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  • Die technische Hilfe ist Teil des Plans der EIB, mindestens 500 Millionen Euro für die Gesundheitssysteme in Subsahara-Afrika bereitzustellen
  • Die Bank hat bisher mehr als 490 Millionen Euro (etwa 30 Milliarden Birr) in Äthiopien investiert, vor allem in den Finanzsektor, Energie, Landwirtschaft, Gesundheit, Wasserinfrastruktur sowie Projekte des Privatsektors

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Million Euro (rund 61 Millionen Birr) für technische Hilfe zur Verfügung gestellt, um das äthiopische Gesundheitswesen zu stärken.

Die äthiopische Regierung will schneller Fortschritte auf dem Weg zu einer universellen Gesundheitsversorgung und das Gesundheitswesen bis 2024 durch eine solide Primärversorgung resilienter machen.

Die technische Hilfe wird von der WHO in Partnerschaft mit der EIB durchgeführt. So kann das UN-Organ lokales, regionales und internationales Know-how und Ressourcen nutzen, um die Primärversorgung im Land zu verbessern.  Es begleitet damit die Umsetzung des Wachstums- und Transformationsplans II der äthiopischen Regierung, der als eine der Hauptprioritäten „Äthiopiens Weg zu einer universellen Gesundheitsversorgung durch die Stärkung der Primärversorgung bis 2035“ nennt.

Die von der EIB bereitgestellte technische Hilfe ebnet auch den Weg für weitere Maßnahmen der Bank und anderer Institutionen zur Unterstützung des äthiopischen Gesundheitswesens. Anfang dieses Jahres startete EIB-Präsident Werner Hoyer gemeinsam mit WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Europäischen Kommission und anderen multilateralen Entwicklungsbanken eine neue Plattform zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gesundheitssystemen, die sich auf die Primärversorgung in Afrika südlich der Sahara konzentriert.

Dem vorausgegangen war eine Zusage der EIB, zu der Präsident Hoyer erklärte: „Die EIB wird mindestens 500 Millionen Euro bereitstellen, um die Gesundheitssysteme und vor allem die Primärversorgung in Subsahara-Afrika zu stärken. Damit soll insgesamt mindestens eine Milliarde Euro an Investitionen mobilisiert werden, die in einer Dreierallianz mit Europäischer Kommission und WHO strukturiert werden, um die Gesundheitsversorgung in Afrika zu fördern.“

Die jüngste Unterstützung der EIB steht in Einklang mit der Global-Gateway-Strategie der Europäischen Union, die darauf abzielt, die Kapazitäten im Gesundheitssektor weltweit zu stärken. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erleichterung von Investitionen in Gesundheitsinfrastruktur, der Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für eine effizientere lokale Produktion von Arzneimitteln und dem Einsatz besserer Technologien.

Leyla Traoré, Leiterin des Vertretungsbüros der EIB in Äthiopien: „Der Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung ist für eine schnell wachsende Wirtschaft wie die äthiopische sehr wichtig, weil dadurch die Krankheitslast verringert und die Gesundheit der Menschen verbessert werden. Das wiederum steigert die Produktivität und das Wirtschaftswachstum.

Die EIB will Äthiopien helfen, die Resilienz seines Gesundheitswesens zu erhöhen. Gemeinsam mit der WHO und der äthiopischen Regierung nutzen wir wirksame Finanzierungsinstrumente, um in die Bereiche zu investieren, die die größte positive Wirkung entfalten.“

Die amtierende Vertreterin des WHO-Länderbüros in Äthiopien Nonhlanhla Dlamini unterstrich in ihrer Rede über die Partnerschaft von EIB und WHO die Dringlichkeit, die Primärversorgungszentren zu stärken, weil sie die erste Anlaufstelle für Notfälle und die medizinische Grundversorgung sind. Verbindungen zu anderen Teilen des mehrstufigen äthiopischen Gesundheitssystems müssen durch Überweisungen hergestellt werden.

