• Europäische Investitionsbank-Gruppe vergibt 2021 760 Millionen Euro für die grüne und nachhaltige Entwicklung Kroatiens und die Erholung nach der Coronapandemie; Finanzierungen der vergangenen fünf Jahre in Rekordhöhe
  • EIB-Mittel von 113 Millionen Euro für Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen und für Unterstützung von Midcap-Unternehmen und größeren Firmen in der Coronapandemie
  • Rekordvolumen des EIF von 647 Millionen Euro für kroatische KMU und Midcaps sowie für effizienten Transfer wissenschaftlicher Forschung in die Realwirtschaft; 2021 war ein Rekordjahr für den EIF in Kroatien

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat 2021 in Kroatien 760 Millionen Euro für die einheimische Wirtschaft bereitgestellt – den höchsten Betrag der vergangenen fünf Jahre. Die EIB vergab 113 Millionen Euro und der EIF das Rekordvolumen von 647 Millionen Euro.

Die beispiellose Höhe der EIF-Finanzierungen in Kroatien resultiert aus den Garantien an öffentliche Finanzinstitute und Geschäftsbanken unter dem Europäischen Garantiefonds (EGF). Die EIB-Gruppe stellte EGF-Garantien in Höhe von 650 Millionen Euro und setzte so neue Mittel für kroatische Unternehmen jeder Größe frei. So konnten sich die Firmen von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie erholen, ihren dringenden Liquiditätsbedarf decken, Arbeitsplätze schaffen und erhalten und weiter investieren.

Die EIB-Gruppe und 22 Mitgliedstaaten, darunter Kroatien, richteten den EGF im Jahr 2020 ein, um Unternehmen bei der Erholung von der Coronapandemie zu helfen. Seit Dezember 2020 stellte die EIB-Gruppe EGF-Garantien im Umfang von 23,2 Milliarden Euro, die Investitionen von 174,4 Milliarden Euro – hauptsächlich von europäischen KMU und Midcap-Unternehmen – mobilisieren dürften.

Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in Kroatien: „Die EIB hat sich als einer der zuverlässigsten Partner Kroatiens erwiesen, selbst in schwierigen Zeiten. Unsere Ergebnisse des Jahres 2021 zeigen, dass wir die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorantreiben und sicherstellen wollen, dass diese Entwicklung langfristig, nachhaltig und grün für alle ist. Besonders stolz bin ich auf unseren Beitrag zur Erholung nach Corona. Wir haben im Rahmen unserer Coronamaßnahmen fast 700 Millionen Euro vergeben, damit kroatische Unternehmen weiterhin Arbeitsplätze stellen, das Einkommen ihrer Beschäftigten sichern und weiter im Geschäft bleiben können. Ich möchte unseren Partnern aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor, der kroatischen Regierung und der Kroatischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (HBOR) für die Chance danken, das Land weiter zu stärken.“

EIB-Finanzierungen von 113 Millionen Euro für die Energieunabhängigkeit des Landes und die wirtschaftliche Erholung

Die EIB unterzeichnete 2021 zwei neue Finanzierungen in Kroatien. Die Bank der EU vergab 63 Millionen Euro an die Hrvatska elektroprivreda (HEP) für das Programm zur Investition in erneuerbare Energien. Dabei handelt es sich um eine Schlüsselinitiative, um Kroatien und die Europäische Union schneller energieunabhängig zu machen. Weitere 50 Millionen Euro entfielen auf EGF-Garantien an die Hrvatska Banka za Obnovu i Razvitak (HBOR), die bessere Finanzierungskonditionen für kroatische Midcaps und Großunternehmen zum Ziel haben.

2021 verstärkte die EIB ihre Zusammenarbeit mit Kroatien. Sie unterzeichnete mit dem Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung eine Absichtserklärung, um die Entwicklung und Finanzierung der wichtigsten Energie-, Nachhaltigkeits- und Klimaprojekte des Landes voranzutreiben. Somit wird die EIB die Umsetzung des nationalen Energie- und Klimaplans des Landes aktiv unterstützen.

Die EIB und Kroatien verständigten sich darauf, die erforderlichen Investitionen in Schlüsselsektoren wie etwa a) Infrastruktur für die Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Strom aus erneuerbaren Energien, b) Maßnahmen für saubere Energie und Energieeffizienz und Gebäudesanierung, c) grüne Mobilität sowie d) Übergang zur Kreislaufwirtschaft in Angriff zu nehmen.

Größtes Investitionsvolumen in der Geschichte des EIF fließt in die raschere Erholung kroatischer KMU und Midcap-Unternehmen von der Coronakrise

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) schrieb Geschichte, indem er mit 647 Millionen Euro ein noch nie da gewesenes Investitionsvolumen für die Wirtschaft des Landes bereitstellte. Seine Beteiligungen an Eigenkapitalfonds, darunter dem Feelsgood Social Impact Investment Fund und dem Croatian Mezzanine Debt Funds, beliefen sich auf 48 Millionen Euro.

