• Die neuen Büros in Riga und Tallinn werden die Präsenz der EIB-Gruppe vor Ort stärken,
  • mehr Projekte in den beiden Ländern in Schlüsselbereichen wie Innovation, grüne und sichere Energie oder KMU-Finanzierungen fördern und
  • eine engere Zusammenarbeit mit estnischen und lettischen Partnern vorantreiben

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), die Einrichtung der EU für langfristige Finanzierungen, hat angekündigt, je ein neues Büro in der lettischen Hauptstadt Riga und der estnischen Hauptstadt Tallinn zu eröffnen. Damit kann die Gruppe Projekte und Investitionen vor Ort besser unterstützen und der lettischen und estnischen Wirtschaft stärker unter die Arme greifen.

Seit 2020 koordiniert die EIB-Gruppe ihre Finanzierungen in Lettland und Estland über das Regionalbüro in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Angesichts wachsender Chancen und Potenziale in der Region werden jedoch eigene Büros in den beiden anderen baltischen Hauptstädten als wesentliche Voraussetzung angesehen für eine gezieltere Förderung lokaler Projekte und eine vertiefte Zusammenarbeit mit Partnern im öffentlichen und privaten Sektor.

Diese Woche besuchten die Präsidentin der EIB-Gruppe Nadia Calviño und EIB-Vizepräsident Thomas Östros mehrere nordische und baltische Hauptstädte. In Lettland führten sie Gespräche mit Ministerpräsidentin Evika Siliņa und Finanzminister Arvils Ašeradens. In Estland trafen sie mit Finanzminister Mart Võrklaev zusammen.

Präsidentin Calviño erklärte nach den Sitzungen: „Wir wollen enger mit Lettland und Estland bei strategischen Investitionen zusammenarbeiten, die Menschen und Unternehmen nützen. Unsere sehr herzlichen und fruchtbaren Gespräche haben gezeigt, dass beide Seiten die Zusammenarbeit vertiefen wollen. Ich konnte vermitteln, wie entschlossen die EIB-Gruppe ist, die Wirtschaft vor Ort, Innovation und nachhaltiges Wachstum zu fördern. Die Eröffnung neuer Büros in Riga und Tallinn in diesen Zeiten unterstreicht das.“

Laut Calviño war auch die Unterstützung der EU für die Ukraine und die europäische Sicherheit im Allgemeinen ein zentrales Thema der Gespräche: „Die EIB steht fest und unerschütterlich hinter der Ukraine. Seit Beginn der russischen Invasion haben wir über zwei Milliarden Euro für das Land bereitgestellt.“

Thomas Östros, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen im Baltikum, hob das Engagement der Gruppe für eine stärkere Präsenz in der Region hervor: „Wir wollen die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor ausbauen, uns mit Banken und anderen Finanzinstituten zusammentun und Unternehmen direkt unterstützen, mit Finanzierungsinstrumenten wie Krediten, Venture Debt, Verbriefungen und Portfoliogarantien. Unser Ziel: ein besserer Zugang lettischer und estnischer KMU zu Krediten und stärkere Finanzmärkte in den beiden Ländern.“

2023 sagte die EIB-Gruppe 82 Millionen Euro für Projekte in Lettland zu. Insgesamt hat die Gruppe in den vergangenen fünf Jahren fast 1 Milliarde Euro in dem Land bereitgestellt.

In Estland unterzeichnete die EIB-Gruppe 2023 Rekordfinanzierungen von 540 Millionen Euro. Die Finanzierungen der Gruppe in dem Land entsprachen 1,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und mobilisierten Investitionen von fast 1,4 Milliarden Euro.

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. EIB-Projekte bringen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, eine nachhaltige Entwicklung, den sozialen und territorialen Zusammenhalt und einen gerechten und schnellen Übergang zur Klimaneutralität voran.

Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.

Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.

In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.