„Die WHO ist stolz darauf, mit der EIB und dem Team Europa bei dieser wichtigen Initiative zusammenzuarbeiten, die dazu beitragen wird, dass alle Äthiopierinnen und Äthiopier unabhängig von ihrem Wohnort oder ihrem Einkommen Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung erhalten.“

Faraz Khalid, Forschungsbeauftragter für das Programm zur Stärkung der Primärversorgung bei der WHO und Leiter der Mission: „Die Partnerschaft mit der EIB zielt darauf ab, vorrangige Investitionen in die Ausbildung und Beschäftigung von Gesundheitsfachkräften – Humankapital, Infrastruktur, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene – zu fördern und dabei die Präsenz der WHO in Äthiopien, ihr Know-how und ihre beratende Rolle bei der Steuerung von EIB-Investitionen im Gesundheitssektor wirksam zu nutzen.“

Auf der Grundlage des Health Extension Program – einer 2003 eingeführten Vorzeigeplattform für lokal verankerte Primärversorgung – umfasst die medizinische Grundversorgung in Äthiopien landesweit 17 550 lokale Gesundheitsstellen und 3 735 Gesundheitszentren. Der zweite äthiopische Transformationsplan für den Gesundheitssektor 2020/21–2024/25 will durch die effiziente Nutzung dieser Einrichtungen eine flächendeckende Gesundheitsversorgung erreichen.

Die Primärversorgung ist der kleinste Teil des äthiopischen Gesundheitssystems und für die Bevölkerung und die Gemeinschaften am leichtesten zugänglich. Sie bietet grundlegende Gesundheitsdienste, einschließlich präventiver, kurativer und rehabilitativer Leistungen. Lia Tadesse, äthiopische Gesundheitsministerin: „Als Eckpfeiler der Primärversorgung ermöglichen diese Einrichtungen Millionen von Menschen in Äthiopien, vor allem in ländlichen Gebieten, einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung.“

Die technische Hilfe der EIB wird dazu beitragen, die UN-Nachhaltigkeitsziele 3 – Gesundes Leben und Wohlergehen, 10 – Abbau von Ungleichheiten und 17 – Nachhaltige Entwicklung und das zentrale Ziel der Agenda 2030 zu erreichen, nämlich niemanden zurückzulassen. Das soll sicherstellen, dass die Bevölkerung Zugang zu einem widerstandsfähiges Gesundheitssystem und zu Impfstoffen, Diagnostika und Behandlungen erhält.

Die EIB ist seit 1984 in Äthiopien tätig und unterstützt sowohl den öffentlichen als auch den privaten Sektor. Im Laufe der Jahre hat die Bank 31 Finanzierungen über insgesamt 490 Millionen Euro (rund 30 Milliarden Birr) unterzeichnet, die insbesondere den Finanzsektor, die Energie-, Agrar- und Wasserinfrastruktur sowie Investitionen des privaten Sektors betrafen. Die Bank ist in Äthiopien mit einem Büro in Addis Abeba vertreten.

Hintergrundinformationen

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung außerhalb der EU.  Sie arbeitet als Teil von Team Europa und der Global-Gateway-Strategie der EU eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort. 

Die WHO

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt sich auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse für das Wohlergehen aller Menschen ein und für gleiche Chancen, ein sicheres und gesundes Leben zu führen. Als UN-Gesundheitsbehörde verbindet sie an mehr als 150 Standorten Länder, Partner und Menschen an vorderster Front miteinander, um weltweit auf Gesundheitsnotfälle zu reagieren, Krankheiten vorzubeugen, die Ursachen von Gesundheitsproblemen zu bekämpfen und den Zugang zu Medikamenten und Gesundheitsversorgung zu verbessern. Sie hat den Auftrag, die Gesundheit zu fördern, die Welt sicher zu machen und den Schwächsten zu helfen.