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©Artem Hetman/ UNDP Ukraine

Die Wernadski-Schule in Schyschaky (Oblast Poltawa) ist wieder geöffnet. Sie wurde mit Mitteln aus dem Programm für den raschen Wiederaufbau der Ukraine der Europäischen Investitionsbank (EIB) komplett saniert. Nun lernen die Kinder der ukrainischen Ortschaft in einer modernen, barrierefreien Umgebung. Außerdem bekommen sie gesundes Essen, und es gibt einen Schulbus.

Die Schule zählt derzeit 466 Schülerinnen und Schüler, darunter 41 Kinder von Kriegsveteranen, zehn mit Eltern, die die Katastrophe in Tschernobyl erlebt haben, und 13 Kinder mit Behinderung. An der Wernadski-Schule sind auch 24 binnenvertriebene Kinder aus den am stärksten vom Krieg betroffenen Regionen.

Bei der Sanierung wurden alle Innenräume einschließlich der Sanitäranlagen modernisiert. Außerdem bekam die Schule energieeffiziente Fenster und Türen und neue Spielflächen. Auch die Gas-, Wasser-, Abwasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Strominstallationen wurden modernisiert. Zudem hat die Schule nun ein modernes Rechnernetz und neue Serverhardware. Um die Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen zu verbessern, bekam die Schule Rampen und zwei Fahrstühle.

Die EIB als Bank der Europäischen Union stellte für die Sanierung einen Kredit über eine Million Euro bereit. Ergänzt wurde der Betrag durch 100 000 Euro aus staatlichen Mitteln.

Olexander Kubrakow, stellvertretender Ministerpräsident für den Wiederaufbau der Ukraine und Minister für kommunale, territoriale und Infrastrukturentwicklung: „Diese Schule ist ein weiterer Erfolg der engagierten Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und ihren europäischen Partnern. Mit der Initiative ‚We Build Ukraine‘ und dem von der EU unterstützten Wiederaufbauprogramm für die Ukraine bauen wir trotz täglicher Gefahren eine neue Ukraine auf, in der wir alle Menschen mitnehmen.“

Der ukrainische Finanzminister Sergii Marchenko hob hervor, wie wichtig die finanzielle Hilfe der EU in Kriegszeiten ist: „Auch wenn Krieg ist, müssen die Kinder eine gute Bildung erhalten. Die Komplettsanierung der Schule in Schyschaky ist ein wichtiger Schritt, um menschenwürdige Bedingungen zu schaffen, die den besonderen Bedürfnissen in den Kriegsgebieten entsprechen. Wir danken der Europäischen Union und der EIB für ihre Unterstützung und wollen gemeinsam mit Projekten weitermachen, die unser Leben verändern.“

Olexander Tutka, Leiter der Territorialgemeinde Schyschaky, unterstreicht, wie wichtig das Projekt für die Kinder in Schyschaky ist: „Trotz der Gefahr einer massiven Invasion wurden die Wiederaufbauarbeiten termingerecht abgeschlossen. Das hat mir wieder einmal gezeigt, wie widerstandsfähig die Ukraine ist und wie intensiv die Menschen daran arbeiten, sich ein besseres Leben aufzubauen. Ohne die Unterstützung der Europäischen Union hätten wir das natürlich nicht geschafft. Deshalb danken wir unseren Partnern für ihre Hilfe und ihr Engagement.“

Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in der Ukraine: „Der brutale Krieg Russlands hat das Leben von Millionen Kindern in der Ukraine komplett auf den Kopf gestellt. Deshalb müssen sie unbedingt Zugang zu sicheren, modernen und barrierefreien Bildungseinrichtungen haben. Und zwar nicht erst nach dem Krieg, sondern jetzt. Trotz aller Gefahren hat die EIB mit ihren Projekten im Land weitergemacht, damit das Leben dort wieder besser wird. Jetzt haben die Kinder aus Schyschaky und auch Binnenvertriebene moderne Klassenzimmer und neue Spielplätze. Ohne die gute Zusammenarbeit mit unseren ukrainischen Partnern und ohne den engagierten Einsatz der Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter wäre das nicht möglich gewesen. Mit dem, was wir heute für die ukrainischen Kinder tun, sichern wir dem Land eine blühende Zukunft in der europäischen Familie.“

Katarína Mathernová, EU-Botschafterin in der Ukraine: „Für die Europäische Union ist es enorm wichtig, eng mit der Ukraine zusammenzuarbeiten und über gemeinsame Programme das Leben und Wohl der Menschen unmittelbar zu verbessern. Russlands brutaler Angriffskrieg bringt nichts als Zerstörung. Aber die Menschen in der Ukraine verlieren nicht die Hoffnung. Und sie haben nie aufgehört zu kämpfen. Sie bauen ihr Land und ihr Leben wieder auf und dabei wollen wir ihnen helfen. Die Europäische Union hat ihre politische, humanitäre und finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau der ukrainischen Wirtschaft und Gesellschaft konsequent ausgeweitet. Heute haben wir gemeinsam das Leben der ukrainischen Schülerinnen und Schüler ein bisschen besser gemacht. Und das werden wir auch weiter tun.“

Jaco Cilliers, UNDP-Vertreter in der Ukraine, unterstreicht die Bedeutung solcher Initiativen für den resilienten, vollständigen Wiederaufbau der Ukraine: „Kinder sind im Krieg besonders verletzlich. Deshalb ist es unsere moralische Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie bekommen, was sie brauchen. Gemeinsam mit der Europäischen Union, der EIB und unseren ukrainischen Partnern setzen wir uns unbeirrt dafür ein, dass kein ukrainisches Kind zurückgelassen wird.“

Hintergrundinformationen

Für die Sanierung der Wernadski-Schule in Schyschaky stellte die EIB aus ihrem Wiederaufbauprogramm für die Ukraine ein sektorübergreifendes Rahmendarlehen von 200 Millionen Euro bereit. Mit dem Geld aus dem Wiederaufbauprogramm können die Kommunen soziale Infrastruktur erneuern und so die Lebensbedingungen von Binnenvertriebenen und ihren Aufnahmegemeinschaften verbessern. Bisher wurden 106 Einzelprojekte abgeschlossen. Sie betrafen die Sanierung von 51 Schulen, 37 Gesundheitseinrichtungen, neun Sozialwohnblocks, vier Verwaltungsgebäuden, vier Kulturhäusern und einem Sportzentrum. Das Wiederaufbauprogramm wird vom ukrainischen Ministerium für die kommunale, territoriale und Infrastrukturentwicklung zusammen mit dem Finanzministerium koordiniert. Die Projekte werden jedoch unter der Regie der Kommunen durchgeführt. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in der Ukraine unterstützt das Wiederaufbauprogramm mit technischer Hilfe und gewährleistet damit, dass die Projekte erfolgreich durchgeführt werden.