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  • Die Mittel fließen in die ökologische Modernisierung einer integrierten Zellstoff- und Papierfabrik im schwedischen Frövi und den Austausch eines Wärmerückgewinnungskessels von 1969
  • Weniger Emissionen, höhere Energie- und Ressourceneffizienz und mehr Kapazitäten für die Erzeugung erneuerbarer Energie
  • Produziert werden wiederverwertbare und kompostierbare Verpackungsmaterialien aus erneuerbaren Ressourcen, etwa für Lebensmittel, die Plastik überflüssig machen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit Billerud, einem weltweit führenden schwedischen Hersteller von Papier- und Verpackungsmaterialien, einen Kredit über 1,3 Milliarden schwedische Kronen (rund 110 Millionen Euro) unterzeichnet. Das Unternehmen wird damit ein Bioproduktwerk modernisieren und einen Wärmerückgewinnungskessel austauschen. Billerud hat diese Maßnahmen in seiner Nachhaltigkeitsstrategie vorgesehen und sichert sich durch die verbesserte Energie- und Ressourceneffizienz eine hohe Umweltleistung.

Die in Frövi hergestellten Materialien kommen in verschiedenen Verpackungen zum Einsatz, vor allem für Lebensmittel- und Getränkeverpackungen, die hohe Anforderungen hinsichtlich Haltbarkeit und Hygiene erfüllen müssen.  Faserbasierte Verpackungen sind fossilfrei, wiederverwertbar und biologisch abbaubar. Das unterscheidet sie von Verpackungen, die auf fossilen Brennstoffen beruhen. Billeruds Materialien lassen sich viele Male wiederverwerten und zu recyceltem Karton verarbeiten, bevor sie schließlich für die Energieerzeugung verwendet werden.

Gerade in den wachsenden Städten steigt die Nachfrage nach Verpackungen für frische Lebensmittel und für Getränke stetig. Die richtige Verpackung ist aus verschiedenen Gesundheits- und Sicherheitsaspekten wichtig: Sie schützt vor Keimen, ermöglicht eine längere Aufbewahrung und beugt Lebensmittelverschwendung vor. Lebensmittelverschwendung ist für die EU zunehmend ein Thema: Im Jahr 2022 verursachte sie rund 7 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU, mehr als der Luftfahrtsektor. Darüber hinaus werden über 80 Prozent der Papier- und Kartonverpackungsabfälle in der EU recycelt. Im Vergleich zu Kunststoffverpackungen ist die Recyclingquote mehr als doppelt so hoch.

Als Nebenprodukte produziert das Werk Tallöl und Terpentin und erzeugt Energie aus erneuerbaren Quellen, die auch an umliegende Kommunen und Unternehmen verkauft wird. Neben dem Werk in Frövi wird Gemüse angebaut, das von der Abwärme profitieren wird.

EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Die Modernisierung von Produktionsprozessen und Industrieanlagen ist entscheidend dafür, um die Klimaziele der EU zu erreichen und das verarbeitende Gewerbe nachhaltig und wettbewerbsfähig zu machen. Das Projekt verbessert die Energie- und Ressourceneffizienz des Werks und trägt zum Umstieg von fossilen Verpackungsmaterialien wie Plastik auf Verpackungen aus erneuerbaren Ressourcen bei. Als Klimabank der EU fördert die EIB Unternehmen, die mit neuen und effektiven Lösungen für wiederverwertbare Stoffe und eine ressourceneffiziente Herstellung mit gutem Beispiel vorangehen.“

Ivar Vatne, kommissarischer Vorsitzender und CEO von Billerud: „Dank des neuen Wärmerückgewinnungskessels kann Billerud Energie sparen, künftige Umweltanforderungen erfüllen und eine stabile Zellstoffproduktion gewährleisten. Damit investieren wir langfristig in eine effiziente, nachhaltige und sichere Herstellung, was unserer Wettbewerbsfähigkeit und unseren Kunden zugutekommt. Wir freuen uns über die Unterstützung der EIB bei diesem Projekt.“

Das Projekt ist auf den Klimabank-Fahrplan der EIB abgestimmt und fördert CO2-arme Technologien und Produkte sowie die Energie- und Ressourceneffizienz. Es trägt auch zum europäischen Grünen Deal und dessen Klimaschutzzielen bei sowie zu den Umweltzielen der EU-Strategien für die Bioökonomie und für Plastik und zum Null-Schadstoff-Aktionsplan.

Billerud ist ein weltweit führender Anbieter von hochwertigen Papier- und Verpackungsmaterialien aus Primärfasern. In Schweden, den USA und Finnland hat das Unternehmen zehn Produktionsanlagen. Es beschäftigt rund 6 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über dreizehn Ländern, sein Kundenstamm verteilt sich auf über 100 Länder. Das Werk in Frövi ist ein wichtiger regionaler Arbeitgeber für rund 500 Menschen in einer dünn besiedelten schwedischen Region.