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  • EIB-Verwaltungsrat genehmigt in Novembersitzung 3,3 Mrd. Euro für Verkehrsprojekte
  • Weitere 3,1 Mrd. Euro werden für Unternehmensinvestitionen und -innovationen vergeben, 2 Mrd. Euro für Energie und Wasser und 550 Mio. Euro für Stadtentwicklung
  • 450 Mio. Euro für den Wiederaufbau in der Ukraine
  • EIB-Verwaltungsrat blickt auf Stand des Ziels, 1 Bio. Euro bis 2030 für grüne Investitionen anzustoßen

Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank (EIB) hat heute neue Finanzierungen von 9,3 Milliarden Euro genehmigt. Die Mittel sind für nachhaltigen Verkehr, Forschung und Entwicklung in Unternehmen, wirkungsorientierte Investitionen in der Wirtschaft, Wasserprojekte sowie städtische Infrastruktur in Europa und weltweit bestimmt.

Unterstützt wird damit der Wiederaufbau von Schulen, Krankenhäusern, Brücken und Wasserinfrastruktur in der Ukraine. Die Mittel werden voraussichtlich über den „EU für die Ukraine“-Fonds finanziert.

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Wir haben heute grünes Licht für wichtige Investitionen gegeben, mit denen Europa seine Wettbewerbsfähigkeit stärken wird. Außerdem helfen wir der Ukraine mit unserer neuerlichen Unterstützung, zerstörte Infrastruktur wiederaufzubauen, und wir lindern das Leid, das der russische Einmarsch über die Menschen in dem Land gebracht hat. In zwei Wochen treffen sich Klimapartner aus aller Welt in Dubai auf der COP28. Unterdessen hat die EIB bestätigt, dass sie auf Kurs ist, bis Ende des Jahrzehnts Klimainvestitionen von einer Billion Euro auf den Weg zu bringen. Sie fördert nun neue Investitionen, damit Unternehmen und Haushalte ihren Energieverbrauch senken und mehr erneuerbare Energien nutzen können.“

Der Klimabank-Fahrplan der EIB-Gruppe

Der Verwaltungsrat der EIB hat auch die Halbzeitüberprüfung des Klimabank-Fahrplans der EIB-Gruppe bestätigt. Bei der Überprüfung wurde untersucht, welche Fortschritte die EIB-Gruppe unter Berücksichtigung der regulatorischen Veränderungen und der Marktentwicklungen auf dem Weg zu den Zielen ihres zukunftsweisenden Fahrplans erzielt hat. Die EIB-Gruppe hat den Klimabank-Fahrplan 2021–2025 im Jahr 2020 verabschiedet, um ihre Transformation zur Klimabank der EU umzusetzen und ihre Unterstützung für den europäischen Grünen Deal und einen gerechten Übergang zu einer CO2-armen, klimaresilienten und ökologisch nachhaltigen Entwicklung weltweit zu intensivieren.

Mit dem Fahrplan verpflichtet sich die EIB-Gruppe dazu, bis 2030 grüne Investitionen von einer Billion Euro zu fördern und alle ihre Finanzierungen auf die Grundsätze und Ziele des Pariser Abkommens auszurichten. Zudem setzt sie sich darin das Ziel, ab 2025 mindestens 50 Prozent ihrer jährlichen Mittel für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit zu vergeben. Die Halbzeitüberprüfung bestätigte, dass die EIB-Gruppe auf gutem Kurs ist, um diese Ziele zu erreichen. 2022 dienten 58 Prozent der EIB-Mittel dem Klimaschutz und der ökologischen Nachhaltigkeit.

Nach der Annahme des Fahrplans hat die EIB-Gruppe infolge der russischen Invasion der Ukraine und der darauf folgenden Energiekrise die grüne Energiewende verstärkt forciert. Im Juli 2023 erhöhte sie ihre im Oktober 2022 genehmigte Unterstützung für REPowerEU um 50 Prozent (von 30 Milliarden Euro auf 45 Milliarden Euro). Bis 2027 will sie Investitionen von 150 Milliarden Euro mobilisieren, um die grüne Energiewende in Europa voranzubringen, die Energiesicherheit zu erhöhen und innovative Technologien zu fördern, darunter moderne Produktionskapazitäten und kritische Rohstoffe, die für eine Netto-Null-Wirtschaft erforderlich sind.

