• Arbeiten am NeuConnect-Interkonnektor starten dieses Jahr. Es ist die erste Stromverbindung zwischen zwei der größten Energiemärkte Europas
  • Ein Konsortium von mehr als 20 Banken, darunter die EIB, die UK Infrastructure Bank und die Japan Bank for International Cooperation, unterstützt die Investoren Meridiam, Allianz Capital Partners, und Kansai Electric Power bei dem 2,8-Milliarden-Euro-Projekt
  • Die Stromverbindung hilft, die Erneuerbare-Energien-Strategien der EU und des Vereinigten Königreichs umzusetzen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat als Teil eines Konsortiums von mehr als 20 internationalen Banken der Finanzierungsstruktur für die erste Stromverbindung zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich zugestimmt. Insgesamt werden 2,8 Milliarden Euro in den Bau des Interkonnektors investiert. Dazu trägt die EIB bis zu 400 Millionen Euro für den in der EU liegenden Abschnitt bei. An der Spitze des Investorenkonsortiums stehen der französische Investor Meridiam, Allianz Capital Partners, und Kansai Electric Power aus Japan. Neben der EIB beteiligen sich auch die Förderbanken UK Infrastructure Bank und die Japan Bank for International Cooperation (JBIC).

Der Bau des ersten deutsch-britischen Stromkabels soll den Stromhandel zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich erleichtern und helfen, große Mengen erneuerbarer Energie über die Nordsee hinweg zu handeln. Die kommerzielle Inbetriebnahme ist für 2028 geplant. 

NeuConnect besteht aus einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung, die England und Deutschland durch deutsche, niederländische und britische Gewässer verbindet. Sie wird eine Nennleistung von 1 400 Megawatt und eine Gleichspannung von 525 Kilovolt haben. Die 725 Kilometer lange Leitung besteht überwiegend aus Seekabeln. Sie verbindet eine Konverterstation und den deutschen Netzverknüpfungspunkt mit TenneTs Stromnetz bei Fedderwarden und eine Konverterstation und den Netzverknüpfungspunkt der National Grid ESO auf der Isle of Grain im Vereinigten Königreich.

Das Projekt illustriert mit seinem grenzüberschreitenden Nutzen für die Umwelt beispielhaft, wie die EU und Grossbritannien zum beiderseitigen Vorteil zusammenarbeiten können.

Siemens baut die Konverterstationen, Prysmian produziert und installiert die Kabel. Beide Unternehmen gelten als Marktführer bei den jeweiligen Technologien.

Der Interkonnektor hilft, im Sinne der Erneuerbare-Energien-Strategie der EU und Deutschlands die Offshore-Windkapazitäten an den Küsten unter Berücksichtigung der jeweiligen Windstärken besser zu nutzen. Das Projekt verringert die CO2-Emissionen und trägt zum Ziel der EU bei, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu verringern.

Die Trasse verläuft vollständig in der Erde oder im Meer. Deshalb fällt das Projekt weder unter Anhang I noch unter Anhang II der Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung. Umweltverträglichkeitsstudien wurden durchgeführt. Die Auswirkungen des Projekts sollen mithilfe geeigneter Maßnahmen vermieden, gemindert oder kompensiert werden.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Das ist ein bahnbrechendes Projekt für die Energiewende, denn wir können Windkraft künftig effizienter nutzen. Im grenzüberschreitenden Handel gelangt der Strom dorthin, wo er am dringendsten gebraucht wird. So können erneuerbare Energien besser integriert und die Versorgungssicherheit gewährleistet werden.“