Der größte EIF-Beitrag zur kroatischen Wirtschaft im Jahr 2021 entfiel auf die 599 Millionen Euro, die in Form von EGF-Garantien an öffentliche und private Banken des Landes gingen, unter anderem an HBOR, OTP, UniCredit, Privredna banka Zagreb und Erste Bank. Damit war 2021 das erfolgreichste Jahr des EIF in Kroatien.

Aufbau einer forschungs- und innovationsbasierten kroatischen Wirtschaft

2021 richtete der EIF gemeinsam mit der kroatischen HBOR eine neue 20-Millionen-Euro-Investitionsplattform für Innovation, wissenschaftliche Forschung und den Schutz geistigen Eigentums in Kroatien ein. Die Plattform verbessert den Einsatz und die Kommerzialisierung von Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Ergebnissen und stärkt die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der kroatischen Wirtschaft.

Hilfe für die Erdbebenopfer in Banija

Die EIB-Gruppe spendete der Republik Kroatien 255 000 Euro aus eigenen Mitteln und aus Spenden ihrer Mitarbeitenden, um rasch Hilfe für die Opfer des verheerenden Erdbebens im Dezember 2020 zu leisten. Durch die EIB-Spende erhielten 30 Familien Notunterkünfte, und 78 Personen konnten sichere und moderne Containerhäuser beziehen und so die Instandsetzung ihrer Häuser abwarten.

EIB-Gruppe bleibt verlässlicher Partner bei der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in Kroatien

In den vergangenen zehn Jahren unterstützte die EIB die kroatische Wirtschaft mit rund 4,57 Milliarden Euro. Mit 3,25 Milliarden Euro entfiel der Großteil der EIB-Finanzierungen auf Durchleitungsdarlehen zugunsten von KMU und Midcap-Unternehmen des Landes. Weitere 612,5 Millionen Euro trugen zum Ausbau der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur in Kroatien bei. Zwischen 2011 und 2021 flossen über 180 Millionen Euro in den Verkehrssektor, 122,5 Millionen Euro in den Energiesektor, 148 Millionen Euro in den Dienstleistungssektor und 93 Millionen Euro in das Gesundheitswesen und wichtige Gesundheitsinfrastruktur, darunter das Klinikum Rijeka. Aber auch andere Wirtschaftszweige wurden gefördert, etwa der Industriesektor, der Wasser- und der Abwassersektor. Dafür stellte die EIB über 160 Millionen Euro an langfristigen Finanzierungen zur Verfügung.

Seit 2017 hat der EIF rund 1,05 Milliarden Euro in Beteiligungen (222 Millionen Euro), Garantien (827 Millionen Euro) und finanzielle Teilhabe (3 Millionen Euro) investiert. Im Jahr 2021 förderte er die Erholung kroatischer KMU von der Coronakrise und erweiterte das Angebot günstiger langfristiger Finanzierungen, die dringend benötigt wurden, um Liquidität und Investitionen zu sichern und Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten.

Beratungsdienste der EIB helfen Kroatien bei der Mobilisierung neuer Investitionen

Auch 2021 standen die Beratungsdienste der EIB dem kroatischen Staat sowie dem öffentlichen und privaten Sektor mit wertvoller Beratung und Hilfe beim Kompetenzaufbau zur Seite. 2021 zählten die Beratungsdienste der EIB 49 aktive Aufträge. Die Beratungsdienste der EIB halfen Projektträgern bei der Projektentwicklung in Bereichen wie Klima und Umwelt, Energieeffizienz, Infrastruktur, nachhaltige Stadtentwicklung und Landwirtschaft.

Wertvolle Unterstützung durch die EIB-Beratungsplattform, JASPERS, ELENA und fi-compass

Seit 2011 hat allein der Beratungsdienst Gemeinsame Hilfe bei der Unterstützung von Projekten in europäischen Regionen (JASPERS) an der Vorbereitung von Projekten im Umfang von 12 Milliarden Euro mitgewirkt. JASPERS, eine gemeinsame Initiative mit der Europäischen Kommission, hilft nationalen Behörden, Städten und Regionen bei der Inanspruchnahme von EU-Mitteln für hochwertige Projekte. Die JASPERS-Unterstützung fließt vor allem in die Sektoren Wasser, Verkehr, Abfallwirtschaft, Gesundheit, Innovation und Technologie, Stadtentwicklung und Energie.

Das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA) unterstützt mit zwei Aufträgen in Kroatien die Hauptstadt Zagreb bei der Einführung einer energieeffizienten öffentlichen Beleuchtung. Parallel dazu trug die EIB-Beratungsplattform mit einer Marktstudie zum Digitalisierungsgrad Kroatiens zur Initiative zur digitalen Innovation und Expansion der Europäischen Kommission bei. Die Beratungsplattform half der kroatischen Regierung auch dabei, die öffentliche Forschung zu stärken, indem sie das fachliche Know-how bei der Projektvorbereitung in öffentlichen Forschungseinrichtungen und Universitäten verbesserte.

Die EIB-Gruppe hat 656 Millionen Euro für eine raschere Erholung der kroatischen Wirtschaft von der Coronakrise bereitgestellt.