Nachhaltiger Verkehr

Die Genehmigungen von 3,3 Milliarden Euro für Verkehr umfassen Mittel für die Erweiterung des Bahnhofs Atocha in Madrid, einschließlich des Baus eines neuen unterirdischen Durchgangsbahnhofs und des Kaufs von neuem Rollmaterial für das Madrider Metronetz. Hinzu kommt ein neuer Straßen- und Schienentunnel, um den Verkehr in Nordspanien zu entlasten.

Außerdem finanziert die EIB neue Züge für das Kölner S-Bahn-Netz sowie die Modernisierung von Zügen und Strecken in Südwestfrankreich.

Innovation und Unternehmensinvestitionen

Die EIB bestätigte Finanzierungen von 3,1 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung in Unternehmen sowie für Unternehmensinvestitionen.

Damit ermöglicht sie schnellere Innovationen bei Komponenten für Elektrofahrzeuge und die Entwicklung von Elektrofahrzeugen sowie von neuer Software dafür.

Die EIB genehmigte Finanzierungen für die Entwicklung der ersten kommerziellen Anlage zum Recycling von Vanadiumabfällen aus der Stahlproduktion in Finnland und Schweden, wodurch weniger Material abgebaut und deponiert werden muss. Grünes Licht gab es außerdem für Mittel für Forschung und Entwicklung im Bereich Festoxid-Elektrolyse in Deutschland – Voraussetzung für eine verstärkte Wasserstoffproduktion für den industriellen Einsatz – sowie für die Digitalisierung der Arzneimittelproduktion in Rumänien und von spezialisierten technischen Lösungen in Spanien.

Neue Unterstützung zusammen mit Finanzierungspartnern in Kroatien, Frankreich und Italien wurde für Unternehmensinvestitionen bewilligt, unter anderem für Verbesserungen in den Bereichen Energieinfrastruktur, Landwirtschaft, Digitalisierung und Innovation.

Die EIB genehmigte außerdem langfristige Finanzierungen für Unternehmensinvestitionen und finanzielle Teilhabe, um die wirtschaftliche Resilienz in Moldau zu stärken.

Des Weiteren fördert die EIB einen besseren Zugang zu Mikrofinanzierungen, sowohl für frauengeführte Kleinstunternehmen in Uganda als auch für die ländliche Bevölkerung.

Energie und Wasser

Zwei Milliarden Euro vergibt die EIB für Investitionen in Energie- und Wasserprojekte in Europa und weltweit.

Dies umfasst Erneuerbare-Energien- und Batteriespeicherprojekte in Griechenland, Italien, Polen, Rumänien, Spanien, Irland und Bulgarien, innovative Geothermieprojekte im kommerziellen Maßstab, Fernwärmeprojekte in Spanien sowie kleinere Onshore-Windkraft- und Solarprojekte in Deutschland. Hinzu kommen Mittel für Investitionen in mehr nukleare Sicherheit in Rumänien.

Des Weiteren hat die EIB Investitionen in eine bessere Stromversorgung für 750 000 Menschen in ländlichen Gegenden im Norden Kameruns genehmigt. Dort entstehen neue Netze von über 2 000 Kilometern Länge und Hunderte neuer Umspannstationen. In Ruanda und Bhutan unterstützt die EIB kleinere nachhaltige Energieprojekte.

In Belgien, Deutschland und Brasilien wird mit EIB-Mitteln die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung modernisiert.

Wiederaufbau ukrainischer Städte und Infrastruktur

Die EIB genehmigte 450 Millionen Euro für dringende Wiederaufbaumaßnahmen in der vom Krieg erschütterten Ukraine sowie gezielte Unterstützung für kritische Wasserinfrastruktur.

Darin enthalten sind 250 Millionen Euro für grundlegende Dienstleistungen für Binnenvertriebene, darunter Bau und Reparatur von Sozialwohnungen, Fernwärme, Krankenhäusern, Schulen, Straßen und Brücken quer durch das Land. Weitere 200 Millionen Euro sind für die Wiederherstellung lebenswichtiger Wasserversorgungssysteme in vom Krieg zerstörten Gebieten bestimmt, um den Zugang zu Wasserdienstleistungen und zu einer zentralisierten Abwassersammlung und -behandlung zu verbessern.

Überblick über die vom Verwaltungsrat genehmigten Projekte