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Der zweite Teil der EIB-Klimaumfrage 2021–2022 untersucht, wie die Menschen in einer sich rasch verändernden Welt zum Klimawandel stehen. In dieser Ergebnisreihe geht es darum, was die Menschen individuell gegen den Klimawandel tun.

  • 78 Prozent der Menschen in Belgien und den Niederlanden und 70 Prozent der Menschen in Luxemburg sind der Ansicht, im Alltag alles dafür zu tun, um den Klimawandel zu bekämpfen (EU-Durchschnitt: 78 Prozent). Die Mehrheit meint allerdings, dass ihre Landsleute nicht mitziehen.
  • In Belgien erklären 63 Prozent, in den Niederlanden 62 Prozent und in Luxemburg 51 Prozent, beim nächsten Autokauf entweder ein Hybrid- oder ein Elektroauto nehmen zu wollen (EU-Durchschnitt 67 Prozent). Die übrigen würden wieder ein Benzin- oder Dieselfahrzeug kaufen.
  • Von den jungen Menschen überlegen 63 Prozent in Belgien, 58 Prozent in den Niederlanden und 55 Prozent in Luxemburg bei der Wahl ihres Urlaubsziels, wie sich die Reise auf den Klimawandel auswirkt (EU-Durchschnitt für 15- bis 29-Jährige: 69 Prozent). 56 Prozent (Belgien), 57 Prozent (Niederlande) bzw. 64 Prozent (Luxemburg) von ihnen jedoch wollen im Sommer in den Flieger steigen (EU-Durchschnitt: 52 Prozent).
  • 56 Prozent der jungen Menschen in Belgien, 51 Prozent in den Niederlanden und 36 Prozent in Luxemburg berücksichtigen den Klimawandel bei der Jobsuche (EU-Durchschnitt für 15- bis 29 Jährige: 54 Prozent).
  • 57 Prozent der jungen Belgierinnen und Belgier, 46 Prozent der jungen Niederländerinnen und Niederländer und 38 Prozent der jungen Luxemburgerinnen und Luxemburger kaufen bereits Second-Hand-Kleidung statt Neuware (EU-Durchschnitt für 15- bis 29-Jährige: 54 Prozent).

Das sind einige der Resultate des zweiten Teils der Klimaumfrage 2021–2022, die die Europäische Investitionsbank (EIB) heute veröffentlicht. Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaschutzprojekte.

Hybride und Stromer deutlich vor Verbrennern

Auf die Frage, wofür sie sich beim nächsten Autokauf entscheiden würden, geben 63 Prozent der potenziellen Kundinnen und Kunden in Belgien an, entweder ein Hybrid- oder ein Elektroauto kaufen zu wollen. Damit liegen sie 26 Prozentpunkte über dem Anteil derjenigen, die sich für ein Diesel- oder Benzinfahrzeug entscheiden würden (37 Prozent), etwa gleichauf mit dem Benelux-Durchschnitt (62 Prozent), aber leicht unter dem EU-Durchschnitt (67 Prozent). Konkret würden 39 Prozent einen Hybrid kaufen und 24 Prozent einen Stromer.

Ähnlich wie in Belgien würden sich in den Niederlanden 62 Prozent der Befragten für ein Hybrid- oder Elektroauto entscheiden. Damit liegen sie 24 Prozentpunkte über dem Anteil derjenigen, die sich für ein Diesel- oder Benzinfahrzeug entscheiden würden (38 Prozent), etwa gleichauf mit dem Benelux-Durchschnitt (62 Prozent), aber leicht unter dem EU-Durchschnitt (67 Prozent). Konkret würden 29 Prozent einen Hybrid kaufen und 33 Prozent einen Stromer.

51 Prozent der potenziellen Kunden in Luxemburg geben an, entweder ein Hybrid- oder ein Elektroauto kaufen zu wollen. Damit liegen sie nur 2 Prozentpunkte über dem Anteil derjenigen, die sich für ein Diesel- oder Benzinfahrzeug entscheiden würden (49 Prozent), 16 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt (67 Prozent) und 11 Prozentpunkte unter dem Benelux-Durchschnitt (62 Prozent). Konkret würden 31 Prozent der Befragten einen Hybrid kaufen und 20 Prozent einen Stromer.

In Belgien geben inzwischen 10 Prozent der Gesamtbevölkerung an, derzeit kein Fahrzeug zu besitzen und auch keines kaufen zu wollen, verglichen mit 13 Prozent der Befragten in den Niederlanden und 5 Prozent der Befragten in Luxemburg (EU-Durchschnitt: 13 Prozent, Benelux-Durchschnitt: 11 Prozent).

Mit 62 Prozent der potenziellen Autokäufer, die sich für ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug entscheiden würden, wollen in den Benelux-Ländern mehr Menschen auf neue Fahrzeugtechnologien umsteigen als in Deutschland (52 Prozent), aber ähnlich viele wie in Frankreich (61 Prozent).

Besonders Hybridfahrzeuge kommen für die Belgierinnen und Belgier in Betracht: 33 Prozent der potenziellen Autokäufer würden sich dafür entscheiden. Sie würden eher einen Hybrid wählen als Deutsche (29 Prozent), während das Interesse in Frankreich ähnlich ausgeprägt ist (38 Prozent).

Stromer können in den Benelux-Ländern mehr überzeugen (29 Prozent) als in Deutschland (23 Prozent) und Frankreich (23 Prozent).

Europaweit bevorzugen potenzielle Autokäufer Hybridfahrzeuge (39 Prozent), gefolgt von Benzin- und Dieselfahrzeugen (33 Prozent). Elektroautos kommen auf Platz 3 (28 Prozent). Das größte Interesse an Elektroautos besteht in China (44 Prozent der potenziellen Autokäufer würden einen Stromer nehmen). In den Vereinigten Staaten kommt der Hybrid an erster Stelle (38 Prozent), gefolgt von Benziner und Diesel (33 Prozent). Schlusslicht ist hier das Elektroauto (29 Prozent).

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Klimaschutz oder Urlaubsflug

60 Prozent der Belgierinnen und Belgier überlegen bei der Wahl ihres Urlaubsziels, wie sich die Reise auf den Klimawandel auswirkt. In den Niederlanden sind es 55 Prozent, in Luxemburg 56 Prozent (EU-Durchschnitt: 67 Prozent, Benelux-Durchschnitt: 57 Prozent). Bei den 15- bis 29-Jährigen fällt dieser Punkt stärker oder gleich stark ins Gewicht (Belgien: 63 Prozent, Niederlande: 58 Prozent, Luxemburg: 55 Prozent, EU-Durchschnitt für 15- bis 29-Jährige: 69 Prozent).  Ein Großteil der 15- bis 29-Jährigen (Belgien: 56 Prozent, Niederlande: 57 Prozent, Luxemburg: 64 Prozent) gibt jedoch an, für den Sommerurlaub 2022 in den Flieger zu steigen (EU-Durchschnitt für 15- bis 29-Jährige: 52 Prozent). 27 Prozent der jungen Menschen in Belgien, 33 Prozent in den Niederlanden und 44 Prozent in Luxemburg planen sogar eine Fernreise mit dem Flugzeug (EU-Durchschnitt für 15- bis 29-Jährige: 27 Prozent).

So beeinflussen Klimaüberlegungen den Kauf von Kleidung, die Jobsuche und die Auswahl einer Bank

43 Prozent der Belgierinnen und Belgier, 37 Prozent der Niederländerinnen und Niederländer und 26 Prozent der Luxemburgerinnen und Luxemburger kaufen bereits Second-Hand-Kleidung statt Neuware (EU-Durchschnitt: 42 Prozent, Benelux-Durchschnitt: 39 Prozent). In Belgien trifft das vor allem auf die 15- bis 29-Jährigen (57 Prozent), bei den Älteren dann aber immer weniger zu (43 Prozent bei den 30- bis 64-Jährigen und 30 Prozent bei den 65-Jährigen und darüber). In den Niederlanden geben das vor allem die 15- bis 29-Jährigen (46 Prozent) an, bei den über 65-Jährigen sind es 17 Prozentpunkte weniger (29 Prozent). In Luxemburg kaufen mehr Frauen (33 Prozent) als Männer (19 Prozent) Second-Hand-Kleidung. 54 Prozent der 15- bis 29-Jährigen in der EU geben an, Second-Hand-Kleidung zu kaufen, verglichen mit 42 Prozent der 30- bis 64-Jährigen und 28 Prozent der 65-Jährigen und darüber. Das tun mehr Frauen (48 Prozent) als Männer (34 Prozent).

44 Prozent der Menschen in Belgien, 41 Prozent der Menschen in den Niederlanden und 26 Prozent der Menschen in Luxemburg berücksichtigen den Klimawandel bei der Jobsuche (EU-Durchschnitt: 43 Prozent, Benelux-Durchschnitt: 42 Prozent). Das gilt besonders für die 15- bis 29-Jährigen in Belgien mit 56 Prozent. Unter den 30- bis 64-Jährigen sind es 41 Prozent (15 Prozentpunkte weniger). Auf die 15- bis 29-Jährigen in den Niederlanden trifft dasselbe zu: 51 Prozent der jungen Menschen berücksichtigen den Klimawandel bei der Jobsuche, bei den 30- bis 64-Jährigen sind es 39 Prozent (12 Prozentpunkte weniger). Zwar liegt die Zahl in Luxemburg 17 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt von 43 Prozent, aber bei den 15- bis 29-Jährigen sind es mehr: 36 Prozent von ihnen berücksichtigen den Klimawandel bei der Jobsuche (dennoch sind das 18 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt von 54 Prozent für diese Altersgruppe).

Insgesamt 39 Prozent der Befragten in Belgien, 40 Prozent in den Niederlanden und 34 Prozent in Luxemburg berücksichtigen Klimaschutzaspekte, wenn sie sich für eine Bank entscheiden oder ihre Ersparnisse investieren wollen (EU-Durchschnitt: 45 Prozent, Benelux-Durchschnitt: 40 Prozent).

EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „Zwischen den Generationen gibt es zwar hier und da klare Unterschiede. Aber insgesamt achten die Menschen in den Benelux-Ländern bei Mobilität und Konsum immer mehr auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Diese Änderung des individuellen Verhaltens zeigt, dass Menschen jeden Alters bereit sind, im Alltag mehr gegen die Klimakrise zu tun. Diese Absichten kamen auch auf der Klimakonferenz in Glasgow zum Ausdruck und signalisieren, dass die Menschen hinter unserem Engagement für die grüne Wende stehen. Als Klimabank der EU finanziert die EIB in erster Linie innovative Projekte, die die Elektromobilität und andere nachhaltige Mobilitätslösungen voranbringen und damit zu einer emissionsfreien Zukunft beitragen.“

Frans Weekers, stellvertretender Generalsekretär der Benelux-Union: „Die Klima- und Energiewende hat für den luxemburgischen Vorsitz der Benelux-Union 2022 Priorität. Die Ergebnisse der EIB-Umfrage zeigen deutlich, dass wir nicht nur Aktionspläne aufstellen, sondern auch politische Entscheidungen und die damit verbundenen Projekte erklären müssen. Dafür organisieren wir mit einem Netzwerk von Sachverständigen aus den Benelux-Ländern Veranstaltungen zur Solar- und Windkraft und bauen die Benelux-Klimaplattform aus, die auf der 26. UN-Klimakonferenz ins Leben gerufen wurde. Konkret widmen wir uns auch der Aufarbeitung der Sturzfluten des letzten Sommers und arbeiten unermüdlich am Aufbau grenzüberschreitender Ladeinfrastruktur.“

Excel-Rohdaten für alle 30 Länder hier herunterladen. Weitere Informationen zu den wichtigsten Ergebnissen der vierten Klimaumfrage der EIB finden Sie hier auf unserer Website.

Hintergrundinformationen

Die Umfrage der EIB zum Klimawandel

Die Europäische Investitionsbank hat in ihrer vierten Klimaumfrage Menschen eingehend zum Klimawandel befragt. Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen BVA wollte sie herausfinden, welche Einstellungen und Erwartungen die Menschen in Bezug auf den Klimaschutz haben. Für die Umfrage wurde zwischen dem 26. August und dem 22. September 2021 in jedem der 30 teilnehmenden Länder eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt – insgesamt mehr als 30 000 Menschen.

Die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen, sowohl in Europa als auch weltweit. Die Europäische Investitionsbank ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaprojekte. Vor Kurzem hat die EIB-Gruppe ihren Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den nächsten zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe außerdem seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

BVA

BVA ist ein Meinungsforschungs- und Beratungsunternehmen, das als einer der innovativsten Marktforschungsanbieter in seinem Sektor gilt. Schwerpunkt seiner Arbeit ist das verhaltensbasierte Marketing. Durch die Kombination von Daten- und Sozialwissenschaften gelangt BVA zu aufschlussreichen und aussagekräftigen Untersuchungsergebnissen. Das Unternehmen ist Mitglied im Worldwide Independent Network of Market Research (WIN), einem globalen Netz weltweit führender Markt- und Meinungsforschungsunternehmen mit mehr als 40 Mitgliedern.

Die Benelux-Union

Die Benelux-Union ist ein Zusammenschluss von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Ziel ist eine Region ohne Grenzen, die das Wohlergehen, die Mobilität, die Sicherheit und die nachhaltige Entwicklung aller fördert. Damit ist die Benelux-Region ein ideales Testfeld, um die europäische Integration voranzutreiben. Das Generalsekretariat übernimmt dabei eine federführende Rolle. Es initiiert, unterstützt und sichert die Zusammenarbeit zwischen den Ländern.