Biogas und Biomethan, Biokraftstoffe, Elektromobilität, grüner Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe.